Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
Bewundernswert!“ Sie versuchte ernst zu wirken und sah streng geradeaus. Sir George legte die Stirn in Falten und sah fragend zu seinem Freund hinüber, der Ausdruck auf seinem Gesicht war einfach Gold wert. Sir Shane murmelte: „In der Tat … bewundernswert.“, dann biss er sich auf die Wangen um nicht laut loszulachen und zuckte die Schultern, um seine angebliche Unwissenheit zu demonstrieren. Aber als sein Freund sich auch noch bei Rebekka für dieses fragwürdige Kompliment bedankte, konnte er kaum noch an sich halten. Räuspernd zeigte er auf sein eigenes Haar und dann in sein Gesicht, aber Sir George hatte sich schon wieder dem Gefährt zugewandt, ohne seine Gesten auch nur zur Kenntnis genommen zu haben. Rebekka schaute in den Himmel und pfiff, wie die Unschuld vom Lande, vor sich hin.
Eine ganze Weile später drängte Sir Shane zum Aufbruch. Sie hätten schon viel früher unterwegs sein sollen, doch immer wieder war irgendetwas dazwischen gekommen. Zuerst hatte Maxwell erneut versucht seinen Dienstherrn davon zu überzeugen, dass er ihn mitnehmen solle, da er es zu Hause einfach nicht aushalten würde. Er flehte und bettelte förmlich, doch am Ende der Diskussion trottete er, mit gesengtem Haupt, doch nur wieder zurück. Wie erwartet hatte er den Kürzeren gezogen. Dann war eines der Hausmädchen gekommen, um ihnen Glück und viel Erfolg von allen zu wünschen, wobei sie den ahnungslosen Sir George auch gleich in die Waschräume dirigierte, da man ihn so ja schließlich nicht auf die Straße lassen dürfe. Dieser, leicht angesäuert, blickte vorwurfsvoll in die Runde und ergab sich murrend seinem Schicksal … ganze zwanzig Minuten lang. Während dieser Zeit, hatten Sir Shane und Rebekka jeweils eine Nachricht verfasst und einem Boten übergeben. Sir Shanes Nachricht ging direkt in den Club und Rebekkas zu sich nach Hause, um Sally und Caspar zu erreichen. Die beiden Vampire sollten sich, wenn möglich, gleich auf den Weg zu ihrem Ziel begeben, um sich dort mit ihnen zu treffen. Sie konnten durchaus eine Hilfe sein, denn sie waren schnell, kräftig und äußerst tödlich. Sir Shane aber hatte darauf bestanden, dass sie sich erst einmal im Hintergrund hielten und nicht eingriffen, bevor sie den Befehl dazu bekamen. Er wollte sich einen gewissen Überraschungsmoment zu Nutze machen und nicht gleich auffallen wie eine Horde wild gewordener Affen. Keiner von ihnen wusste wie viele Menschen und Vampire sich um den oder die Entführer scharrten, oder wie sehr sie bereit waren für ihre Sache zu töten oder gar zu sterben. Sir Shane war jedenfalls gewillt den Professor aus dessen Fängen zu befreien und die Menschheit zu beschützen und er war durchaus bereit dafür Gewalt anzuwenden. Dieses Mal hatte er außerdem eine Frau an seiner Seite, für die er bereit war alles zu geben und sie bis aufs Blut zu verteidigen. Er würde mit allen Mitteln dafür sorgen, dass ihr nichts geschah … koste es was es wolle. Danach hatte Rebekka ihrem Fahrer, in diesem Fall Sebastian, ein Stück weit den Weg beschrieben und das Ganze noch mit Hilfe einer Zeichnung verdeutlicht.
Da Sir George unbedingt hatte vorne sitzen wollen, quetschten sich Rebekka und Sir Shane auf die hintere Sitzbank des Fahrzeugs. Während Sebastian sich schon freudig die Hände rieb und Sir George einen Jubelschrei ausstieß, rutschte Sir Shane immer tiefer in seinen Sitz hinein. Rebekka sah voller Mitleid zu ihm hinüber, ergriff spontan seine Hand und drückte sie feste zum Zeichen ihrer Unterstützung. Ihr Blick war voller Zärtlichkeit als sie ihn lächeln sah und da wusste sie ganz sicher, dass sie ihm immer und überall hin folgen würde, auch wenn dies ihren endgültigen Tod bedeuten sollte. Als das Fahrzeug sich in Bewegung setzte und zu ruckeln begann, hörte sie ihn neben sich aufstöhnen und vernahm einen geflüsterten Fluch der ihm spontan über die Lippen gekommen war. Zum Schutz ihrer Augen empfahl Sebastian ihnen augenblicklich ebenfalls ihre Pilotenbrillen aufzusetzen. Das Vehikel schien ein paar Anlaufschwierigkeiten zu haben, denn es fuhr an und bremste immer wieder im Wechsel. Wolken dichten Dampfes stiegen auf und vernebelten ihnen die Sicht auf die Straße. Es hatte leicht zu nieseln begonnen, der Wind pfiff ihnen nur so um die Ohren und wirbelte ihnen rotbraunes Laub entgegen. Also die perfekte Szenerie zu ihrer derzeitigen Stimmung und der Art ihres Vorhabens. Passender hätte das Wetter gar nicht sein können. Rebekka konnte
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