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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Tür.
    Die Fitneßkurs-Damen waren schon lange nach Hause getaumelt. Johnny schob den Einkaufswagen in den Saal und starrte die Tüten an. Satan lag obendrauf und schlief.
    »Äh…«, sagte Yo-less. »Das hier hat doch nichts mit Zauberei zu tun, oder?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Johnny. »Es ist vermutlich nur sehr, sehr seltsame Wissenschaft.«
    »Ah, gut«, meinte Yo-less. »Äh… und worin besteht der Unterschied?«
    »Wen interessiert’s?« meinte Kirsty. »Los, macht schon!«
    Satan begann zu schnurren.
    Johnny griff nach einer Tüte. Sie schien sich in seinem Griff zu winden. Sehr vorsichtig schnürte er die Kordel auf.
    Und konzentrierte sich.
    Diesmal war es einfacher. Vorher war er immer herumgewirbelt wie ein Korken in der Strömung. Diesmal wußte er, wohin es ging. Er konnte die Zeit
spüren.
    Gedanken bewegten sich die ganze Zeit in der Zeit. Die Tüten waren nur dazu da, die Körper mitreisen zu lassen, genau wie Mrs. Tachyon gesagt hatte.
    Jahre wirbelten in die Tüte wie Wasser in einen Abfluß. Die Zeit wurde aus dem Raum gesogen.
    Und dann hatten sie Kirchenbänke vor sich und waren umgeben vom Geruch auf Hochglanz polierter Heiligkeit.
    Und Wobbler stand da, drehte sich um und riß den Mund auf.
    »He!«
    »Schon gut, wir sind’s«, sagte Johnny.
    »Alles in Ordnung?« fragte Yo-less.
    Wobbler war vielleicht nicht der Gewinner der Paneuropäischen Durchblickermeisterschaften, aber auf seinen Zügen breitete sich tiefstes Mißtrauen aus, als er sie ansah.
    »Was ist passiert?« fragte er. »Ihr starrt mich an, als wäre ich durchgeknallt. Und wieso habt ihr euch verkleidet? Wieso hat Bigmac eine deutsche Uniform an?«
    »Siehst du?« sagte Yo-less triumphierend. »Ich
hab

s
dir gesagt, aber auf mich hört ja keiner.«
    »Wir sind zurückgekommen, um dich zu holen«, sagte Johnny. »Keine Angst.«
    »Genau. Kein Grund zur Besorgnis«, fügte Yo-less hinzu. »Alles bestens.«
    »Ja, gut. Alles bestens«, wiederholte Bigmac. »Äh… du fühlst dich nicht irgendwie…
gealtert,
oder?«
    »Was? Nach fünf Minuten?« fragte Wobbler.
    »Ich hab dir was mitgebracht«, sagte Bigmac. Er holte eine Tüte aus der Tasche. Sie hatte Fettflecken und sah ziemlich mitgenommen aus, aber es war vermutlich die einzige ihrer Art, die derzeit auf dem Planeten existierte.
    Es waren Fritten… und fünf Päckchen Mayo.
    »Hast du die mitgehen lassen?« fragte Yo-less.
    »Na ja, der alte Knabe sagte doch, er dürfe sie nicht essen«, sagte Bigmac. »Und dann wären sie nur weggeworfen worden. Es ist kein Diebstahl, wenn etwas sowieso weggeworfen wird. Und überhaupt gehören sie
ihm,
weil er doch – «
    »Du willst die doch nicht
essen,
oder?« sagte Kirsty schnell. »Sie sind kalt und fettig, und sie sind in Bigmacs Tasche gewesen!«
    Wobbler quetschte eines der Mayonnaisepäckchen aus.
    »Ich könnte sie auch essen, wenn eine Giraffe daran geleckt hätte«, sagte er und schob sich gleich mehrere Kartoffelstäbchen in den Mund. »He, die sind gar nicht übel! Woher kommen die denn?« Er sah sich das Gesicht an, das auf die Tüte gedruckt war. »Wer ist der alte Knacker mit dem Bart?«
    »Bloß so’n alter Knacker«, sagte Johnny.
    »Ja, über den wissen wir gar nichts«, fügte Bigmac hinzu.
    Wobbler schaute sie mißtrauisch an.
    »Was ist hier eigentlich los?« wollte er wissen.
    »Das kann ich im Augenblick nicht erklären«, sagte Johnny. »Du… sitzt hier fest. Offensichtlich… äh… ist irgendwas schiefgelaufen. Äh… es hat Probleme gegeben.«
    »Was für Probleme?«
    »Äh… ziemlich große.«
    Wobbler hörte auf zu essen.
So
ernst klang das.
    »Wie groß?« fragte er.
    »Äh… sieht so aus, als ob du gar nicht geboren würdest… äh.«
    Wobbler starrte ihn an. Dann starrte er in die halbleere Frittentüte.
    »Hab ich die Fritte da gegessen oder wer?« fragte er ärgerlich.
    »Hör mal, es ist alles ganz
einfach
«, sagte Kirsty. »Natürlich bist du hier am Leben, aber als wir zurückgereist sind, muß irgendwas passiert sein, das die Geschichte verändert hat. Alles, was irgendwer tut, verändert die Geschichte. Also gibt es jetzt zwei Geschichten. In einer kommst du auch vor, aber die Dinge haben sich verändert, und als wir zurückkamen, waren wir in einer anderen Geschichte, in der es dich nicht gab. Wir müssen also nur alles wieder in die richtige Reihenfolge bringen, und dann wird alles wieder gut.«
    »Ha! Du hast nicht zufällig auch ein paar Regalmeter mit
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