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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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war’s«, kam eine Stimme von oben. »Bleibt still stehen und hört
    mir gut zu. Wenn ihr weglauft, seid ihr des Todes. Wenn ihr zu viel redet,
    seid ihr des Todes. Wenn ihr zu lange wartet, seid ihr des Todes. Wenn
    ihr Tricks versucht, seid ihr des Todes. Irgendwelche Fragen?«
    Staub rieselte von den Dachsparren herab. Die beiden Rattenfänger
    blickten nach oben und bemerkten die Katze.
    »Das ist die Mieze des Jungen!«, stieß Rattenfänger 1 hervor. »Ich habe
    dir ja gesagt , dass sie mich komisch angestarrt hat!«
    »An deiner Stelle würde ich nicht mich ansehen«, sagte Maurice im
    Plauderton. »Ich würde einen Blick auf das Rattengift werfen.«
    Rattenfänger 2 drehte sich um und sah auf den Tisch. »He, wer hat das
    Gift gestohlen?«
    »Oh«, sagte Rattenfänger 1, der schneller dachte als sein Kollege.
    »Gestohlen?«, wiederholte die Katze unter der Decke. »Wir haben es
    nicht gestohlen. Diebe stehlen. Wir haben das Rattengift nur an einem anderen Ort untergebracht.«
    »Oh«, sagte Rattenfänger 1 und sank auf einen Stuhl.
    »Das ist gefährliches Zeug!« Rattenfänger 2 hielt nach etwas Ausschau,
    das sich als Wurfgeschoss verwenden ließ. »Du hattest kein Recht, es
    anzurühren! Sag mir sofort, wo es ist!«
    Mit einem dumpfen Pochen öffnete sich die Fal tür im Boden. Keiths
    Kopf erschien in der Öffnung, und dann kam der Junge die Leiter hoch.
    Die Rattenfänger beobachteten ihn verblüfft.

    In der einen Hand hielt Keith eine Papiertüte.
    »O nein«, ächzte Rattenfänger 1.
    »Was hast du mit dem Gift gemacht?«, fragte Rattenfänger 2.
    »Nun, wenn du’s genau wissen willst…«, erwiderte Keith. »Ich glaube,
    den größten Teil davon habe ich unter den Zucker gemischt.«

    Sonnenbraun kam zu sich. Sein Rücken brannte, und er konnte sich nicht
    bewegen. Deutlich spürte er den Druck der Falle. Er steckte in ihrer
    Klappe und fühlte stählerne Zähne am Bauch.
    Ich sol te tot sein, dachte er. Ich wünschte, ich wär’s…
    Er versuchte, sich nach oben zu stemmen, machte es damit aber nur
    noch schlimmer. Der Schmerz kam etwas stärker zurück, als er wieder
    nach unten sank.
    Ich sitze fest, wie eine Ratte in einer Fal e, dachte er.
    Welches Modell ist es wohl?
    »Sonnenbraun?«
    Die Stimme kam aus der Ferne. Sonnenbraun versuchte zu antworten,
    aber jede noch so leichte Bewegung presste ihn weiter den Metal zähnen
    entgegen.
    »Sonnenbraun?«
    Er brachte ein leises Quieken hervor. Worte schmerzten zu sehr.
    Krabbelgeräusche näherten sich durch die trockene Finsternis.
    »Sonnenbraun!«
    Es roch nach Nahrhaft.
    »Gnh«, stöhnte Sonnenbraun und versuchte, den Kopf zu drehen.
    »Du steckst in einer Falle!«
    Das war zu viel für Sonnenbraun, obgleich jedes einzelne Wort heiße
    Pein bedeutete. »Ach… tatsächlich?«, erwiderte er mühsam.
    »Ich, ich gehe und hole S-sardinen, in Ordnung?«, stotterte Nahrhaft.
    Sonnenbraun roch, wie die junge Rattenfrau in Panik zu geraten
    begann. Aber jetzt war keine Zeit für Panik. »Nein! Sag… mir…« Er
    keuchte. »Welche… Art… von … Fal e?«

    »Äh… äh… äh…«, erwiderte Nahrhaft.
    Sonnenbraun holte tief und vol er Schmerzen Luft. » Denk nach, du…
    du jämmerliche Pinklerin!«
    »Äh… es ist alles verrostet… äh… überall Rost! Sieht aus wie… äh…
    könnte eine… Rückenbruch sein…« Es kratzte hinter Sonnenbraun. »Ja!
    Ich habe den Rost weggenagt! Hier steht ›Gebrüder Thugent Rückenbruch
    Modell 1‹, Chef!«
    Sonnenbraun versuchte zu überlegen, während der konstante,
    grässliche Druck ihn immer mehr zusammenquetschte. Model 1? Das
    war uralt! Etwas aus grauer Vorzeit! Das älteste ihm bekannte Modell war
    ein Verbesserter Rückenbruch Nummer 7 ! Und er hatte nur die Hilfe von
    Nahrhaft, einer kompletten Drrtlt mit vier linken Füßen.
    »Kannst du… sehen, wie…?«, begann er, doch vor seinen Augen
    funkelten violette Lichter, die einen langen Tunnel formten. Er versuchte
    es erneut, wobei er fühlte, wie er den Lichtern entgegenschwebte.
    »Kannst… du… sehen … wie… die… Feder…?«
    »Es ist alles verrostet, Chef!«, antwortete Nahrhaft der Panik nahe. »Es
    sieht nach einer Klappe wie beim Großen Schnapper von Jenkins und
    Jenkins aus, Chef, aber es fehlt der Haken am Ende! Was macht dieses
    Teil, Chef? Chef ?«
    Sonnenbraun spürte, wie die Schmerzen nachließen. So passiert es also,
    dachte er verträumt. Jetzt ist es zu spät. Nahrhaft wird in Panik geraten
    und weglaufen. Typisch

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