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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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schien.
    Seine liebste Option war, ihn direkt aus seiner Wohnung zu entf ühren. Aber Grayson lebte in einem gesicherten Viertel. Wenn er ihn überfallen wollte, musste er zuerst an den Posten vorbeikommen, die die Gegend bewachten.
    Alles w äre so viel leichter gewesen, wenn der Unbekannte einfach gewollt hätte, dass Grayson starb. Kai Leng hätte den Job binnen weniger Stunden erledigen können, nachdem er ihn au s findig gemacht hatte. Ein langsam wirkendes Gift, das er ihm in ein Getränk im Klub tat. Ein Präzisionsschuss zwischen die Augen aus einem Versteck, wenn Grayson durch die Straßen lief. Aber eine Entführung war immer schwieriger als ein einfacher Anschlag.
    Kai Leng arbeitete nat ürlich nicht allein. Sechs seiner eigenen Leute – allesamt Cerberus loyal ergeben – warteten in Berei t schaft in einer Wohnung in einem benachbarten, von Menschen kontrollierten Viertel, ständig bereit, auf sein Signal hin losz u schlagen. Mit ein wenig Glück konnte es bereits in den nächsten Stunden so weit sein.
    Alles war schon vor ein paar Tagen bereit gewesen, als Grayson pl ötzlich vom Radar verschwunden war. Zuerst hatte Kai Leng befürchtet, dass er entdeckt worden sei. Aber durch einige vorsichtige Erkund i gungen hatte er herausgefunden, dass Grayson eine Spezialmission für Aria erledigte. Er kannte nicht alle Details, doch er hatte genug Informationen aus zweiter Hand, um zu wissen, dass es irgendetwas mit Drogen und einer der rivalisi e renden Banden zu tun hatte.
    Kai Leng hatte den Klub observiert, denn er wusste, dass Grayson letztlich zu seiner au ßerird i schen Herrin zurückkehren würde. Drei Abende lang hatte er auf ein Anzeichen seines Ziels gewartet. Und heute war seine Ausdauer belohnt worden.
    Grayson war vor weniger als einer Stunde in den Klub g e gangen. Wenn er heute Abend allein nach Hause ging, statt von der jungen Asari begleitet zu werden, mit der er schlief, w ürden sie zuschlagen. War er nicht allein, würden sie auf eine weitere Chance warten. Und wenn Kai Leng eine Eigenschaft ganz s i cher besaß, dann war es Geduld.
    Dennoch wollte er weg von dieser Raumstation. Es gab ei n fach zu viele Au ßerirdische auf Omega und zu wenige seines eigenen Volkes. Hier war er ein Außenseiter und den merkwü r digen Wesen ausgeliefert, deren Kulturen und Werte ihn nicht int e ressierten. Die hohe Kriminalitätsrate, die brutale Diktatur der Banden und die relative Machtlosigkeit der Menschheit waren ein treffendes Beispiel für die düstere Vision des Unb e kannten einer von Außeri r dischen dominierten Zukunft. Kai Leng war davon überzeugt, dass jeder, der Zweifel an Cerberus hatte, nur Omega besuchen musste, um endlich zu verstehen, wie notwendig eine promenschliche Organis a tion war, die bereit war, alles Nötige zu tun, um ihre Spezies zu verteidigen.
    Die VIP-T ür zum Klub öffnete sich, und jeder in der Schlange reckte den Kopf, begierig darauf zu sehen, wer da herauskam. Sie hofften auf eine große Gruppe: sechs, sieben oder acht Pe r sonen, die den Klub ve r ließen. Denn das bedeutete, dass dieselbe Zahl von Wartenden eingelassen wurde. Als sie s a hen, dass nur ein einziger Mensch herauskam, ging ein enttäuschtes Raunen durch die Menge.
    Kai Leng empfand genau das Gegenteil, als er Grayson sah und bemerkte, dass er allein in Richtung seiner Wohnung ging.
    Mehrere G äste am Ende der Schlange gaben frustriert auf, verließen die Schlange und machten sich auf die Suche nach irgendeiner anderen Unterhaltung. Kai Leng verschmolz mit dieser Gruppe, um keine unn ö tige Aufmerksamkeit zu erregen, und ging in die entgegengesetzte Richtung wie Grayson. Er bog um eine Ecke, bis er garantiert außer Sichtweite war. Er wollte vermeiden, dass Grayson ihn bemerkte, sollte er sich aus i r gendeinem Grund umsehen.
    Kai Leng aktivierte mit leichtem Druck seinen Zwei-Wege-Transmitter, den er am Ohr trug.
    „Zielperson hat den Klub allein verlassen“, flüsterte er. Er wusste, dass die Empfänger, die der Rest seines Teams trug, seine Worte automatisch verstä r ken würden, damit sie deutlich zu verstehen waren. „Der Plan wird ausgeführt.“
    Grayson ging zur ück zu seinem Appartement. Seine Schritte wurden stetig schneller. Er fühlte sich nicht gut. Anspannung, Unruhe und Frustration e r füllten ihn.
    Es war die richtige Entscheidung gewesen, den Klub zu ve r lassen. Das Afterlife war heute Abend nicht das Richtige f ür ihn. Doch er fühlte sich immer noch schlecht, weil er

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