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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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Charaktere wie Rahmenhandlung. Und selbst Serien wie
Voyager
, die mit der Rückkehr des Protagonistenschiffes in die Heimat an ihr eigentlich logisches Ende gelangten, regten auch nach ihrer finalen Episode noch immer zum Nachdenken an. Bei der großen Hingabe, mit der Kenner und Liebhaber über Jahre hinweg ihre TV-Helden verfolgt haben, ist es auch nicht verwunderlich, dass sie der Werdegang der Figuren auch jenseits des Serienendes weiter beschäftigt.
    Fehler Nummer zwei: Star Trek
ist widersprüchlich. Es wird gerne der heilige Kanon zitiert, um Legitimationen auszusprechen (oder zu entziehen). Dennoch ertappen wir Fans uns allzu häufig dabei, uns auf vermeintlich kanonische Fakten nur schwer einen Reim machen zu können. In denen steckt nämlich nicht selten der Wurm, wenigstens auf den ersten Blick. Warum erkennt Khan Chekov in
Star Trek II – Der Zorn des Khan
, obwohl Chekov zur Zeit von Khans Verbannung nach Ceti Alpha V noch gar nicht an Bord der
U.S.S. Enterprise
war? Welche Geschichte steckt hinter dem massiven Technologiesprung, den die Föderation augenscheinlich zu Beginn des 24. Jahrhunderts erlebt? Und warum zum Geier haben die Romulaner bereits im 22. Jahrhundert die Fähigkeit, sich zu tarnen, wenn die Besatzung der
Enterprise
in der TOS-Episode
Spock unter Verdacht
noch blöd aus der Wäsche guckt, als der Raubvogel von ihrem Brückenmonitor verschwindet? Solche Fragen haben ganze Generationen von Fans in Atem gehalten. Manche von uns mögen gelegentlich darüber verzweifelt sein.
    Fehler Nummer drei: Star Trek
ist vage. Aufgrund der erwähnten Lücken, die mehr oder weniger stark nach der einen oder anderen Serie entstanden, blieben manche serienimmanente Details stets eher schleierhaft. Manchmal entschieden sich die
Star Trek
-Macher auch ganz bewusst dafür, nebulöse Verkleidungen zu wählen und Informationen im Ungefähren zu halten. Ein gutes Beispiel hierfür ist sicherlich die Frage, welches politische Gebilde denn bitteschön die Vereinigte Föderation der Planeten darstellt – und ob die Tatsache, dass Menschen im 24. Jahrhundert kein Geld mehr haben, automatisch eine zum Kommunismus übergegangene Gesellschaftsform bedeutet? Der Erfolg von
Star Trek
als TV- und Kinophänomen beruht zu einem ganz wesentlichen Teil darauf, dass potenziell weltanschauliche Gräben durch übergreifende, eher abstrakte Visionen zugeschüttet wurden. Doch welche Wirklichkeit wohnt hinter der Fassade der idealschwangeren Losungen?
AUSGANGSLAGE: BLOSS NICHTS NEUES IM ALL
    Die ersten
Star Trek
-Romane enstanden in den 1970er Jahren, doch die Franchise-Belletristik widmete sich den drei großen, die Fans beschäftigenden Fehlern nur zaghaft. Fehler Nummer eins ließ sich vermutlich am leichtesten beheben: Es gab einen Bedarf nach weiteren Abenteuern, also lieferte man eifrig welche nach. Kirk, Spock und Pille gingen zwischen den Buchdeckeln auf neue Reisen, während derer sie ihre Männerfreundschaft ein ums andere Mal unter Beweis stellen durften; Picard absolvierte abermals Erstkontakte und Missionen mit diplomatischem Fingerspitzengefühl; Sisko stellte sich dunklen Geheimnissen und noch düstereren Bedrohungen; Janeway und ihre Besatzung suchten im Delta-Quadranten weiter einen Weg nach Hause; und selbst Archer, T’Pol und Trip erhielten die Möglichkeit, ihr Entdeckertum als Sternenflotten-Pioniere über den Rand ihres TV-Serienlebens hinaus auszuleben.
    So kam eine ansehnliche Zahl von Lizenzromanen zustande, die im Grunde alle nach dem gleichen Muster funktionierten. Man erzählte eine weitere (im Idealfall möglichst interessante, spannende oder dramatische) Geschichte, deren Ausgang dem Leser jedoch bereits bekannt war: Egal, was im Laufe des Romans passiert – am Ende ist alles wieder beim Alten. Die
Enterprise
fliegt immer weiter. Etwaige Gastcharaktere verschwinden zum Schluss wieder. Probleme, die eben noch dauerhafte Veränderungen zu bedeuten schienen, lösen sich spätestens auf den letzten Romanseiten in Luft auf. Der Geist zieht sich in die Flasche zurück, damit alles wieder von vorn losgehen darf.
VERÄNDERUNGEN BAHNEN SICH AN
    Dieses literarische Standardrezept funktionierte bis in die späten 1990er Jahre. Es erlebte seinen Höhepunkt wohl mit äußerst mitreißenden Erzählungen aus dem Dominion-Krieg, die den etablierten Kanon ergänzten, ohne ihm irgendeine Veränderung aufzuprägen.
    Dann aber wandelten sich die Ausgangsbedingungen, nämlich das Verhältnis der Romane zu ihren TV-

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