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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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redeten. Aber es wurde sicherlich eine hitzige Debatte geführt.
    Die Besprechung dauerte noch einige Minuten, bevor sie zu einem Entschluss kamen und die Mikrofone und holografischen Projektoren wieder einschalteten.
    „An was für eine Bestrafung hatten Sie gedacht, Botschafterin?", fragte die Asari.
    Goyle war sich nicht sicher, ob die Frage ernst gemeint war oder ob man sie in eine Falle locken wollte. Wenn sie die Strafe zu niedrig ansetzte, würde man sie vielleicht wegschicken und die Menschen zwingen, die ursprünglichen Bedingungen zu akzeptieren, ganz egal, welche Folgen das haben mochte.
    „Eine Geldstrafe natürlich", sagte sie und versuchte, sich auszurechnen, was sie als Mindeststrafe akzeptieren würden. Auch wenn sie es niemals zugeben würde, war Goyle klar, dass es wichtig war, andere Völker zu entmutigen, ihrerseits KI-Forschung zu betreiben. „Wir akzeptieren die Sanktionen, aber sie müssen exakt spezifiziert sein, begrenzt in der Dauer und auf eine Region. Wir lehnen einseitige Strafen ab, die nur um der Strafe willen erlassen werden. Unsere Entwicklung darf nicht durch überstrenge Restriktionen behindert werden. Ich werde bis morgen ein Team von Unterhändlern zusammenstellen, die die Details zu unser aller Zufriedenheit ausarbeiten werden."
    „Und was ist mit den Inspektionen, um die Allianz zu überwachen?", wollte der Salarianer wissen.
    Er hatte es als Frage formuliert. Eine Frage statt eines Befehls. In dem Moment wusste Goyle, dass sie gewonnen hatte. Sie hatten nicht vor, die Sache eskalieren zu lassen, und ihnen war klar, dass die Botschafterin das durchaus tun würde.
    „Die wird es nicht geben. Wie viele andere Völker sind die Menschen unabhängig. Wir wollen keine fremden Beobachter, die uns permanent über die Schulter sehen."
    Die Botschafterin wusste, dass der Rat wahrscheinlich die Zahl der Geheimagenten, die die Menschen beobachteten, erhöhen würden. Aber dagegen konnte sie nichts tun. Jedes Volk spionierte das andere aus - so war die Natur jeder Regierung, ein wichtiges Rad in der politischen Maschinerie. Und jedermann wusste, dass der Rat in Sachen Spionage und Informationsbeschaffung ebenso gut war wie jeder andere auch. Aber die Gegenspionage der Allianz zu verstärken, war immer noch besser, als einem Team offizieller Beobachter des Rates unbegrenzten Zugang zu gewähren.
    Eine lange Pause entstand, obwohl der Rat diesmal nicht debattierte. Schließlich ergriff die Asari das Wort.
    „Dann werden wir so vorgehen, wie wir es hier vereinbart haben. Unterhändler beider Seiten werden sich morgen treffen. Das Treffen des Rates ist vertagt."
    Goyle schaute ernst, bemüht darum, ein möglichst neutrales Gesicht zu machen. Sie hatte einen großen Sieg errungen, es gab aber keinen Grund, deswegen in Schadenfreude auszubrechen. Doch als sie die Stufen des Bittstellerpodiums hinabstieg und zum Aufzug ging, der sie zum Präsidium hinabbringen würde, stahl sich ein kleines, selbstzufriedenes Lächeln auf ihre Lippen.

    16. KAPiTEL
    Die Stimme der Frau in den Nachrichten zitterte nicht, noch änderte sich ihr Tonfall, als sie die Hauptmeldung verlas.
    „Zusätzlich zu der Geldstrafe hat die Allianz freiwillig zugestimmt, zahlreiche Handelssanktionen als Strafe für die Verletzung von Konventionen der Citadel zu akzeptieren. Die Mehrheit dieser Sanktionen liegt im Bereich der Antriebstechnologie und der Produktion von Element Zero. Ein Wirtschaftsexperte warnte davor, dass die Energiepreise auf der Erde um zwanzig Prozent steigen könnten ..."
    Anderson schaltete mit der Fernbedienung den Bildschirm aus.
    „Ich hatte Schlimmeres erwartet", meinte Kahlee.
    „Goyle ist eine harte Unterhändlerin", erklärte Anderson. „Aber ich glaube, wir haben auch Glück gehabt."
    Die beiden saßen auf der Bettkante in einem Hotel in Hatre. Anderson hatte das Zimmer gemietet und Uber sein Allianzkonto als Teil seiner Ermittlungen abgerechnet. Allerdings teilten sie sich den Raum nur aus Notwendigkeit. Anderson hatte immer noch niemandem im Hauptquartier der Allianz etwas von Kahlee erzählt. Deshalb hätte es Verdacht erregt, hätte er ein größeres Zimmer oder auch nur ein Doppelbett verlangt.
    „Und was passiert jetzt?", fragte Kahlee. „Wohin geht's als Nächstes?"
    Anderson zuckte die Achseln. „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Offiziell ist das jetzt ein Fall für die Spectres. Aber ich finde, es gibt noch viel zu viele ungeklärte Probleme, als dass sich die Allianz einfach

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