Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
haben wir deine Lautsprecher verkauft.«). Sie müssen dabei entscheiden, wie viel Ihnen eine Stunde Ihrer Zeit wert ist. Die meisten Eltern rechnen mit etwa 10 bis 15 Euro, aber das bleibt ganz Ihnen überlassen. Das Problem ist natürlich, dass man immer sehr viel weniger Geld bekommt, wenn man etwas verkauft, als es kostet, den Gegenstand zu ersetzen. Aber so funktioniert die Welt nun einmal. Wenn Sie als Erwachsener eine Strafe oder Ihre Schulden nicht bezahlen, kommt jemand und nimmt Ihre Wertgegenstände mit. Sie müssen (vor allem anfangs) den Gegenstand tatsächlich verkaufen (und nicht nur in den Keller stellen). Freunden Sie sich mit einem örtlichen Pfandleiher an und lassen Sie Ihren Teenager wissen, wo seine Sachen landen. Dort kann Ihr Kind, wenn es das will, diese dann (oft für doppelt so viel Geld, wie Sie dafür bekommen haben) wieder zurückkaufen. Das klingt zugegeben sehr drakonisch, ist aber sehr wirksam und zeigt Ihrem Kind, dass Sie es wirklich ernst meinen, wenn Sie Konsequenzen ankündigen. Im besten Fall müssen Sie zu diesem Mittel entweder gar nicht oder nur einmal greifen.
Als Erwachsener muss man nur bedingt Rechenschaft ablegen, wenn man etwas tun will. Aber man muss ständig Entscheidungen treffen und Konsequenzen abwägen. Um Ihr Kind auf das Erwachsensein vorzubereiten, hilft es daher wenig, ihm Gehorsam beizubringen. Es braucht vielmehr die Fähigkeit, über Entscheidungen nachzudenken und dann die Option zu wählen, die ihm langfristig am besten dient.
Es gibt natürlich immer wieder Ausnahmen, in denen Sie Ihrem Kind nicht die Wahl lassen können, weil es damit entweder sich oder jemand anderen in Gefahr bringt. In diesen Fällen sollten Sie als Eltern natürlich ganz klar Nein sagen. Aber wenn Sie dann Nein sagen, dann meinen Sie es bitte auch. Da gibt es dann kein Verhandeln, keine Kompromisse und kein Kleinbeigeben. Wenn Sie sich auf einen Machtkampf einlassen, dann seien Sie sich absolut sicher, dass Sie ihn gewinnen können. Da Sie Ihren Teenager nicht wirklich zu etwas zwingen können, bedeutet das oft, dass Sie einen Plan B für den Fall haben müssen, dass sich Ihr Kind weigert,
das Nein zu akzeptieren. Was können Sie da tun? Manchmal müssen Eltern in diesem Fall an eine höhere Instanz appellieren, wie die Polizei, Jugendämter, Gerichtshelfer, Richter, Rechtsanwälte, Schuldirektoren oder Arbeitgeber. Vor allem dann, wenn es um Drogen, Alkohol oder Gewalt geht, sollten Eltern um Hilfe von außen bitten, wenn sich das Verhalten ihres Teenagers nicht ändert, obwohl er die Konsequenzen seiner Entscheidungen erlebt hat.
Wenn Ihr Kind Ihr Nein nicht respektiert und sich oder andere dadurch in Gefahr bringt, dann muss sein Verhalten eine Konsequenz haben, die entweder die Grenzen erzwingt (ein Jugendlicher kann nicht weglaufen und in Geschäfte einbrechen, wenn er im Jugendgefängnis sitzt) oder die sicherstellt, dass Sie als Eltern nicht länger für das Verhalten Ihres Kindes zur Verantwortung gezogen werden können (wenn Ihr Kind im Heim ist, ist das Heim für sein Verhalten verantwortlich). Natürlich sind diese Lösungen ein letzter Ausweg, nicht ein erster Ansatz. Erst, nachdem Sie alles andere probiert haben, um Ihrem Teenager zu helfen, gute Entscheidungen zu treffen, aus Konsequenzen zu lernen und Grenzen zu respektieren, sollten Sie zu einer so drastischen Lösung greifen. Aber leider ist eine solche Maßnahme manchmal nötig, um zu gewährleisten, dass Ihr Kind sicher ist und keinen anderen Menschen gefährdet.
Mein Problem, dein Problem - wessen Problem ist es eigentlich?
Vor dem Gesetz sind Sie für das Verhalten Ihres Kindes verantwortlich. Wenn Sie das Verhalten Ihres Kindes aber nicht mehr beeinflussen können, ist es wichtig, einen Weg zu finden, der Sie von der Verantwortung befreit, die Konsequenzen des Handelns Ihres Teenagers auszubaden. Wenn Ihr schulpflichtiges Kind sich weigert, in die Schule zu gehen, und Sie dafür ein Bußgeld bezahlen sollen, dann arbeiten Sie zusammen mit dem Gericht daran, dass dieses Bußgeld in Sozialstunden umgewandelt wird, die Ihr Kind ableisten muss. Wenn Ihr Teenager sich dann weigert, diese abzuarbeiten, dann wird er die entsprechende Zeit im Jugendarrest absitzen müssen. Wenn Ihr Kind beim Schwarzfahren erwischt wird, dann bezahlen Sie diese Geldstrafe nicht, sondern erarbeiten mit dem zuständigen Richter eine Möglichkeit, Ihr Kind diese Strafe in irgendeiner Weise abarbeiten zu lassen.
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