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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Die meiste Zeit schien Liselle es genauso zu sehen. Es für mehr zu halten wäre l ä cherlich gewesen. Selbst wenn sie den Rest von Graysons Leben zusammengeblieben wären, würde sie noch mehrere Hundert Jahre länger leben, lange nachdem er tot war. Würde sie tatsächlich eine ernsthafte B e ziehung zu ihm aufbauen, wäre das nicht nur ung e wöhnlich … es wäre tragisch.
    „Es geht mir gut“, meinte er achselzuckend.
    „Vielleicht sollten wir irgendwo hingehen, wo es ruhig ist.“
    Normalerweise h ätte er ihren Vorschlag sofort angenommen. Doch heute Abend fühlte es sich aus irgendeinem Grund falsch an. Als würde er sie i r gendwie ausnutzen.
    „Ich glaube, ich bin nur ein wenig müde“, sagte er entschu l digend und suchte nach einem Weg, sie lo s zuwerden. „Vielleicht sollte ich nach Hause gehen und ein wenig schlafen.“
    „Du hast wieder mit ihr geredet, oder?“, sagte Liselle mit e i nem schmalen Lächeln. „Mit deiner mysteriösen Frau. Du bist immer so, wenn du mit ihr gesprochen hast.“
    Grayson hatte Liselle nie von seiner Vergangenheit erz ählt. Sie wusste nichts über Kahlee oder Gillian oder seine Zeit bei Cerberus. Doch manchmal hatte er es erw ähnt, wenn er einen privaten Anruf machen musste, und offe n sichtlich hatte Liselle sich den Rest zusammeng e reimt.
    Sie ist erheblich scharfsinniger, als du ihr zug e stehst.
    Wieder einmal. Es war deutlich, dass Liselle nicht w ütend war. Sie wirkte ein wenig enttäuscht, doch sie schien ihn auch zu verstehen und akzeptierte seine Reaktion. Weswegen Grayson sich noch schlechter fühlte.
    „Es tut mir leid“, murmelte er und wusste nicht, was er sonst sagen sollte.
    Liselle beugte sich vor und gab ihm einen kleinen Kuss.
    „Wenn du deine Meinung heute Abend doch noch änderst, ruf mich an.“
    Und damit war sie fort, verschwand wieder in der Gruppe der T änzer, wo sie schnell von der Menge ihrer Fans verschluckt wurde.
    Da er nicht l änger in der Stimmung war, im Klub zu bleiben, ging Grayson zurück zum Eingang auf Ebene drei. Eine der Asari am Kleidertresen winkte ihm zu. Er nickte höflich zurück, dann trat er auf die Straße hinaus und fragte sich immer noch, ob Liselle abzusagen ein Opfer gewesen war oder purer Eg o ismus.

Vier
    Kai Leng wartete geduldig in der Schlange, um ins Afterlife eingelassen zu werden. Obwohl es unwah r scheinlich war, dass er hier auf Omega jemanden traf, der ihn kannte – selbst Grayson war ihm nie begegnet – hatte er doch einige Schritte unte r nommen, um seine Identit ät zu verbergen. Er hatte seine schwarzen Haare blond gefärbt und die Farbe seiner Haut ve r dunkelt. Die charakteristische Ouroboros-Tätowierung auf se i nem Hals – eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz biss – wurde vom Bild eines keltischen Knotens verdeckt.
    Wenn man die L änge der Warteschlange in Betracht zog, würde es noch mehrere Stunden dauern, bevor er die Tür e r reichte und das Afterlife betreten durfte. Doch das war ihm egal. Er war hier, um geduldig darauf zu warten, dass Grayson wieder au f tauchte.
    Seit er vor beinahe zwei Wochen das ehemalige Mi t glied von Cerberus auf Omega aufgest öbert hatte, hatte Kai Leng dessen tägliche Routine studiert. Er lernte Graysons Tagesmuster, machte sich mit seinen Gewohnheiten vertraut.
    Er war überrascht gewesen, als er entdeckte, dass Grayson für Aria T’Loak arbeitete. Er war schnell im Rang aufgestiegen, bis er ein wertvoller Mitarbeiter von Omegas mächtigster Krim i nellen geworden war. Cerberus konnte ihn sich nicht einfach an einem öffentlichen Ort schnappen und zu einem der Rau m häfen verschleppen. Arias Einfluss reichte zu weit auf dieser Station, irgendjemand würde die Entführung melden. So eine Aktion würde nur damit enden, dass sie gegen die Leute der Piratenk ö nigin kämpfen und dann fliehen mussten. Diese Erfolgsaussic h ten gefielen Kai Leng nicht.
    Hier f ührte nur Heimlichkeit zum Erfolg. Grayson schnappen, wenn er allein war und niemand bemerken würde, dass er ve r schwunden war. Ihn von der Station wegschaffen, bevor jemand wusste, dass er fort war. Und sicherstellen, dass niemand ihn zurück zu Cerberus verfolgen konnte.
    Das hatte sich als schwieriger herausgestellt, als es klang. Grayson war vorsichtig. Er ging selten in die Öffentlichkeit, es sei denn auf eine Mission für Aria. Der Klub, ein gut besuchter Lebensmittelladen und das Apartment seiner Asari-Hure waren die einzigen Orte, die er jemals aufzusuchen

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