Mass Effect 03 - Vergeltung
als er sah, wie Liselle aus dem Schlafzimmer huschte und durch den Flur zu ihm rannte. Sie war immer noch nackt. Die Asari hatte den rechten Arm ausgestreckt, ihre H ände umschlossen fest Graysons Pist o le.
Sie beide waren schnell, und durch den Bruchteil einer S e kunde, den sie brauchten, um zu erkennen, was geschah, war es auch schon zu sp ät. Sie krachten ineinander, und die Wucht warf sie beide zu Boden.
Grayson sprang auf und versuchte verzweifelt, Liselles an einem Arm wieder hochzuziehen. Er lief bereits zur Schlafzi m mert ür und zerrte die Asari mit sich. Erstaunlicherweise behielt sie die Pistole in der Hand, obwohl er sie umgeworfen und ihr dabei fast den Arm ausgekugelt hatte.
Ein Cerberus-Agent st ürmte aus der Küche und kam direkt auf sie zu. Graysons Griff um Liselles Arm wurde instinktiv fester, als er sich anspannte, weil er einen Treffer in die Brust erwartete. Aus ihrer halb liegenden Position heraus richtete Liselle die Pistole ungefähr in Richtung des Feindes, der auf sie zielte. Diese Bewegung aktivierte die Synapsen in ihrem Gehirn, und es stieß einen schnellen Stoß dunkler Energie aus.
Die Asari hatte nicht genug Zeit, um ihre Kr äfte für einen wirklich vernichtenden Angriff zu sammeln. Der biotische Schub richtete nicht besonders viel Schaden an, aber zumindest warf er den Gegner um, wodurch der Schuss harmlos in die Decke ging, als er in die Küche zurücktaumelte und außer Sicht ve r schwand.
Sie waren weniger als einen Meter vom Schlafzimmer en t fernt, als der Angreifer ein zweites Mal um die Ecke kam und bereits feuerte. Aus n ächster Nähe gab er einen einzigen Schuss ab und traf Liselle in die Brust. Sie keuchte, und während Grayson sie immer noch den Flur entlangzerrte, hob sie ihre freie Hand, um zurückzufeuern.
Die hochenergetische Pistole stie ß einen wilden Schwarm Kugeln aus, das automatische Zielsystem kompensierte Liselles zitternden Arm dabei so gut es ging. Zumindest eine Kugel fand ihr Ziel – eine E x plosion von roten Spritzern verteilte sich auf der Wand, und der Cerberus-Agent fiel zu Boden.
Grayson lief weiter, als Liselles K örper schlaff wurde. Die Pistole fiel ihr aus den reglosen Fingern, als sie die Türschwelle zum Schlafzimmer überque r ten. Grayson ließ seine Geliebte los, hieb auf das Panel an der Wand, die Tür knallte zu und ve r schaffte ihm so einige Momente wertvoller Zeit.
Er hob Liselle auf, warf sie aufs Bett und suchte panisch ihren nackten K örper nach einer Wunde ab. Er erwartete, ein Loch in ihrem Brustbein zu finden. Stattdessen sah er nur einen Nade l stich, der genau zwischen ihren Brüsten lag.
Das R ätsel löste sich, als er erkannte, dass Liselle, obwohl sie sich nicht regte, noch atmete.
Die beinahe unsichtbare Wunde. Das merkw ürdige Schus s geräusch. Sie benutzten Betäubungsmunition. Sie wollten ihn l e bend erwischen.
Er wusste nicht, ob das besser oder schlechter war. In jedem Fall änderte die Erkenntnis wenig an den U m ständen. Er musste Kahlee warnen.
Grayson konnte die Eindringlinge im Flur h ören, außerhalb des Schlafzimmers. Die Tür dort hatte kein Schloss, aber sie waren noch vorsichtig – sie wussten, dass ihr Zielobjekt keine Betäubungsmunition ve r wendete. Doch er hatte nicht mehr viel Zeit.
Er lie ß Liselles ohnmächtigen Körper auf dem Bett liegen und rannte zum Extranet-Terminal auf der gegenüberliegen den Seite des Zimmers. Wild tippte er auf dem Bildschirm herum, loggte sich ins Extranet ein und schickte Kahlee die Dateien, die er w ährend der letzten beiden Jahre angesammelt hatte.
In derselben Sekunde, als er die Nachricht abg e schickt hatte, l öschte er jede Datei auf seinem System, darunter auch alle ein - und ausgegangenen Nac h richten.
Einen Augenblick sp äter glitt die Tür auf. Grayson wandte sich um und griff an.
Er hatte nur einen Schritt getan, als er den Stich sp ürte. Zwei Betäubungsgeschosse trafen ihn in die Brust. Beim dritten Schritt war er schon ohnmächtig.
Kai Leng blieb mehrere Sekunden lang reglos stehen, nac h dem Grayson schon zu Boden gest ürzt war. Die Betäubung s pistole wies immer noch auf ihr Ziel, falls er noch einmal schießen musste. Als offe n sichtlich war, dass sein Gegner sich nicht mehr regte, senkte er die Waffe und begann, Befehle zu erteilen.
„Er hat eine Nachricht versandt. Überprüf das Terminal -sieh nach, ob er um Unterstützung gebeten hat.“
Shella, ihre Technikexpertin, untersuchte den Computer in der
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