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Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Titel: Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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regelrecht und gestikulierte wild mit den Armen. Sebastian hatte sich in dem dichten Nebel hoffnungslos verfahren. Entweder hatte er es nicht bemerkt, oder er war nicht gewillt seinen Fehler zuzugeben. Letzteres traf es wohl eher. Als Sir George laut und mit purer angst in der Stimme „Aus dem Weg, verdammt!“ schrie, meldete sich das erste Mal, seit sie in diesem Fahrzeug saßen, auch Sir Shane wieder zu Wort. Mit einer einzigen streng ausgesprochenen Vokabel, brachte er Sebastian dazu abrupt stehen zu bleiben. Anhalten, war das Zauberwort gewesen und natürlich die Tatsache das Sir Shane sie ausgesprochen hatte. Mit einem Satz war dieser aus dem Fahrzeug gesprungen und stand nun direkt neben Sebastian. „Raus! Alle Beide!“, er zeigte erst auf den Jungen, danach auf seinen Freund und dann auf die Rückbank. „Ihr werdet für den Rest dieser Fahrt hinten Platz nehmen.“ Zu Rebekka gewandt sagte er bedeutend höflicher: „Darf ich dich nach vorne bitten, Rebekka!?“ Dann stieg er, zum Erstaunen aller, vorne in das Fahrzeug ein. Gereizt fragte er: „Muss man denn alles selber machen? Ich fahre!“
     
    Schweigend, jedoch mit offenem Mund, hatten sie Sir Shane zuerst nur angestarrt, um gleich darauf seinem Befehl Folge zu leisten. Nur weil er diese Art von Fortbewegung nicht mochte, hieß das noch lange nicht, dass er so ein Ding nicht auch selbst fahren konnte. Als er sagte, dass er absolut keine Ahnung habe wie es funktioniert, hatte er geflunkert. Heute Nacht musste Sebastian bereit sein, um sie schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu befördern und darum hatte er das Fahren erlernen müssen. Dass es ausgerechnet in dieser Nacht so nebelig werden würde, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sah, hatte ja niemand vorher wissen können. Das Wetter schien sich ganz und gar ihrer Stimmung anzupassen. Bedrohlich, düster und in gewisser Weise auch ziemlich aufgewühlt. Seine Fahrkünste waren auch nicht die Besten, aber wenigstens mussten die Leute nicht mehr zur Seite springen, um nicht gnadenlos überrollt zu werden. Er orientierte sich anhand ihm bekannter Stellen, die er gerade eben noch erkennen konnte um herauszufinden, an welchem Punkt sie sich gerade befanden. Rebekka war ihm dabei eine große Hilfe, im Gegensatz zu den beiden Herren hinten auf der Rückbank. Sir George und Sebastian stritten unentwegt darüber wer schuld daran war, dass sie nun zur Strafe mit den hinteren Plätzen vorlieb nehmen mussten. Sir George war der Meinung, dass ganz klar derjenige schuld hatte, der wie ein Verrückter am Steuer gesessen hatte. Sebastian aber beharrte darauf, dass eindeutig die nervenden Flüche seitens Sir George dazu geführt hatten, dass er nun gezwungen war einfach nur dumm herumzusitzen. Angesichts dieses absolut kindischen Verhaltens musste sich Sir Shane fragen, ob sein Partner wirklich schon so alt war wie er vorgab zu sein. Genervt verdrehte er die Augen und versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren. Rebekka lenkte ihn aus der Stadt hinaus, um für eine gute viertel Stunde lang übers Land zu fahren. Dann gab sie ihm plötzlich zu verstehen, er solle anhalten.
     

24
    Die Vorhut im Nebel
     
    „Ab hier müssen wir zu Fuß weitergehen.“, Rebekka hatte die Hände in die Hüften gestemmt und blickte mit zusammengekniffenen Augen in den tiefen, dunklen Schlund eines scheinbar riesigen Waldes. „Genau da durch.“, schloss sie und hob die Augenbrauen. Sie hatte, dank ihres Daseins als Vampir, die beste Sehkraft von allen, aber selbst sie hatte Schwierigkeiten hinter der Nebelwand mehr zu erkennen, als nur tiefe undurchdringliche Schwärze. Knorrige Ärmchen streckten sich ihnen entgegen und schienen nach ihnen greifen zu wollen. Ein paar vereinzelte, halb verwelkte Blätter, trotzten dem Sturm und harrten noch tapfer an ihren Plätzen aus. Dennoch hatte das Ganze auch etwas Gutes, denn sowohl der Nebel als auch die Baumriesen würden ihnen einen gewissen Schutz bieten. Hatte der Vampir nicht gelogen, dann würden sie am Ende dieses Waldes auf den Professor stoßen. Daher ließ es sich schon erahnen, dass man garantiert Wachen postiert oder Fallen aufgestellt hatte, um ihnen oder Ihresgleichen den Weg dorthin zu erschweren. Der Wind jagte heulend durch die Bäume, die Äste bewegten sich mal dorthin und mal dahin und die Böen trugen jegliche Laute in alle Himmelsrichtungen davon. Rebekka konnte weder etwas Verdächtiges hören noch riechen, aber das bedeutete bei diesen Verhältnissen rein gar

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