Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mathe ist doof

Mathe ist doof

Titel: Mathe ist doof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Royar
Vom Netzwerk:
bei Gewichten ist 1000.“, denn 1000 mg =
1 g, 1000 g = 1 kg, 1000 kg = 1 t. Stutzig machte mich dann aber der Doppelzentner, mit dem wir in der fünften Klasse rechnen mussten. Ein Doppelzentner sind 100 kg, und ein Zentner, das wussten wir, war ein großer Sack voll, den hochzuheben wir kaum schafften.
    Heute weiß ich, dass diese „Umrechnungszahlen“ mich völlig zu Recht stutzig machten, sie sind nämlich schlichtweg falsch.
    Von einigen Ausnahmen abgesehen ist die „Umrechnungszahl“ zwi schen den Einheiten die gleiche „Umrechnungszahl“ wie in unserem dezimalen Zahlsystem: 10.
    So wie dort Anzahlen immer in Zehnerpaketen gebündelt oder zu solchen entbündelt werden, erhalten auch Einheiten in „Zehner paketen“ eigene Namen. Diese entstehen meist durch das Voranstel len einer Silbe. Dabei benutzt man griech ische Zahlwö rter für grö ßere und lateinische für kleinere Einheiten.
    Die wichtigsten lateinischen kennen wir von den Längeneinheiten der Grundschule. Hier wird (aus didaktischen Gründen) die Einheit „Dezimeter (dm)“ benutzt, obwohl sie im Alltag kaum Verwendung findet. „Dezi“, von decem = zehn (im römischen Kalender war der Dezember der zehnte Monat im Jahr, daher sein Name), bezeichnet den zehnten Teil der Einheit, „centi“ den hundertsten und „milli“ den tausendsten.
    Die entsprechenden griechischen sind uns nicht ganz so geläufig. „kilo“ als Bezeichnung für das Tausendfache ist allgemein bekannt, „hekto“ für das Hundertfache kennen wir von der Einheit „Hekto liter“, und die Vorsilbe „deka“ von der Bezeichnung „Dekade“ für ein Jahrzehnt.
    Da man jeweils den Anfangsbuchstaben zur Kennzeichnung benutzt, gibt es dm, cm und mm sowie km, hm und dam (zur Unterscheidung von dm verwendet man bei „deka-“ die Buchstabenkombination da).
    Hektometer und Dekameter sind bei uns nicht gebräuchlich; trotz dem gibt es diese Bezeichnungen für 100 m und für 10 m und in anderen Ländern werden sie durchaus verwendet.
    Hier finden wir nun auch die Antwort auf die Frage, was „6 dag“ bedeutet: 6 dag = 6 Dekagramm = 6 „Zehngramm“ = 60 Gramm.
    Eine Tafel Schokolade wiegt demgemäß ein Hektogramm und ein Liter Milch ein Kilogramm: Auch bei Gewichten beträgt die Um wandlungszahl zehn!
    Was ist dann aber ein Doppelzentner?
    100 Kilogramm sind 100000 Gramm. Und da wird es wieder ge mein: Vorsilben für „zehntausend“ und „hunderttausend“ fehlen. Dafür gibt es wiederum welche für „eine Million“, „eine Milliarde“ und „eine Billion“. Diese heißen „mega“, „giga“ und „tera“. So blei ben für den Doppelzentner wieder nur 100 kg; die Tonne (1000 kg) könnte man hingegen auch „Megagramm“ nennen, 1000 Tonnen sind ein Gigagramm und ein Teragramm entspricht einem Gewicht von einer Million Tonnen!
    Entsprechend gibt es auch Bezeichnungen für kleinere Einheiten: Dezigramm für ein Zehntel Gramm, Zentigramm für ein Hundertstel und Milligramm für ein Tausendstel. Auch hier klaffen jetzt wieder Lücken bei Zehn- und Hunderttausendstel; ein Millionstel Gramm heißt Mikrogramm, ein Milliardstel Gramm Nanogramm.
     
    In ein 0,2-Liter-Glas passen somit auch 2 dl, 20 cl oder 200 ml und in ein 50-Liter-Fass auch 5 dal, 0,5 hl oder 0,05 kl.
Oder, für Angeber, 50 Milliarden Nanoliter.
    Es gibt Millisekunden und Nanosekunden, statt von Dezisekunden und Zentisekunden spricht man von Zehntel- und Hundertstelsekun den. Aber Dekasekunden, Hektosekunden, Kilosekunden? Fehl anzeige!
    Wir wissen alle, dass die nächst größere Zeiteinheit die Minute ist und diese nicht 10 und nicht 100 Sekunden beinhaltet, sondern 60. Von diesen werden wieder 60 zu einer Stunde zusammengefasst, davon 24 zu einem Tag, deren 7 zu einer Woche oder 365,25 zu ei nem Jahr − woher dieses Durcheinander?
    Grundlagen unserer Zeitspanneneinheiten sind astronomische Vor gänge. Ein Jahr bezeichnet den Zeitraum, den die Erde zur Umrun dung der Sonne benötigt, ein Tag ist die Zeit, die die Erde für eine Umdrehung um die eigene Achse benötigt. Dass 7 Tage zu einer Woche zusammengefasst werden, ist willkürlich; allerdings scheint der bereits in der Bibel vorgegebene Rhythmus von 6 Tagen Arbeit und einem Ruhetag dem menschlichen Biorhythmus recht gut zu entsprechen. Auch die Unterteilung des Tages in 24 Stunden ist will kürlich. Früher war es üblich, jeweils die Zeit zwischen Sonnenauf- und untergang in 12 gleiche Abschnitte zu teilen (und entsprechend auch die Nacht).

Weitere Kostenlose Bücher