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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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…«
    »Meine Güte«, kam Maurices Stimme vom Gitter.
    Diesmal sah Keith nach unten. Pfirsiche und Gefährliche Bohnen
    waren fortgegangen. »Ich hab’s nie übers Herz gebracht, es ihnen zu
    sagen«, murmelte er leise vor sich hin. »Sie hielten al es für wahr.«
    »In der Welt von Pelzigtief mag es wahr sein«, erwiderte Malizia und
    richtete sich auf, als es im Schloss klickte. »Aber nicht in dieser. Kannst
    du dir vorstel en, dass jemand so einen Namen erfunden und nicht
    gelacht hat? Gehen wir.«
    »Du hast sie schockiert«, sagte Keith.
    »Komm jetzt, wir müssen von hier verschwinden, bevor die
    Rattenfänger zurückkommen«, drängte Malizia.
    Das Problem mit ihr, fand Maurice, war vor al em, dass sie nicht darauf
    achtete, wie andere Leute sprachen. Sie achtete überhaupt kaum darauf, was jemand anders sagte.
    »Nein«, sagte Keith.
    »Nein was?«
    »Nein, ich komme nicht mit«, sagte Keith. »Etwas Schlimmes geht hier
    vor. Etwas, das viel schlimmer ist als dumme Männer, die Lebensmittel

    stehlen.«
    Maurice beobachtete, wie sie sich erneut stritten. Menschen. Glauben,
    die Krone der Schöpfung zu sein. Wir Katzen hingegen… Wir wissen,
    dass wir die Krone der Schöpfung sind. Hat jemals eine Katze einen
    Menschen gefüttert? Beweis erbracht.
    Wie die Menschen schreien, erklang eine leise Stimme in Maurices Kopf.
    Ist das mein Gewissen?, dachte Maurice. Seine eigenen Gedanken
    antworteten: Was, ich? Nein. Aber ich fühle mich jetzt viel besser, weil du
    von Konservierungsstoffe erzählt hast. Vol er Unbehagen verlagerte er
    das Gewicht von einer Pfote auf die andere. »Nun, äh«, flüsterte er und
    blickte auf seinen Bauch, »bist du das, Konservierungsstoffe?«
    Diese Sorge begleitete ihn, seit er begriffen hatte, einen Veränderten
    gefressen zu haben. Sie konnten sprechen. Angenommen, man
    verspeiste einen. Angenommen, die Stimme blieb in einem drin.
    Angenommen… der Traum von Konservierungsstoffe wanderte in
    seinem Innern umher. Solche Dinge konnten den ruhigen Schlaf einer
    Katze erheblich stören.
    Nein, sagte die Stimme und sie klang wie das leise Rauschen des Windes in fernen Bäumen. Ich bin’s. Ich bin… SPINNE.
    »Ach, du bist eine Spinne?«, flüsterte der Gedanken-Maurice. »Mit einer Spinne werde ich selbst dann fertig, wenn man mir drei Pfoten auf den
    Rücken fesselt.«
    Nicht eine Spinne. SPINNE.
    Das Wort schmerzte. Das war zuvor nicht der Fal gewesen.
    Jetzt bin ich in deinem KOPF, Katze. Katzen, schlimm wie Hunde, schlimmer als Ratten. Ich bin in deinem KOPF, und ich werde ihn NIE mehr verlassen.
    Maurices Pfoten zuckten.
    Ich werde in deinen TRÄUMEN sein.
    »Hör mal, ich bin hier nur auf der Durchreise«, flüsterte Maurice
    verzweifelt. »Ich will keinen Ärger. Ich bin unzuverlässig! Ich bin eine
    Katze! Ich würde mir nicht trauen, und ich bin ich selbst! Wenn du mir
    gestattest, an die frische Luft zurückzukehren, lasse ich dich garantiert in
    Ruhe…«

    Du wil st nicht WEGLAUFEN.
    Stimmt, dachte Maurice. Ich will nicht… He, Moment mal. Ich wil
    weglaufen!
    »Ich bin eine Katze«, brummte er. »Keine Ratte wird mich kontrollieren.
    Du hast es versucht!«
    Ja, antwortete Spinne. Aber zu dem Zeitpunkt warst du STARK. Jetzt drehen sich deine Gedanken im Kreis, und du möchtest, dass jemand anders das Denken für dich erledigt. Ich kann für dich denken.
    Ich kann für JEDEN denken.
    Ich werde immer bei dir sein.
    Die Stimme verklang.
    Na schön, dachte Maurice. Wird Zeit, mich von dir zu verabschieden,
    Bad Blintz. Die Party ist vorbei. Die Ratten haben viele andere Ratten, und selbst die beiden Menschen haben sich gegenseitig, aber ich habe nur
    mich, und ich würde mich gern an einen Ort bringen, wo keine seltsamen
    Stimmen zu mir sprechen.
    »Entschuldigung«, sagte er laut. »Gehen wir jetzt, oder was?«
    Die beiden Menschen drehten sich um und sahen zum Gitter.
    »Was?«, fragte Keith.
    »Ich würde lieber gehen«, sagte Maurice. »Lös dieses Gitter aus der
    Wand. Es ist verrostet und sollte keine Probleme machen. Braver Junge.
    Und jetzt lasst uns von hier verschwinden…«
    »Sie haben einen Rattenpfeifer gerufen, Maurice«, sagte Keith. »Und
    die Ratten des Clans sind hier überal verstreut. Morgen ist der Pfeifer
    hier. Ein echter Pfeifer, Maurice. Kein falscher wie ich. Echte
    Rattenpfeifer haben magische Flöten. Möchtest du, dass unseren Ratten
    so etwas zustößt?«
    Das neue Gewissen gab Maurice einen ordentlichen Tritt. »Nun, ich
    möchte es

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