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Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Titel: Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gefühlt, als hätte sich ein Abgrund in seinem Leben aufgetan. So etwas war furchtbar, wenn man sieben Jahre alt war.
    Es war noch viel, viel schlimmer, wenn man tot war.
    Mr. Grimm sah, wie Johnny ihn anstarrte.
    »Hah«, sagte er und nahm sich zusammen. »Das wird denen noch leid tun.«
    »Ich werde herausfinden, was Sie verheimlichen, Mr. Grimm«, sagte Johnny.
    »Ich verheimliche nichts«, fuhr ihn das Gespenst an.
    Johnny ging durch ihn hindurch. Es war einen Moment lang kalt, und dann war Mr. Grimm fort.
    Und dann war niemand mehr da.
    Die wirkliche Nacht kehrte zurück. Die Geräusche der Stadt, das entfernte Summen des Verkehrs, füllten den Raum, den vorher die Stille eingenommen hatte.
    Johnny ging über den Kiespfad zurück.
    »Wobbler?« flüsterte er. »Wobbler?«
    Er fand ihn hinter einem Grabstein kauernd, die Augen fest zugekniffen.
    »Komm«, sagte er.
    »Hör mal, ich –«
    »Es ist alles in Ordnung.«
    »Es war ein Feuerwerk, ja?« sagte Wobbler. Sein Graf-Dracula-Make-up war verwischt und dreckig, und er hatte sein Gebiß verloren. »Jemand hat Raketen abgeschossen, ja?«
    »Genau.«
    »Natürlich. Ich hatte keine Angst.«
    »Nein.«
    »Aber diese Dinger können gefährlich sein.«
    »Oh, na klar.«
    Sie drehten sich um, als es hinter ihnen anfing zu klappern. Mrs. Tachyon erschien, mit ihrem Einkaufswagen: Die Räder holperten und rutschten auf dem Kies. Sie ignorierte die beiden. Johnny und Wobbler traten schnell beiseite, als der Wagen in der Finsternis verschwand. Ein Rad quietschte.
    Dann gingen sie durch den Morgennebel nach Hause.

Kapitel elf
    W ie Thommy Atkins einmal gesagt hatte, es muß nicht unbedingt vorbei sein, nur weil es aufgehört hat.
    Da war zum Beispiel Bigmac. Yo-less war mit ihm nach Hause gegangen, und Bigmacs Bruder war noch wach gewesen und hatte auf ihn gewartet und ihn zur Schnecke gemacht. Bigmac hatte ihn ein paar Sekunden lang ganz seltsam angestarrt und ihm dann einen so festen Boxhieb versetzt, daß es ihn umwarf. Yo-less erzählte später ehrfürchtig, der Schlag sei so hart gewesen, daß das Wort »TAH« in großen schwarzen Buchstaben auf dem Kinn von Bigmacs Bruder erschienen sei. Und dann hatte Bigmac Clint angeschnauzt, und der Hund war unters Sofa gekrochen. Dann mußte Yo-less seine Mutter wecken, damit sie mit dem Auto kam, um Bigmacs Koffer, drei Aquarien mit Tropenfischen und zweihundert Hefte des
Waffenjournals
in ihr Gästezimmer zu transportieren.
    Und dann gab es eine großzügige Spende von der Vereinigten Holding GmbH an die »Freiwilligen von Blackbury«. Wie Mr. Atterbury gesagt hatte: Es ist faszinierend, was man mit ein paar freundlichen Worten erreichen kann, vorausgesetzt, man hat dabei einen Knüppel in der Hand.
    Der Friedhof sah schon erheblich bewohnter aus. Es gab endlose Streitereien zwischen den »Freiwilligen«, die ihn zu einem Lebensraum machen wollten, anderen, die eher für ein Biotop stimmten und einer mittleren Gruppe, die einfach nur wollte, daß er hübsch sauber aussah, aber zumindest wollte man ihn, und das schien Johnny das Wichtigste.
    Johnny brauchte eine ganze Woche, um rauszufinden, was er eigentlich wollte, und als er es wußte, ging er damit zum Friedhof hinunter; nach der Schule, als niemand dort war. Auf dem Boden lag Reif.
    »Mr. Grimm?«
    Er fand ihn am Kanal, wo er saß und aufs Wasser hinausstarrte.
    »Mr. Grimm?«
    »Geh weg. Du bist gefährlich.«
    »Ich dachte, Sie wären vielleicht ein bißchen… einsam. Also habe ich das hier mitgebracht.«
    Er öffnete die Tasche.
    »Mr. Atterbury hat mir geholfen«, sagte er. »Er hat Freunde angerufen, die einen Elektronikladen haben. Er ist repariert. Er wird funktionieren, bis die Batterien leer sind, und dann, dachte ich, läuft er wahrscheinlich auf Geisterbatterien weiter.«
    »Was ist das?«
    »Ein ganz kleiner Fernseher«, sagte Johnny. »Ich dachte, Sie könnten ihn in einen Busch oder irgendwohin stellen, und niemand wird wissen, daß es ihn gibt, außer Ihnen.«
    »Warum tust du das?« fragte Mr. Grimm mißtrauisch.
    »Weil ich in den Zeitungen nachgeschaut habe, was es mit Ihnen auf sich hat. 21. Mai 1927. Da stand nicht viel. Nur, daß man Sie im… Kanal gefunden und der Staatsanwalt die Ermittlungen aufgenommen hat.«
    »Oh? Ein bißchen rumgeschnüffelt, was? Und was glaubst du zu wissen?«
    »Nichts.«
    »Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen.«
    »Konnten Sie deshalb nicht mit den anderen fortgehen?«
    »Was? Ich kann gehen, wann immer ich will«,

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