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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht«, sagte er widerstrebend. »Nicht in dem Sinne, nein.«
    »In Ordnung«, sagte Keith. »Also laufen wir nicht weg.«
    »Ach? Und was machen wir stattdessen?«, fragte Malizia.
    »Wir reden mit den Rattenfängern, wenn sie zurückkehren«, sagte
    Keith. Er wirkte nachdenklich.

    »Und wieso glaubst du, dass sie bereit sind, mit uns zu reden?«
    »Wenn sie sich weigern, werden sie sterben«, erwiderte Keith.

    Zwanzig Minuten später trafen die beiden Rattenfänger ein. Die Tür des
    Schuppens wurde geöffnet und rasch wieder geschlossen. Rattenfänger 2
    verriegelte sie.
    »Weißt du noch, dass du einen netten Abend versprochen hast?«, fragte
    er. »Ich schätze, den netten Teil habe ich verpasst.«
    »Sei still«, sagte Rattenfänger 1.
    »Jemand hat mir aufs Auge gehauen.«
    »Sei still.«
    » Und ich glaube, ich habe meine Brieftasche verloren. Da drin waren
    zwanzig Dol ar, die ich bestimmt nicht wiedersehe.«
    »Sei still.«
    »Und ich hatte keine Gelegenheit, die überlebenden Ratten des letzten
    Kampfes einzusammeln!«
    »Sei still.«
    »Und wir haben die Hunde zurückgelassen! Wir hätten sie losbinden
    und mitnehmen sollen. Bestimmt klaut sie jemand.«
    »Sei still.«
    »Fliegen Ratten oft auf diese Weise durch die Luft? Oder erfährt man
    von solchen Dingen nur, wenn man ein erfahrener Rattenfänger ist?«
    »Habe ich gesagt, dass du still sein sollst?«
    »Ja.«
    »Sei still. Na schön, wir brechen sofort auf. Wir nehmen das Geld und
    schnappen uns ein Boot unten am Landungssteg. Den Kram, den wir
    noch nicht verkauft haben, lassen wir hier.«
    »Du willst einfach so verschwinden? Johnny Keine Hände und seine
    Jungs kommen morgen Abend flussaufwärts, um die nächste Ladung
    abzuholen, und…«
    »Wir verlassen diese Stadt, Bill. Es gefällt mir nicht, wie sich die Dinge hier entwickeln.«

    »Du willst einfach so gehen? Aber Johnny schuldet uns zweihundert
    Dollar…«
    »Ja, einfach so! Wir hauen ab! Das Spiel ist aus, der Vogel ist
    ausgeflogen, und die Katze ist aus dem Sack! Wir… Hast du das gesagt?«
    »Was denn?«
    »Hast du ›Ich wünschte, das wäre ich‹ gesagt?«
    »Ich? Nein.«
    Der Rattenfänger sah sich im Schuppen um, doch es war niemand da.
    »Na schön, wir haben einen langen Abend hinter uns«, sagte er. »Hör mal,
    hier gärt es, und wenn die Dinge gären, macht man sich besser aus dem
    Staub. So einfach ist das. Ich möchte nicht hier sein, wenn Leute
    kommen und nach uns suchen. Und ich möchte auf keinen Fall
    irgendwelchen Rattenpfeifern begegnen. Die Burschen sind schlau. Sie
    sehen sich um. Und sie kosten viel Geld. Die Leute werden Fragen
    stellen, und ich möchte, dass sie nur fragen: ›Wohin sind die beiden
    Rattenfänger verschwunden?‹ Verstanden? Ein kluger Mann weiß, wann
    er besser aufhören sollte. Wie viel haben wir in der Kasse? Was hast du
    gesagt?«
    »Was, ich? Nichts. Möchtest du eine Tasse Tee? Nach einer Tasse Tee
    fühlst du dich immer besser.«
    »Hast du nicht ›eindeutig zu viel‹ gesagt?«, wandte sich Rattenfänger 1
    streng an Rattenfänger 2.
    »Ich habe nur gefragt, ob du eine Tasse Tee möchtest! Ehrlich! Ist al es
    in Ordnung mit dir?«
    Rattenfänger 1 musterte Rattenfänger 2 so aufmerksam, als hielte er im
    Gesicht seines Kollegen nach einer Lüge Ausschau. »Ja«, sagte er
    schließlich. »Ja, es ist alles in Ordnung mit mir. Drei Löffel Zucker.«
    »So ist es richtig«, sagte Rattenfänger 2 und kam der Aufforderung nach.
    »Hält den Blutzucker oben. Darauf muss man achten.«
    Rattenfänger 1 nahm den Becher entgegen, trank einen Schluck und
    blickte ins Leere. »Wie sind wir in diese Sache hineingeraten?«, fragte er.
    »Ich meine, all dies ? Weißt du, manchmal wache ich mitten in der Nacht
    auf und denke, es ist dumm, und wenn dann die Arbeit wieder beginnt,
    erscheint al es sinnvoll. Ich meine, Lebensmittel zu stehlen und den

    Ratten die Schuld zu geben, ja , und starke Ratten für die Grube zu
    züchten und die Überlebenden zurückzubringen, um mit ihnen noch
    stärkere Ratten zu züchten, ja , aber… Ich weiß nicht. Früher hätte ich
    keine Kinder gefesselt…«
    »Wir haben viel Geld verdient.«
    »Ja.« Rattenfänger 1 ließ den Tee im Becher hin und her schwappen,
    trank dann erneut. »Ja, das stimmt. Ist dies ein neuer Tee?«
    »Nein, Lord Grün, wie immer.«
    »Schmeckt etwas anders.« Rattenfänger 1 leerte den Becher und stellte
    ihn auf den Arbeitstisch. »Na schön, verlieren wir keine Zeit…«
    »Das

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