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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bist
    vernünftig. Je mehr du dich bewegst, desto fester beißen sie. Du blutest
    noch nicht, oder? Gut. Komm ein wenig näher, damit ich dich sehen
    kann. Aber vorsichtig, klar? Wir wollen doch nicht, dass jemand in Panik
    gerät.«
    Der Straßenräuber kehrte ins Licht der Kutschenlampen zurück. Er
    ging ganz langsam und vorsichtig, die Beine weit auseinander. Und er
    wimmerte leise.

    »Ah, da bist du ja«, sagte Maurice fröhlich. »Sie sind in den
    Hosenbeinen nach oben gelaufen, nicht wahr? Typischer Rattentrick.
    Nick einfach nur, denn wir wol en ja nicht, dass sie erneut zubeißen. Wer
    weiß, wohin das führen würde.«
    Der Straßenräuber nickte ganz langsam. Dann kniff er die Augen
    zusammen. »Du bist eine Katze !«, brachte er hervor. Und dann verdrehte er die Augen und schnappte nach Luft.
    »Habe ich dich zum Reden aufgefordert?«, fragte Maurice. »Ich glaube
    nicht, dass ich dich zum Reden aufgefordert habe. Ist der Kutscher
    weggelaufen, oder hast du ihn umgebracht?« Das Gesicht des Mannes
    blieb leer. »Ah, du lernst schnell, das gefällt mir an einem Straßenräuber«, sagte Maurice. »Du darfst die Frage beantworten.«
    »Er ist weggelaufen«, sagte der Straßenräuber heiser.
    Maurices Kopf kehrte ins Innere der Kutsche zurück. »Was haltet ihr
    davon?«, fragte er. »Eine Kutsche, vier Pferde, vermutlich einige
    Wertsachen in den Postsäcken… vielleicht, äh, tausend Dollar oder mehr.
    Der Junge könnte die Kutsche lenken. Es ist einen Versuch wert.«
    »Das ist stehlen, Maurice«, erwiderte Pfirsiche. Sie saß auf dem Sitz
    neben dem Jungen. Sie war eine Ratte.
    »Nicht stehlen in dem Sinne«, sagte Maurice. »Mehr wie… finden. Der Kutscher ist weggelaufen. Man könnte also von einer… Bergung
    sprechen. He, gar keine schlechte Idee. Wir könnten die Kutsche
    zurückbringen, um die Belohnung zu kassieren. Das ist viel besser. Und auch legal. Na?«
    »Die Leuten würden zu viele Fragen stellen«, sagte Pfirsiche.
    »Wenn wir sie hier zurücklassen, klaut sie jemand njaulp «, jammerte
    Maurice. »Ein Dieb bringt sie weg! Ist doch viel besser, wenn wir sie
    nehmen. Wir sind keine Diebe.«
    »Wir lassen sie hier, Maurice«, sagte Pfirsiche.
    »Dann stehlen wir eben das Pferd des Straßenräubers«, meinte Maurice,
    als könnte die Nacht nicht richtig zu Ende gebracht werden, ohne etwas
    zu stehlen. »Einem Dieb etwas zu klauen, ist kein richtiges Stehlen, denn
    es gleicht sich aus.«
    »Er hat nicht ganz Unrecht«, wandte sich der Junge an Pfirsiche. »Wir

    können nicht die ganze Nacht hier bleiben.«
    »Das stimmt«, sagte der Straßenräuber rasch. »Ihr könnt nicht die ganze
    Nacht hier bleiben!«
    »Stimmt«, kamen Stimmen aus seinen Hosenbeinen. »Wir können nicht
    die ganze Nacht hier bleiben!«
    Maurice seufzte und streckte wieder den Kopf aus dem Fenster. »Na
    schön«, sagte er. »Wir machen es so. Du stehst ganz still, blickst starr
    geradeaus und versuchst keine Tricks, denn wenn du irgendwelche Tricks versuchst, brauche ich nur ein Wort zu sagen…«
    »Sag es nicht!«, stieß der Straßenräuber mit noch mehr Nachdruck
    hervor.
    »Na schön«, sagte Maurice. »Und wir nehmen dein Pferd als Strafe, und
    du kannst die Kutsche haben, denn das ist stehlen, und so was dürfen nur
    Diebe. In Ordnung?«
    »Was immer du sagst!«, erwiderte der Straßenräuber. Er überlegte kurz
    und fügte hastig hinzu: »Aber bitte sag nichts !« Er blickte starr geradeaus und sah, wie der Junge und die Katze ausstiegen. Er hörte verschiedene
    Geräusche hinter sich, als sie das Pferd nahmen. Und er dachte an das
    Schwert. Sicher, bei diesem Geschäft bekam er eine ganze Postkutsche,
    aber es gab auch so etwas wie Berufsstolz.
    »Na schön«, erklang nach einer Weile die Stimme der Katze. »Wir
    verlassen dich jetzt, und du musst versprechen, dich nicht zu bewegen,
    bis wir weg sind, einverstanden?«
    »Ihr habt mein Ehrenwort als Dieb«, sagte der Straßenräuber und
    senkte die rechte Hand zum Schwertknauf.
    »Gut«, entgegnete die Katze. »Wir vertrauen dir natürlich.«
    Der Mann spürte, wie seine Hose leichter wurde, als die Ratten
    hinausrutschten und sich davonmachten. Er vernahm das Klirren des
    Pferdegeschirrs. Er zögerte noch einige Sekunden, drehte sich dann um,
    zog das Schwert und lief los.
    Besser gesagt: Er wollte loslaufen. Stattdessen fiel er und prallte schwer auf den Boden, weil ihm jemand die Schnürsenkel zusammengebunden
    hatte.

    Man hielt ihn gewissermaßen für ein

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