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Mathias Sandorf

Mathias Sandorf

Titel: Mathias Sandorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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dem Quai von Gravosa grüßte?«
    Am folgenden Morgen gegen acht Uhr kam Doctor Antekirtt auf Deck. Der Tag versprach sehr schön zu werden. Die Sonne bestrahlte bereits die Gipfel der Berge, welche das Panorama im Hintergrunde des Golfes abschließen.
    Die Schatten begannen vom Hafen zu schwinden und flüchteten über die Wogen. Die »Savarena« lag alsbald im vollen Sonnenscheine da.
    Kapitän Narsos näherte sich dem Doctor, um seine Befehle entgegen zu nehmen, die dieser ihm nach erfolgter und freundlich erwiderter Begrüßung mit einigen Worten ertheilte.
    Später ging ein mit vier Mann und einem Steuermann besetztes Boot vom Schiffe ab und legte am Quai an, um Pointe Pescade und Kap Matifu, wie verabredet, zu erwarten.
    Ein bedeutsamer, feierlicher Tag im Nomadenleben dieser ehrlichen Jungens, die so weit von ihrem Lande, ihrer Provence verschlagen waren, nach der sie Heimweh empfanden.
    Beide warteten bereits am Ufer. Sie hatten ihren Berufsputz abgelegt und gebrauchte, doch sauber aussehende Kleidungsstücke angezogen. Sie bewunderten die Yacht wie am vergangenen Tage. Kap Matifu und Pointe Pescade hatten nicht nur Tags vorher zu Abend gegessen, sondern auch an diesem Morgen bereits gefrühstückt. Ein fürchterlicher Leichtsinn, dessen Erklärung die Höhe der Einnahme, zweiundvierzig Gulden, abgab.
    Sie hatten sich indessen wohl gehütet, diese ganze Summe zu verprassen. Pointe Pescade war klug und vorsichtig; auf fernere zehn Tage mindestens war ihr Leben gefristet.
    »Jedenfalls haben wir Dir Alles zu verdanken, Kap Matifu.
    – O Pescade!
    – Ja, Dir, meinem großen Manne!
    – Schön, schön, da Du es haben willst,« erwiderte der Riese.
    Das Boot von der »Savarena« legte am Ufer an. Der Steuermann erhob sich, legte die Hand an die Mütze und sagte, daß er zur Verfügung der »Herren« stände.
    »Der Herren? rief Pointe Pescade. Welcher Herren?
    – Von Ihnen selbst. Herr Doctor Antekirtt erwartet die Herren an Bord.
    – Gut. Jetzt sind wir also schon Herren,« sagte Pointe Pescade.
    Kap Matifu riß seine großen Augen noch weiter auf und drehte seinen Hut mit verlegener Miene in der Hand.
    »Wenn es gefällig ist, meine Herren? sagte der Steuermann.
    – Jawohl, jawohl!« erwiderte Pointe Pescade mit herablassender Handbewegung.
    Einen Augenblick später saßen Beide auf der schwarzen, roth eingefaßten Decke, welche über die Sitzbank ausgebreitet war, während der Steuermann hinter ihnen Platz nahm.
    Unter dem Gewichte des Hercules lag der Rand des Bootes höchstens vier bis fünf Zoll über der Wasserlinie; die Enden der Decke mußten in das Boot hineingenommen werden, damit sie nicht in das Wasser tauchten. Der Steuermann gab mit der Pfeife das Zeichen zur Abfahrt und die vier Riemen senkten sich gleichzeitig in das Wasser. Das Boot schoß auf die »Savarena« zu.
    Die beiden armen Teufel fühlten sich seltsam bewegt, wenn nicht gar beklommen. Zwei Akrobaten wurde so viel Ehre erwiesen! Kap Matifu wagte sich nicht zu rühren. Pointe Pescade konnte trotz seiner Verwirrung ein gutmüthiges Lächeln nicht unterdrücken, das sein seines und intelligentes Gesicht belebte.
    Das Boot fuhr um das Schiffshintertheil herum, und legte an Steuerbord an – der Ehrenseite.
    Auf der Strickleiter, deren Sprossen sich unter Kap Matifu bogen, kletterten die beiden Freunde auf das Deck empor; sie wurden sogleich vor Doctor Antekirtt geführt, der sie auf dem Hinterdeck erwartete.
    Nach einer freundlichen Bewillkommnung und einigen Förmlichkeiten hatten sich endlich Kap Matifu und Pointe Pescade auf zwei Stühle niedergelassen.
    Der Doctor betrachtete sie einige Minuten schweigend. Sein kühl blickendes und schönes Gesicht machte auf sie Eindruck. Schwebte auch kein Lächeln auf seinen Lippen, so doch in seinem Herzen; man konnte sich darin nicht täuschen.
    »Meine Freunde, sagte er nach längerer Pause, Ihr habt gestern meine Mannschaft und mich vor einer großen Gefahr behütet. Ich wollte Euch noch einmal hierfür meinen Dank abstatten und habe Euch deshalb zu mir kommen lassen.
    – Herr Doctor, antwortete Pointe Pescade, der seine Sicherheit bereits wiedergewann. Sie sind sehr freundlich. Die Sache ist nicht des Aufhebens werth. Mein Kamerad hat nur gethan, was jeder Andere an seiner Stelle auch gethan hätte, wenn er seine Kraft besessen haben würde. Nicht so, Kap Matifu?«
    Dieser nickte einmal mit dem Kopfe, was als Zeichen der Zustimmung galt.
    »Es mag sein, sagte der Doctor, aber so stark ist

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