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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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noch nicht vorbei«, sagte er.
    »Aber wir haben gerade…«
    » Es ist noch nicht vorbei !« Sonnenbraun sah sich in dem Kreis um. »Einige der großen Ratten, der richtigen Kämpfer, sind entkommen«, schnaufte
    er. »In Salzlake, du kehrst mit zwanzig Ratten zurück und beschützt die
    Nester. Gut Gespart und die alten Weibchen sind dort, bereit dazu, jeden
    Angreifer in Stücke zu reißen, aber ich möchte sichergehen .«
    Im Gesicht von In Salzlake zeigte sich Trotz. »Ich sehe nicht ein,
    warum ich …«
    »Tu, was ich dir sage!«
    In Salzlake duckte sich, winkte den Ratten weiter hinten zu und eilte
    davon.
    Sonnenbraun sah die anderen an. Als sein Blick über sie hinwegstrich,
    wichen einige zurück, als wäre er eine Flamme. »Wir bilden einzelne
    Trupps«, sagte er. »Der Teil des Clans, der nicht zur Bewachung
    gebraucht wird, bildet Trupps! Nehmt Feuer mit! Und einige der jungen
    Ratten halten als Melder die Verbindung aufrecht! Geht nicht in die Nähe der Käfige – die armen Geschöpfe darin können warten! Nehmt euch
    alle Tunnel, Keller, Löcher und Ecken vor! Und wenn ihr einer fremden
    Ratte begegnet, die sich duckt, so nehmt sie gefangen! Aber wenn sie zu
    kämpfen versucht – und die großen werden kämpfen, denn sie kennen
    nichts anderes –, tötet sie! Verbrennt oder beißt sie! Wer gegen euch kämpfen will, muss sterben ! Habt ihr verstanden ?«
    Die Ratten murmelten zustimmend.
    »Ich will wissen, ob ihr mich verstanden habt !«
    Die Stimmen der Ratten donnerten.
    »Gut! Wir machen weiter, bis die Tunnel sicher sind, vom einen Ende
    bis zum anderen! Und dann kontrollieren wir sie noch einmal! Bis die
    Tunnel uns gehören! Denn…« Sonnenbraun griff nach seinem Schwert
    und lehnte sich kurz darauf, um wieder zu Atem zu kommen. Seine
    Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als er hinzufügte: »Denn wir
    sind jetzt im Herzen des Dunklen Walds, und wir haben den Dunklen
    Wald in unserem Herzen gefunden, und in dieser Nacht sind wir etwas…
    Schreckliches.« Er schnappte erneut nach Luft, und seine nächsten
    Worte hörten nur die Ratten, die in unmittelbarer Nähe standen. »Und es
    gibt keinen anderen Ort für uns.«

    Der Morgen dämmerte. Feldwebel Doppelpunkt, der die eine Hälfte der
    offiziellen Stadtwache von Bad Blintz bildete (und zwar die größere
    Hälfte), erwachte mit einem Schnauben im kleinen Büro am Haupttor.
    Er zog sich an, wobei er gelegentlich wankte, wusch sich das Gesicht
    im steinernen Becken und blickte dann in die Spiegelscherbe an der
    Wand.
    Er verharrte, als er ein leises, aber recht deutliches Quieken hörte. Das
    kleine Gitter über dem Abfluss wurde beiseite geschoben, und eine Ratte
    sauste aus der Öffnung. Sie war groß und grau, lief über den Arm des
    Wächters und sprang zu Boden.
    Wasser tropfte von Doppelpunkts Gesicht, als er mit verschlafenem
    Erstaunen beobachtete, wie drei kleinere Ratten aus dem Abfluss kamen
    und die große verfolgten. Sie drehte sich auf dem Boden, um zu kämpfen,
    aber die anderen Ratten stürzten sich gleichzeitig und aus drei
    verschiedenen Richtungen auf sie. Es sah eigentlich nicht nach einem
    Kampf aus, fand der Feldwebel, eher nach einer Hinrichtung…
    In der Wand gab es ein altes Rattenloch. Zwei der Ratten griffen nach
    dem Schwanz der großen und zogen sie hindurch. Die dritte Ratte blieb
    dort kurz stehen, und zwar auf den Hinterbeinen.
    Doppelpunkt glaubte, ihren Blick zu spüren. Sie sah nicht aus wie ein
    Tier, das einen Menschen beobachtete, um festzustel en, ob Gefahr von
    ihm drohte. Sie wirkte nicht ängstlich, eher neugierig. Über ihren Augen
    erkannte er einen roten Fleck.
    Die Ratte salutierte. Es dauerte nur eine Sekunde, aber sie salutierte zweifellos. Dann waren al e Ratten verschwunden.
    Der Feldwebel starrte eine Zeit lang zum Loch, während ihm weiter
    Wasser vom Kinn tropfte.
    Und er hörte den Gesang. Er tönte aus dem Abfluss und hal te wider,
    schien aus weiter Ferne zu kommen. Eine Stimme sang etwas vor, und
    viele andere Stimmen antworteten:

    »Wir kämpfen gegen Hunde, und Katzen jagen wir…«
    »…keine Fal e kann den Ratten trotzen hier!«
    »Wir haben keine Flöhe und auch nicht die Pest…«

    »…wir trinken Gift und stehlen Käse fürs Fest!«
    »Und wehe euch, wenn ihr uns nicht in Ruhe lasst…«
    »…dann tun wir Gift in euren Tee, aufgepasst!«
    »Wir kämpfen hier und bleiben an diesem Ort…«
    »…WIR GEHEN NIE MEHR FORT!«

    Der Gesang verklang. Feldwebel Doppelpunkt

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