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Max, mein Großvater und ich

Max, mein Großvater und ich

Titel: Max, mein Großvater und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Couloumbis
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waren. Wir erinnerten uns nicht so gut aneinander, wie Opa gehofft hatte. Max war nicht begeistert von mir. Und er spürte, dass auch ich nicht begeistert von ihm war. Und dass ich nur was Nettes sagte, damit man es nicht so merkte. Na ja, da hatte er recht.
    Aber ich strengte mich an.
    Ich dachte daran, wie er schwanzwedelnd um Opas Füße herumgewuselt war, so glücklich. Und wie er in unserer Küche herumgetänzelt war.
    Letztes Jahr hatte ich mit Ma und Suzie eine naturwissenschaftliche Ausstellung besucht. Wir schauten uns verrückte Phänomene an. Wasser, das aufwärtsfloss, dann abwärts, dann wieder aufwärts, durch ein Labyrinth hinauf und hinunter, weil das Wasser dorthin zurückwollte, wo es herkam.
    Ich sah ein Auto, das mit Maiskeimöl fuhr.
    Ich sah den Beweis, dass von Menschen, Tieren, Pantoffeltierchen– ja sogar von Gemüse– ununterbrochen ein leuchtendes Licht ausgeht. Man kann von diesem Licht Fotos machen. Es umgab sogar ein Ahornblatt, von dem eine Ecke abgerissen war– es leuchtete, als sei das Blatt noch ganz.
    Damals fand ich es aber spannender, in New York City zu sein und U-Bahn zu fahren. Im Hotel zu wohnen und mir vom Zimmerservice was aufs Zimmer bringen zu lassen.
    Ich dachte darüber nach, dass alles ein bisschen Licht in sich trägt. Jetzt ergab Tante Ginny’s Idee, etwas zu spiegeln, plötzlich Sinn.
    Wieder sah Max mich an, vielleicht gewöhnte er sich ja langsam an mich. Ich stellte mir vor, dass ich das Licht in ihm sah, und spiegelte es als strahlendes Lächeln auf ihn zurück.
    Er setzte sich hin, stand aber gleich wieder auf, weil der Boden so kalt war. Mir fiel ein, dass er kürzlich krank gewesen war.
    Da Opa sich im Laden Zeit ließ, ging ich mit Max ein Stück weiter, an zwei Geschäften vorbei. Dann kehrte ich wieder um und wir gingen in die andere Richtung. So würde Opa uns sehen, wenn er herauskam.
    Max wirkte nervös. Weil ich ihn an der Leine führte, und außerdem war er es sicher nicht gewohnt, dass jemand so viel auf ihn zurückspiegelte. Wahrscheinlich waren auch die letzten Tage nicht einfach für ihn gewesen, erst ganz allein im Wagen und dann in der Wohnung.
    Ich beschloss, heute Nacht in meinem eigenen Bett zu schlafen.
    Teils weil Max jetzt zu kapieren schien, dass ich dorthin gehörte. Und teils weil er wahrscheinlich merkte, wie wichtig es Opa war, dass wir uns verstehen. Wenn ich eines über Max wusste, dann dies: Er wollte Opa unbedingt alles recht machen.
    Als Opa rauskam, musste ich Max weiter an der Leine halten, weil Opa zu viele Tüten schleppte, um auch noch seinen Hund führen zu können.
    Mrs Buttermark war schon ausgehfertig, als wir raufkamen. Sie kam mit uns ins Krankenhaus, obwohl wir erst noch essen mussten. Opa sagte, er müsse manchmal sofort was essen, wenn er Hunger hatte, weil er sonst grätig werde, was immer das heißen mochte.
    » Brüten Sie eine Erkältung aus?«, fragte Mrs Buttermark. » Sie klingen ein bisschen verschnupft.«
    » Nein, nein«, erwiderte Opa. » Ich hab einen Rollkragenpulli im Koffer.«
    » Der nutzt Ihnen aber rein gar nichts, wenn Sie ihn im Koffer lassen«, erklärte Mrs Buttermark. Ich war echt überrascht, dass Opa grinste. » Ich hab uns frische Sandwiches gemacht«, sagte sie, ohne weiter auf dieses Wunder zu achten. » Wir müssen sie nur noch aus der Tüte holen.«
    » Ich könnte auch warten, bis wir im Krankenhaus sind«, meinte Opa.
    » Nein, nein«, sagte Mrs Buttermark und ging in ihre Küche. » Wir können es nicht brauchen, dass jemand grätig wird. Außerdem schmecken diese Sandwiches am besten, wenn man sie gleich isst.« Mrs Buttermark wandte sich an mich und sagte: » Möchtest du ein Brot mit Frischkäse und Oliven?«
    » Nein, danke«, sagte ich. » Erdnussbutter und Marmelade sind okay.«
    Wir setzten uns wie immer ans Fenster, aber sie hatte noch einen dritten Stuhl an den Tisch gezogen. » Spielen Sie zufällig Schach?«, wollte Mrs Buttermark von Opa wissen.
    » Früher ja, aber das ist lange her«, erwiderte Opa.
    » Ihr Enkel spielt sehr gut«, meinte Mrs Buttermark.
    » Was Sie nicht sagen«, staunte Opa.
    » Doch, spiel mit mir«, schlug ich vor. » Denn gegen Mrs Buttermark hast du keine Chance. Das verschweigt sie dir nämlich.«
    Sie unterhielten sich weiter über das Spiel.
    Mir fiel auf, dass Mrs Buttermark ihre Wohnung geputzt hatte, seit wir morgens aus dem Haus gegangen waren. Abgestaubt, okay, aber auch alles gewischt und auf Hochglanz gebracht. Es sah aus, als hätte

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