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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Gillians Schoß tropfte.
    Und dann flog Nick plötzlich rückwärts.
    Jacob Berg, der Mathematiklehrer der Akademie, erzählte gerade einen Witz über einen Asari und einen Voluser, die in die Bar eines Kroganers gingen, als Hendel aus dem Augenwinkel sah, dass etwas sowohl Unglaubliches als auch Erschreckendes geschah.
    Im hinteren Bereich der Cafeteria flog Nick quer durch den Raum. Gut sechs Meter wurde er durch die Luft geschleudert, bevor er auf einen der Tische krachte. Die Wucht seiner Landung warf mehrere Tabletts in die Luft, und die Beine des Tischs brachen weg, sodass die Platte auf den Boden knallte. Mehrere Schüler, die an dem Tisch gesessen hatten, waren völlig überrascht. Dann senkte sich ein betretenes Schweigen über den Raum, als alle sich umdrehten, wer dafür verantwortlich war.
    Hendel sah schockiert, dass Gillian ihre Hände erhoben hatte. Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt. Und dann erkannte er zu seinem Schreck, dass sie noch nicht fertig war.
    Der Tisch vor ihr kippte um, die leeren Stühle drumherum flogen weg, als hätten sie von einem unsichtbaren Riesen einen Tritt bekommen. Überall in der Cafeteria schössen Tabletts an die Decke und ließen einen Hagel aus Lebensmitteln und Bestecken auf die Schüler herabregnen.
    Panik kam auf. Schreiende Schüler sprangen von ihren Sitzen und rannten zum Ausgang. Dabei rempelten sie einander um. Die nun leeren Stühle wurden ebenfalls hochgerissen und verteilten sich scheinbar willkürlich im Raum, was das Chaos noch mehr vergrößerte.
    Hendel war auf den Beinen und drängte sich in entgegengesetzter Richtung durch die Menge in dem verzweifelten Versuch, näher an Gillian heranzukommen. Trotz seiner Größe war es auch für ihn schwierig, sich einen Weg durch die fliehenden Menschen zu bahnen.
    „Gillian!“, rief er, aber seine Stimme ging in dem Geschrei der panischen Schüler unter.
    Nick lag immer noch auf den Überresten des Tischs. Hendel kniete sich neben ihn, um ihn zu untersuchen. Er war ohnmächtig, atmete aber.
    Hendel sprang wieder auf und kämpfte sich weiter, schob in seiner Verzweiflung Kinder grob beiseite, bis er die Menge durchquert hatte. Keine zehn Meter trennten ihn jetzt mehr von Gillian.
    Der Raum zwischen ihnen wirkte, als ob ein Tornado hindurchgezogen wäre. Umgedrehte Tische und Stühle lagen verstreut herum, der Boden war mit Essensresten, Milch und Saft bedeckt. Gillian stand mit dem Rücken zur Wand, ihre Arme hatte sie immer noch erhoben. Sie kreischte. Es war ein hohes, eindringliches Heulen, das ihn Schaudern ließ.
    „Gillian!“, rief er und rannte auf sie zu. „Hör sofort damit auf!“
    Er flankte über einen umgeworfenen Tisch, seine Füße rutschten fast weg, als er auf den klebrigen Überresten eines Mittagessens landete. Er ruderte mit den Armen und kämpfte darum, das Gleichgewicht zu halten. Dann wurde er von einem herumfliegenden Stuhl getroffen.
    Der Hieb saß, aber er betäubte ihn nicht. Er kämpfte sich zurück auf die Füße. Seine Ärmel und die Knie waren mit Milch und vollgesogenen Brotstücken bedeckt.
    „Gillian!“, rief er erneut. „Du musst aufhören!“
    Sie antwortete nicht, schien gar nicht zu merken, dass er da war. Er lief weiter, während er seine Hand auf den Stunner an seinem Gürtel legte. Aber er zögerte. Statt ihn zu ziehen, unternahm er einen letzten Versuch, um sie zu erreichen.
    „Bitte, Gillian! Lass mich nicht …“ Seine Worte wurden abgeschnitten, als er von einer unsichtbaren Welle biotischer Kraft getroffen wurde. Sie traf ihn vor die Brust wie ein Amboss, der auf ihn gefallen war. Der Atem wurde aus seiner Lunge gepresst. Er verlor den Bodenkontakt und wurde herumgerissen, als wäre er von einem Seil nach hinten gerissen worden. Dabei krachte er auf umgestürzte Tische und Stühle, schlug sich den Kopf an und stieß mit dem Ellbogen derart hart auf, dass seine rechte Hand taub wurde.
    Sechs Meter weiter blieb er liegen, inmitten eines Haufens von Stühlen und Tabletts. Erschöpft kämpfte er sich auf die Beine. Er hustete und schmeckte Blut.
    Hendel stand einen Moment da, um sich zu sammeln. Dann mobilisierte er seine eigenen biotischen Fähigkeiten und entließ sie eine Sekunde später, indem er eine kräftige, hochgravitative Barriere erzeugte, die ihn vor herumfliegenden Möbeln und weiteren biotischen Angriffen Gillians schützen würde.
    Im Schutz der schimmernden Barriere lief er weiter, dabei versuchte er den Stunner von seinem Gürtel zu lösen. Doch seine

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