Mass Effect 01 - Die Offenbarung
allen Bittstellern ermöglichte, die Reaktionen jedes einzelnen Mitglieds trotz der Entfernung leicht zu erkennen.
„Es gibt hier nichts zu verheimlichen", sagte der Turianer, der mit überraschend wenig Formalitäten anfing. „Wir wurden von einem unserer Agenten, einem Spectre, darüber informiert, dass die Menschen illegale KI-Forschungen auf einer ihrer eigenen Anlagen im skyllianischen Randsektor betrieben haben."
„Diese Anlage wurde zerstört", erinnerte sie Botschafterin Goyle und versuchte, ein wenig Sympathie zu erwecken. „Dutzende menschlicher Leben gingen bei diesem unprovozierten Angriff verloren."
„Das ist nicht der Grund für diese Audienz", sagte die Asari, ihre Stimme war kalt, trotz ihres gefühlvollen Untertons, für den ihre Spezies bekannt war. „Wir wollen hier nur über Sidon selbst sprechen."
„Botschafterin", warf der Salarianer ein, „Sie verstehen sicher die Gefahren, die der gesamten Galaxis durch künstliche Intelligenzen drohen würden."
„Die Allianz hat jede nur mögliche Sicherheitsvorkehrung für unsere Forschung auf Sidon getroffen", antwortete Goyle und lehnte es ab, sich für das Geschehene zu rechtfertigen.
„Dafür müssen wir uns auf Ihr Wort verlassen", erwiderte der Turianer. „Und Sie haben ja bereits bewiesen, wie unzuverlässig Ihre Art sein kann."
„Bitte verstehen Sie das nicht als Angriff auf Ihre Spezies", sagte die Asari schnell und versuchte, die Bemerkung des Turianers abzumildern. „Die Menschheit ist noch neu in der galaktischen Gemeinschaft. Wir haben alles getan, um Ihre Spezies willkommen zu heißen."
„So wie die Turianer, die Shanxi im Erstkontaktkrieg besetzt haben?"
„Der Rat hat im Interesse der Menschheit damals interveniert", erinnerte sie der Salarianer. „Die Turianer zogen gerade ihre Flotte zusammen. Millionen menschlicher Leben wären verloren gewesen, wenn der Rat nicht eingegriffen hätte."
„Ich habe damals den Rat in dieser Entscheidung voll unterstützt", erklärte der Turianer. „Anders als einige meiner Art hege ich keinen Groll gegen die Menschen oder die Allianz. Aber ich glaube auch nicht, dass sie Sonderrechte genießen."
„Als wir der Menschheit angeboten haben, Teil der galaktischen Gemeinschaft zu werden", nahm die Asari den Satz des Turianers auf, „hat sie sich verpflichtet, unsere Gesetze und Anordnungen zu befolgen."
„Sie wollen an uns nur ein Exempel statuieren, weil wir die Batarianer aus dem Randsektor vertreiben", ging Goyle zum Angriff über. „Ich weiß, dass deren Botschaft damit gedroht hat, aus dem Verbund auszutreten, wenn nicht etwas unternommen wird."
„Wir haben davon gehört", gab der Salarianer zu. „Aber wir haben nichts unternommen. Der Randsektor ist ein freies Territorium, und es entspricht der Politik des Rats, uns nicht in regionale Angelegenheiten einzumischen, es sei denn, sie haben Auswirkungen auf den Rest der Gemeinschaft. Wir versuchen, die Autonomie aller Spezies in allen Bereichen zu wahren, außer sie bedrohen die ganze Galaxis."
„So wie die Erforschung künstlicher Intelligenz", fügte der Turianer hinzu.
Die Botschafterin schüttelte bitter den Kopf. „Sie können nicht so naiv sein und glauben, dass die Menschen als einzige Spezies dieses Gebiet erforschen."
„Das ist keine Naivität, sondern Weisheit, die uns so denken lässt", konterte die Asari.
„Ihr Volk war noch nicht hier, um mitzubekommen, wie die Quarianer durch die Hand der Geth starben", erinnerte sie der Sa-larianer. „Die Gefahren der Erschaffung künstlichen Lebens wurden niemals zuvor deutlicher aufgezeigt. Die Menschheil versteh! einfach nicht, dass die Risiken zu groß sind."
„Risiken?" Goyle kämpfte mit sich, damit sie nicht schrie, während sie weiterhin angriff. „Das einzige Risiko besteht darin, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass nichts passiert."
„Die Geth sind immer noch da draußen", fuhr sie fort. „Synthetisches Leben ist bereits Realität. Die Schöpfung einer wahren KI - vielleicht sogar einer ganzen Rasse - ist unausweichlich. Sie warten vielleicht nur darauf, entdeckt zu werden. Wenn wir synthetisches Leben nicht hier unter Laborbedingungen erforschen können, wie wollen wir dann jemals dagegen bestehen?"
„Wir verstehen, dass die Erschaffung künstlicher Intelligenz Risiken enthält", bemerkte die Asari. „Aber wir nehmen nicht automatisch an, dass wir mit ihnen in Konflikt geraten. Das ist die Überzeugung der Menschheit."
„Andere
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