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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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lächeln immerzu, es ist zum Kotzen. Mir geht diese Grünenschickeria so was von auf den Geist, das ist eine sanftmütige Aggression, da ist mir jeder Normalspießer lieber. Wenn ich diese Latzhosenmamis und Strickpullipapis nur sehe. Das sind genau die Typen, die Latte macchiato mit Sojamilch … schlürfen.«
    »Ja, stimmt ja. Wir versuchen doch, hier so schnell wie möglich wieder wegzukommen. Aber es nützt nichts, wenn du jetzt auf beleidigt machst. Schnapp dir Robbi, und komm in die Küche.« Dann schickte sie noch ein »Verdammt!« hinterher.
    Sie setzte sich zu Matti in die Küche.
    »Wir können ja schon mal anfangen«, sagte der.
    »Nein, warte.«
    »Scheiße!«, dröhnte es aus Twiggys Zimmer, dann schlurfte er heran, mit Robbi vor der Brust, als bräuchte er einen Schutzschild. Er setzte Robbi auf seinen Stuhl, holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, ohne Matti einen Blick zu schenken, nahm Robbi hoch, setzte sich und packte sich den Kater auf den Schoß. Dann trank er einen kräftigen Schluck und inspizierte mit seinen Augen einen Punkt auf der Tischplatte.
    »Gut, Twiggy«, sagte Dornröschen. »Ich wäre auch dafür, den Putzschergen in die Mangel zu nehmen. Das ist ein Stasi-Arsch, und vor allem hängt er beim Erpel mit drin. Also, ich hätte kein Mitleid, wenn deine … Freunde dem eine Abreibung verpassen würden.«
    Und Matti überlegte wieder einmal, was für Typen das sein mochten. Nie hatte er einen von ihnen gesehen. Wenn die Okerstraßentruppe das Theater überstanden hatte, sollte sie eine Espressomaschine bestellen. Als Prämie. Und vielleicht sollte er Twiggy mal auf den Zahn fühlen.
    Twiggys Augen bohrten ein Loch in die Tischplatte. Matti sah es schon rauchen und roch den Qualm.
    »Jetzt sagt Matti, was er vorhat, und dann diskutieren wir darüber. Das haben wir immer so gemacht. Und jeder kann Vorschläge machen. Aber ausrasten geht nicht. Klar?«
    Ihr Blick ruhte auf Twiggy, aber der war noch am Bohren. Sie streichelte seinen Unterarm.
    »Also, Matti.«
    Der räusperte sich. »Gut …« Er räusperte sich noch einmal. Dann holte er sich ein Bier aus dem Kühlschrank, öffnete die Flasche und trank. Er fühlte sich mies, sie hatten sich nie gestritten, hatten immer vorher einen Ausweg gefunden. »Also«, sagte er. »Ich habe diese Fensterputztypen gesehen, an der Kreuzung Mehringdamm/Gneisenaustraße …«
    »Schon wieder putzen«, sagte Twiggy, aber es klang nicht mehr ganz nach Grab.
    »Ruhe!«, befahl Dornröschen. Energisch.
    Robbi zuckte zusammen und machte sich flach.
    »Also«, sagte Matti leiser, »also wenn wir Zwangsfensterputzer spielen …, also dann könnten wir dem Auto vom Erpel nahe kommen, also, ihn verbeulen.« Er schnaufte einmal, als könnte er so die miese Stimmung wegblasen.
    »Und wenn wir dem ein paar Beulen verpassen, dann muss er in die Werkstatt«, sagte Dornröschen, in deren Stimme Ungeduld mitklang. »Und wenn wir wissen, wo der Wagen repariert wird, kommen wir vielleicht ganz an ihn ran. Das meinst du doch, oder?«
    Matti nickte und trank einen Schluck.
    »Das heißt, wir verbeulen den« – das Wort schien Twiggy zu gefallen – »und einer fährt ihm hinterher. Wir tun so, als wären wir sauer, dass wir die Windschutzscheibe von der Bonzenkutsche nicht säubern dürfen. Und wenn wir rauskriegen …«
    »Das ist doch eine gute Idee«, sagte Dornröschen. »Wir fragen Rainer, ob er hinterherfährt.«
    »Nein«, sagte Matti. »Ich fahre hinterher. Im Taxi, nicht in meinem und nicht als Fahrer. Rainer kann mit Fensterputzen, da gibt’s kein großes Risiko. Wenn er überhaupt will. Irgendwas müssen wir dem dann aber erklären. Außerdem brauchen wir Kohle. Vielleicht muss ich das Taxi wechseln. Und wir müssen die Roma kaufen, sonst wird das nichts mit dem Putzen. Wir brauchen einen, der uns sagt, wenn die Bonzenkutsche losfährt. Und dann kann man nur … beten, dass er denselben Weg nimmt wie beim letzten Mal …«
    »Vielleicht müssen wir es ein paar Mal versuchen, bis es klappt«, sagte Twiggy, der gerade wiederauferstand aus dem Tal der Trübnis. »Und ich weiß schon, wie es dann weitergeht. Ich hab da so ’ne Idee …«
    »Und?«, fragte Dornröschen.
    »Wart’s ab.« Ein bisschen Rache musste sein.
    »Gaby macht das bestimmt«, sagte Matti. »Die ruft an, sobald die Kutsche losfährt. Die kann sich ja einen Kinderwagen besorgen, eine Puppe reinlegen und auf Ökomama machen.«
    Twiggy lachte tatsächlich.
    »Wir schnappen uns den am

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