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Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Titel: Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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von Nutzen sein können. Es gab kein einziges Teil, das aussah als sei es fertig zusammengeschraubt. Rebekka würde sicher enttäuscht sein. Es gab nichts was ihnen helfen konnte und zudem war der Handwerklich begabte Mann auch noch verschwunden. Wahrscheinlich würde sie deswegen reichlich besorgt sein. Er versuchte weiter in das Zimmer vorzudringen, ohne dabei etwas zu beschädigen. Oder vielmehr, nichts von dem Gerümpel noch mehr kaputt zu machen. Wie konnte jemand nur so leben? Nicht mal vor dem Bett hatte dieses Chaos halt gemacht, denn auch auf der Matratze stapelten sich Teile aus Messing und Kupfer. Sir George würde sich sicher wie zu Hause fühlen. Ein schmaler Durchgang führte zu einem kleinen, mit Papier übersäten, Sekretär. Die meisten Blätter jedoch waren unbeschrieben und bewegten sich leicht im Luftzug, der mit der geöffneten Tür ins Zimmer wehte. Ein paar andere zeigten Skizzen von fremdartigen Gebilden, die Sir Shane allerdings nicht zu identifizieren vermochte. Also versuchte er es auch gar nicht erst, sondern widmete sich sogleich dem einzigen Fenster im Raum. Es war so voller Ruß, dass man kaum noch hindurchsehen konnte. Dennoch konnte er einen Mann auf der gegenüberliegenden Straßenseite ausmachen, der zum Haus rüber starrte und sich nicht vom Fleck bewegte. Entweder glaubte er tatsächlich sich unauffällig zu verhalten, oder aber es war ihm schlichtweg egal, ob man ihn bemerkte oder nicht. In jedem Fall beobachtete er das Haus in dem Bender wohnte und vielleicht sogar Sir Shane selbst. Vielleicht war der Mann ihm gefolgt und wartete nur darauf, dass er wieder gehen würde. Das konnte er nur herausfinden, wenn er nach unten ging und den Mann im Auge behielt. Er drehte sich zu der alten Frau um, die nicht von seiner Seite gewichen war und zeigte aus dem Fenster. „Sagen Sie, kennen Sie diesen Mann?“ Ihre knubbelige Nase dicht an das Glas gedrückt, wischte sie mit einer Hand den Staub beiseite und inspizierte stumm den Mann auf der anderen Seite. Nach einer geraumen Weile schüttelte sie den Kopf, drehte sich um und nahm erneut Benders Zimmer in Augenschein. Der Mann auf der Straße schien bereits wieder vergessen.
    Erst nachdem Sir Shane einen Haufen seiner Münzen losgeworden war, hatte ihn die Frau aus ihren lästigen Fängen entlassen. Abermals an der frischen Luft holte er dreimal tief Luft und reckte sich um wieder wacher zu werden. Die stickige Luft im inneren des Hauses hatte ihn ein wenig schläfrig gemacht und das konnte er sich in der momentanen Situation einfach nicht erlauben. Unachtsamkeit konnte ihm zum Verhängnis werden und ihm im schlimmsten Fall sogar den Tod bringen. Das hatte er verdammt schnell gelernt. Also riss er sich zusammen, setzte sich in Bewegung und lugte unauffällig zur anderen Straßenseite hinüber. Er hatte vor, einmal um den Block zu gehen, um herauszufinden, ob der Mann ihm folgen würde. Schlendernd, so als hätte er es überhaupt nicht eilig, setzte er seinen Weg weiter fort. Kaum war er um die Ecke gebogen, da vernahm er auch schon hastige Schritte hinter sich. Jemand näherte sich zügig, die letzten paar Meter rannte er sogar und seine Sohlen klapperten laut auf dem gepflasterten Weg. Sir Shanes Sinne waren aufs äußerste angespannt. Er blieb stehen und atmete ruhig ein und aus. Auf jedes noch so kleine Geräusch achtend spannte er seine Muskeln an und wartete darauf, dass der Mann zu ihm aufschloss. Er wusste instinktiv, dass es der Mann war, den er vom Fenster und danach auch von der Straße aus gesehen hatte. Kurz bevor dieser bei ihm angekommen war, drehte Sir Shane sich um, nahm wie von selbst Kampfhaltung ein und wappnete sich gegen das unvermeidbare. Schon sah er, dass der Mann, der nicht gerade klein und schmächtig war, in gebückter Haltung auf ihn zustürmte ohne abzubremsen. Er wollte ihn rammen, keine Frage. Sir Shane sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, um ihm und seiner brutalen Attacke auszuweichen. Darüber sichtlich verärgert, knurrte der Mann und ballte seine Fäuste, um gleich darauf damit schwungvoll auszuholen. Wieder ging er zum Angriff über und stürzte sich erneut auf Sir Shane. Aber dieser konnte auch dieses Mal ausweichen, hob ebenfalls seine Faust und traf den Angreifer direkt an der linken Schläfe. Taumelnd, aber nicht außer Gefecht gesetzt, brüllte der Mann wie ein Tier und zog plötzlich ein Messer aus seinem Gürtel. Tänzelnd, die Hand mit dem Messer weit von sich gestreckt, stand er vor Sir

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