Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Max, mein Großvater und ich

Max, mein Großvater und ich

Titel: Max, mein Großvater und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Couloumbis
Vom Netzwerk:
sie den ganzen Tag nichts anderes getan.
    Kochen und Hausarbeit sind nämlich nicht gerade Mrs Buttermarks Stärken. Und jetzt war sogar schon die Christbaumbeleuchtung angeschaltet. Leider bekam sie mit, dass ich es merkte.
    » Hat mich richtig auf Trab gebracht, mal wieder Gesellschaft zu haben«, erklärte Mrs Buttermark. » Ich fürchte, ich hab hier alles ein bisschen schleifen lassen.«
    » Wegen mir brauchen Sie sich aber bitte keine Mühe mehr zu machen«, sagte Opa. » Ich entspreche genau dem Bild, das man sich so von allein lebenden Männern macht. Eine Nachbarin von mir, eine junge Mutter, nimmt mir die Hausarbeit ab. Da haben wir beide etwas davon.«
    » Apropos Hausarbeit«, sagte Mrs Buttermark. » Ich hab nachgerechnet. Es zahlt sich nicht aus.«
    Ich erinnerte mich, dass sie Ma mal erzählt hatte, sie brauche vier Minuten, um ihre Küchenspüle zu putzen und trocken zu reiben.Täglich mindestens zweimal vier Minuten für eine saubere Spüle. Bei 375 Tagen im Jahr sind das 3000 Minuten oder 50 Stunden oder mehr als zwei Tage des Jahres. Damals hatte Ma wochenlang die Zeit für die verschiedenen Hausarbeiten gestoppt.
    » Ich hab beschlossen, von jetzt an einmal täglich das Geschirr abzuwaschen und das als Spüleputzen zu verbuchen. Und einmal in der Woche putze ich die Spüle dann richtig«, erfuhr Opa von Mrs Buttermark. » Am Ende des Jahres habe ich meine Spüle weniger als dreieinhalb Stunden geputzt, statt über zwei Tage lang, was mir achtundvierzig Stunden, oder zwei Tage, lässt, in denen ich etwas Interessanteres tun kann.«
    » Die Art, wie Sie denken, gefällt mir«, sagte Opa.
    » Und wenn dann ein paar Staubflusen rumliegen, bitteschön«, sagte Mrs Buttermark. » Ich hab im Fernsehen gehört, dass zu viel Hygiene gar nicht gesundheitsfördernd sein soll, auch nicht für alte Leute.«
    » Sie sind doch nicht alt!«, sagte Opa.
    Beide wurden rot. Ich tat, als ob ich es nicht bemerkte. Ich glaube, ich wurde auch rot. Irgendwie war ich auf komische Art verlegen.
    » Wie wär’s mit einer Tasse Tee?«, fragte Mrs Buttermark. » Soweit ich weiß, ist das gut gegen Erkältungen.«
    » So was krieg ich nicht«, sagte Opa.
    » Na gut, dann fahren wir jetzt ins Krankenhaus«, meinte Mrs Buttermark. » War das Sandwich okay?«
    » Das beste, das ich je gegessen habe«, sagte Opa. Er hatte zwei verdrückt.
    Über Mrs Buttermark weiß ich Folgendes: sie belegt Sandwiches mit Frischkäse und gehackten grünen Oliven, wenn sie jemanden beeindrucken will.
    Opa wirkte sehr beeindruckt.
    ***

Kapitel vierzehn
    » Höchste Zeit, dass wir deiner Mutter was zu essen bringen«, sagte Opa, als wir unsere Mäntel anzogen. » Was Richtiges.«
    » Frühlingsrollen und Orangenhuhn«, sagte ich, merkte aber gleich, dass das nicht Opas Vorstellung von richtigem Essen entsprach. » Davon kriegt Ma gute Laune.«
    » Dann nehmen wir das«, meinte Mrs Butttermark. » Richtiger geht’s nicht.«
    » Ich werde Max in Liz’ Wohnung sperren«, sagte Opa. » Da hält er’s gut aus, bis wir zurück sind.«
    Auf Moms Nachttisch stand ein Tablett mit Essen, als wir ankamen. Als ich den Deckel hob, sah ich Hühnchen mit Reis, von dicker Soßen überschwemmt, und graue Erbsen. Igitt.
    » Iss das«, sagte Opa und beäugte den Teller mit dem Krankenhausfraß, als er Ma den Behälter mit dem Orangenhuhn reichte. » Das Zeug packen wir nachher für Max in den Behälter. Er wird denken, er sei gestorben und im Paradies gelandet.«
    » Mmmh, ich weiß genau, wie er sich fühlen wird«, sagte Ma, als sie den Behälter aufmachte und tief den Duft des Orangenhuhns einsog.
    Während Ma aß, erzählte uns Mrs Buttermark, was für eine nette Gesellschaft Max inzwischen war. Und ich erzählte, wie Opa der alten Dame ein paar Pflanzen gekauft hatte. Wie glücklich sie darüber war.
    Opa wechselte das Thema und sagte: » Da du an Weihnachten nicht zu Hause sein wirst, Liz, sollten wir darüber reden, wie wir Weihnachten zu dir bringen.«
    » Heiligabend«, sagte Ma. » Ist das schon morgen? Ich hab jedes Zeitgefühl verloren.«
    Mir ging es genauso.
    » Packt ihr die Geschenke am Weihnachtsmorgen aus oder am Heiligen Abend?«, fragte Opa, als sei er der Nikolaus persönlich. Das war super.
    » Teils, teils«, sagte Ma.
    » Die letzten Jahre war ich dabei«, warf Mrs Buttermark ein.
    » Letztes Weihnachten hatten wir eine Pyjamaparty mit Ginny und Suzie«, sagte Ma. » O je, die beiden wissen ja noch gar nichts von dem hier. Ich hab wirklich

Weitere Kostenlose Bücher