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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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köstlich. Auch Friederike rannte die Treppen hinunter.köstlich. Auch Friederike rannte die Treppen hinunter.
    »Was gibt es denn?«, wollte meine kleine Schwester wissen.
    »Ach, ich habe nur eine Kleinigkeit zum Essen vorbereitet. « So nennt Anouk das immer, was für uns ein Festtagsessen ist. Was mich am meisten beeindruckt, ist, dass sie das so ganz einfach zaubert, ohne dass es viel Arbeit oder Planung braucht.
    Wir setzten uns um den Küchentisch, der viel zu klein für sechs Personen war, balancierten die Teller auf den Knien und in der Hand und langten zu.
    »Köstlich, wir danken dir, Anouk.« Mama sah ziemlich verstaubt und müde aus, dafür sah ihr Büro inzwischen aus wie ein Büro. Nun mussten nur noch Mamas Schlafzimmer, das große Bücherregal im Wohnzimmer und mein Schrank eingeräumt werden.
    »Übrigens, wie sagt man …« Anouk wechselte ins Französische und sah Mama fragend an.
    Meine Mutter grinste und erwiderte: »Prachtkerl.«
    »Wo?«, riefen Moni und Theresa sofort.
    »Wer?«, wollte Friederike wissen.
    »Ein Nachbarsjunge, hat eben zwei Enten abgeholt.« Anouk schmunzelte. »Ich sage euch, er wird einmal ein Prachtkerl.«
    Ich sah auf meinen Teller und sagte nichts. Manchmal sind die Erwachsenen einfach nur peinlich. Sogar meine Patentante.
    »Wisst ihr was«, rief Mama, »nach dem Mittagessen stellt ihr euch im Dorf bei den Nachbarn vor. Im Moment könnt ihr uns hier sowieso nicht mehr helfen.«
    Sofort wurde Friederike ganz aufgeregt. »Ja, das machen wir. Vielleicht gibt es ja auch ein paar Mädchen in meinem Alter? Los, Mathilda, lass uns sofort losgehen.« Sie sprang auf und stellte ihren Teller auf die Spüle.
    Aber ich schüttelte den Kopf. Natürlich konnte ich nicht sofort losgehen. Zuerst musste ich meine Locken rausföhnen und währenddessen mein Styling überdenken. Eine halbe Stunde später wusste ich genau, dass ich den kurzen dunkelroten Rock anziehen wollte, den Anouk mir mal aus Paris mitgebracht hatte. Ich kramte in meinen Umzugskisten und fand sogar den dazu passenden gepunkteten Schal. Dazu sah das langärmelige weiße T-Shirt von heute Morgen ganz gut aus. Das Schwierigste aber waren die Schuhe. Meine Ballerinas lagen immer noch schlammverkrustet vor der Haustür. Zum Glück fand ich in einer der Umzugskisten in meinem Zimmer meine stylishen Stiefel. Auf die war ich besonders stolz. Ich hatte sie in einem der flippigen Läden in unserem alten Viertel in Köln entdeckt. So etwas hatten die Landeier im Dorf garantiert nicht. Eines stand fest, ich würde unterwegs genau aufpassen, wohin ich in meinen Stiefeln trat!
    Das erste Haus, bei dem wir schellten, lag direkt neben unserem. Den perfekten Garten und Rasen, der noch kürzer war als die Frisur eines Bundeswehrsoldaten, hatte ich bereits von meinem Zimmer aus gesehen. Nun gingen wir durch das Gartentor zur Haustür. PETERS stand auf dem blank polierten Klingelschild. Friederike drückte den Klingelknopf. Es dauerte eine Weile, dann öffnete sich die Haustür.
    Vor uns stand ein Mädchen. Sie war nicht viel älter als ich, wirkte aber völlig perfekt. Ihre kinnlangen blonden Haaren hatten in gleichmäßigen Abständen hellblonde Strähnen, ihr glitzerndes T-Shirt dieselbe Farbe wie ihre Zehnnägel, und ihr Minirock zeigte, dass ihre Beine perfekt gebräunt waren. Erst musterte sie uns von Kopf bis Fuß, dann erst fragte sie gelangweilt : »Ja?«
    »Hallo, wir wollten uns vorstellen. Wir sind in das alte Haus nebenan gezogen. Ich bin Mathilda und das ist meine Schwester Friederike.«
    »Hi, ich bin Vivienne«, hauchte sie und lehnte sich elegant an den Türrahmen.
    »Und was machst du so hier im Dorf?«, fragte ich, nur um etwas zu sagen.
    »Nichts, das versuche ich möglichst zu vermeiden. Ich tanze Ballett und ich model ein bisschen. Sobald ich kann, gehe ich nach New York«, erklärte Vivienne. »Na ja, ich bin einfach nicht fürs Landleben geboren. Ach ja, ich bin schon 13!«
    Friederike stand neben mir und sagte nichts. Gar nichts! Das kommt extrem selten vor.
    »Und was machst du sonst so?«, fragte ich weiter.
    Vivienne strich anmutig eine Haarsträhne zurück. »Was mir noch an Zeit übrig bleibt, die verbringe ich natürlich mit meinen Freunden.«
    Alles klar, dachte ich, du willst nichts von mir wissen. Aber das macht nichts, weil ich sowieso nichts von dir will.
    »Also dann, tschüs«, sagte ich knapp.
    Friederike hob lässig die Hand. »Man sieht sich!«
    Und damit hat Friederike in jedem Fall recht. Denn

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