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Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Titel: Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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für seine Dienerschaft, aber nach dem Attentat am Mittag, musste er Vorsicht walten lassen. Er war sich ganz sicher, dass man den Mann auf ihn angesetzt hatte um ihn, wenn nötig, umzubringen. Zu gerne hätte er gewusst, wem er da ins Visier geraten war und warum man ihn so dringend loswerden wollte. Das hoffte er in dieser Nacht jedenfalls herauszufinden, aber Rebekkas Worten nach zu urteilen, hatten sie da noch ein gutes Stück Weg vor sich. Der Tag würde jeden Moment zu Ende gehen und sie würde endlich aufwachen, darauf hatte er sich schon den ganzen Tag über gefreut. Auch wenn sie kaum Zeit füreinander haben würden, wusste er sie doch an seiner Seite und das war schon mehr als er sich in so einer Nacht erhoffen durfte. Vorher wollte er sich aber noch davon überzeugen, dass bei Sir George und Sebastian alles nach Plan verlief. Sie mussten dieses Gefährt zum Laufen bringen und auch dafür sorgen, dass Sebastian es zu bedienen wusste. Sinnvoll wäre natürlich, wenn Sir George sich ebenfalls dieser Fahrkunst bedienen könnte, sollte Sebastian aus irgendeinem Grunde ausfallen.
    Vor den Pferdeställen hatte jemand eine Wand aus Heuballen aufgestellt. Irgendetwas musste sie zerfetzt haben, denn sie wirkten schon ziemlich ramponiert. Das Heu stand wirr vom Ballen ab, der manchmal sogar nur noch zur Hälfte vorhanden war. Eine Decke aus weichen Halmen lag überall verstreut auf dem Boden. Scheinbar hatten Sir George und Sebastian das Heu als Dämpfer benutzt, wenn sie nicht mehr früh genug abbremsen konnten. Dem Heu nach zu urteilen, war das ziemlich häufig der Fall gewesen. Leider waren die Menschen auf der Straße aber keine Strohpuppen, sondern aus Fleisch und Blut und sehr leicht zu verletzen. Sebastian eilte sogleich auf Sir Shane zu, er schien noch immer sehr aufgeregt zu sein, denn er winkte wie wild mit den Armen. „Das müssen Sie sich ansehen, Sir Shane!“, jappste er. „Es ist wirklich gar nichts dabei, das Ding fährt ja von selbst!“, er strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Sir Shane dagegen runzelte die Stirn und warf einen Seitenblick auf die zerfledderten Heuballen. „Ah, wie erfreulich das zu hören.“, er versuchte wenigstens zu lächeln, um dem Jungen nicht die Freude zu nehmen, die dieser ganz offensichtlich empfand. Sir Shane hätte seine Euphorie nur zu gerne geteilt, aber leider wollte ihm das nicht so recht gelingen. Sir George kam ebenfalls zu ihm herüber und wischte sich mit einem rußverschmierten Lappen quer durch das Gesicht. Anstatt etwas wegzuwischen, schmierte er sich nur noch mehr Schmutz auf die Haut. In seinen Haaren steckten Halme des Heus, beides stand in allen Himmelsrichtungen von seinem Kopf ab und verlieh ihm das Aussehen einer Vogelscheuche. Sir Shane starrte seinen Freund an und murmelte leise: „Ich habe tatsächlich zwei Kinder auf ein dampfbetriebenes Fahrzeug losgelassen, ich werde in die Hölle kommen!“ Sebastian drehte sich von ihm weg und fing an zu kichern. Sir Shane hatte recht, sein Partner hatte sich wirklich den ganzen Tag über wie ein Kind benommen. Es hatte ihm sogar Spaß gemacht, nicht rechtzeitig zu bremsen und absichtlich in die Heuballen zu krachen. In seinem Gesicht gab es kaum noch eine Stelle, die nicht mit Ruß bedeckt war und seine Augen funkelten vor Vergnügen wie zwei Diamanten. Maxwell hatte ihm mehrmals Einhalt gebieten müssen, damit auch Sebastian die Gelegenheit bekam sich im fahren zu üben. Dafür war der Junge ihm sehr dankbar gewesen, denn er wollte Sir Shane nur sehr ungern enttäuschen. Dieser war für ihn Vater, Freund und Dienstherr zugleich. Deshalb hatte er sich auch besonders angestrengt, als es daran ging dieser Höllenmaschine seinen Willen aufzuzwingen und den Umgang damit zu erlernen. Hoffentlich durfte er auch noch damit fahren, wenn die Sache mit Professor Harris ausgestanden war. Jedenfalls würde er darum betteln, wenn es nötig sein sollte, das stand schon mal fest wie das Amen in der Kirche.
    „Wir sind bereit, Shane!“, Sir George stemmte die Hände in die Hüften, während seine Brust vor Stolz dick anschwoll. „Der kleine hier hat echt was drauf!“, er wuschelte Sebastian heftig durchs Haar, der augenblicklich rot anlief und mit dem Fuß im Staub scharrte. Komplimente hatte er früher nie bekommen und war deshalb noch immer nicht ganz daran gewöhnt. Erst als er bei Sir Shane untergekommen war, hatte er diese Erfahrung machen dürfen, wofür er natürlich sehr dankbar gewesen war. Sir George hatte

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