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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gemacht.« Das Mädchen nahm
    zwei Untertassen aus der Anrichte. »Mein Vater sagt, wenn wir al e
    vernünftig sind, gibt es genug«, fuhr sie fort. »Das finde ich sehr
    lobenswert. Ich bin ganz seiner Meinung. Aber ich denke, wenn man
    Solidarität gezeigt hat, sol te einem ein bisschen was extra gestattet sein.
    Ich glaube, wir bekommen sogar noch weniger als al e anderen. Könnt
    ihr euch das vorstellen? Wie dem auch sei… Du bist also wirklich eine
    magische Katze?«, fragte das Mädchen und schüttete die Milch in eine
    Untertasse. Sie floss nicht, sondern quol , aber Maurice war eine
    Straßenkatze und trank selbst Milch, die wegzukriechen versuchte.
    »Oh, ja, genau, magisch«, sagte er mit einem gelbweißen Ring um das
    Maul. Für zwei Fischköpfe war er bereit, al es für jeden zu sein.
    »Gehörtest wahrscheinlich einer Hexe, nehme ich an, mit einem
    Namen wie Griselda oder so«, sagte das Mädchen und legte die beiden
    Fischköpfe auf die andere Untertasse.
    »Ja, stimmt, Griselda, genau«, erwiderte Maurice, ohne den Kopf zu
    heben.

    »Wohnte wahrscheinlich in einem Pfefferkuchenhaus im Wald.«
    »Ja, stimmt.« Und er wäre nicht Maurice gewesen, wenn er nicht etwas
    erfunden hätte: »Al erdings war es ein Knäckebrothaus, denn sie machte
    eine Schlankheitskur. Legte großen Wert auf Gesundheit, die alte
    Griselda.«
    Das Mädchen wirkte einige Sekunden verwirrt. »So sol te es nicht sein«,
    sagte sie.
    »Entschuldigung, habe mich geirrt, war tatsächlich ein
    Pfefferkuchenhaus«, fügte Maurice hastig hinzu. Wer einem zu essen gab,
    hatte immer Recht.
    »Und bestimmt hatte sie große Warzen.«
    »Verehrtes Fräulein…« Maurice versuchte, ganz ehrlich zu wirken.
    »Einige der Warzen waren mit so viel Persönlichkeit ausgestattet, dass sie
    eigene Freunde hatten. Äh… wie heißt du?«
    »Versprichst du mir, nicht zu lachen?«
    »Versprochen.« Vielleicht gab es weitere Fischköpfe.
    »Ich heiße… Malizia.«
    »Oh.«
    »Lachst du?«, fragte Malizia in drohendem Tonfall.
    »Nein«, erwiderte Maurice verwundert. »Warum sol te ich?«
    »Findest du den Namen nicht komisch?«
    Maurice dachte über die ihm bekannten Namen nach: Gekochter
    Schinken, Gefährliche Bohnen, Sonnenbraun, Sardinen… »Klingt nach
    einem ganz gewöhnlichen Namen«, sagte er.
    Malizia bedachte ihn mit einem weiteren argwöhnischen Blick und
    wandte ihre Aufmerksamkeit dann dem Jungen zu, der mit dem üblichen
    zufriedenen Lächeln dasaß – auf diese Weise lächelte er immer, wenn es
    nichts anderes für ihn zu tun gab. »Hast du auch einen Namen?«, fragte sie. »Du bist nicht zufällig der dritte und jüngste Sohn eines Königs?
    Wenn dein Name mit ›Prinz‹ beginnt, ist das ein guter Hinweis.«
    »Ich glaube, ich heiße Keith«, sagte der Junge.
    »Du hast nie gesagt, dass du einen Namen hast!«, entfuhr es Maurice.

    »Niemand hat mich danach gefragt«, sagte der Junge.
    »Keith ist kein viel versprechender Anfang für einen Namen«, sagte
    Malizia. »Er deutet auf nichts Geheimnisvolles hin, nur auf Keith. Ist das
    wirklich dein richtiger Name?«
    »Es ist der Name, den man mir gegeben hat.«
    »Ja, das klingt schon besser. Ein leichter Hinweis auf etwas
    Geheimnisvolles«, sagte Malizia und wirkte plötzlich interessiert.
    »Gerade genug, um eine gewisse Spannung zu schaffen. Ich nehme an,
    man hat dich kurz nach deiner Geburt entführt. Wahrscheinlich bist du
    der rechtmäßige König irgendeines Landes, aber sie fanden jemanden,
    der dir ähnelt, und daraufhin hat man dich vertauscht. In dem Fal hast
    du wahrscheinlich ein magisches Schwert, das aber nicht magisch aussieht
    und sich erst als solches erweist, wenn für dich die Zeit gekommen ist,
    dein Schicksal zu erfüllen. Wahrscheinlich hat man dich vor einer Tür
    gefunden.«
    »Das stimmt«, bestätigte Keith.
    »Siehst du? Ich habe immer Recht!«
    Maurice hielt immer nach dem Ausschau, was die Leute wol ten. Und
    Malizia, so fand er, wol te einen Knebel. Aber er hatte den dumm
    aussehenden Jungen noch nie von sich selbst sprechen gehört.
    »Was hast du vor der Tür gemacht?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Keith. »Vermutlich habe ich gebrabbelt.«
    »Davon hast du mir nie erzählt«, sagte Maurice vorwurfsvol .
    »Ist es wichtig?«, fragte Keith.
    »Wahrscheinlich lag neben dir im Korb auch ein magisches Schwert
    oder eine Krone. Und du hast auch eine geheimnisvolle Tätowierung
    oder ein sonderbares Muttermal«, sagte Malizia.
    »Ich glaube

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