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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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geboren wurde.«
    »Wie ist er gestorben?« fragte Kirsty.
    »Er ist von einem Motorrad gefallen, glaube ich. 1971.« Wobbler war zufrieden. »Seht ihr? Also ist das in Ordnung.«
    »Wobbler, Wobbler, begreif doch endlich, daß
gar nichts
in Ordnung ist!« sagte Johnny. »Kapier das endlich! Wo hat er gewohnt?«
    Wobbler hatte angefangen zu zittern, wie immer, wenn das Leben zu aufregend wurde.
    »Weiß ich doch nicht! In London, glaub ich. Mein Dad hat gesagt, er sei im Krieg mal hier gewesen. Und später ist er noch mal zu Besuch zurückgekommen, und dann hat er meine Oma kennengelernt… äh.«
    »Weiter! Los, weiter!« sagte Johnny.
    »Äh… äh«, stotterte Wobbler.
    »Wie alt war er, als er gestorben ist?« fragte Yo-less.
    »Äh… Vierzig, hat mein Dad gesagt. Äh… er hat sich das Motorrad zum Geburtstag gekauft.«
    »Also ist er jetzt…« Johnny rechnete, »… zehn.«
    »Äh… äh!«
    »Du glaubst doch nicht, daß es dieser Junge war.« meinte Yo-less.
    »Ach ja«, sagte Wobbler und tauschte die Angst gegen Wut ein. »Ich hätte ihn ja fragen können: ›He, wirst du mal mein Opa sein? Ach, übrigens, kauf dir lieber kein Motorrad.‹«
    Johnny suchte in seinem Gasmaskenbehälter und holte einen verknitterten, vollgestopften Hefter heraus.
    »Hat er irgendwelche Namen erwähnt?« sagte er und fing an zu blättern.
    »Äh… eine Mrs. Density, glaub ich«, sagte Wobbler, der sich vor lauter Verzweiflung tatsächlich erinnern konnte.
    »Nummer elf«, sagte Johnny und holte die Kopie eines Zeitungsausschnitts heraus. »Hat hier mit ihrer Tochter Gladys gewohnt. Ich hab alle Namen für mein Projekt ermittelt.«
    »Meine Oma hieß Gladys«, sagte Wobbler. »Du meinst, weil er doch nicht zurück nach London gerannt ist, wird er heute nacht sterben und ich werde nicht geboren?«
    »Sieht so aus«, sagte Yo-less.
    »Und was wird aus mir?«
    »Du mußt einfach hierbleiben«, sagte Johnny.
    »Auf keinen Fall! Das hier ist die gute alte Zeit! Es ist schrecklich! Ich bin an einem Kino vorbeigekommen, und da laufen nur alte Filme! In Schwarzweiß! Und dann gab es ein Café, und was glaubst du, was sie dort als Tagesgericht hatten:
Fleisch und zwei Sorten Gemüse!
Was soll denn das für ein Essen sein? Sogar bei Hong Kong Henry sagen sie dir,
was
für ein Fleisch es ist! Hier ziehen sich alle an wie in Osteuropa! Ich werde hier durchdrehen!«
    »
Mein
Opa erzählt mir immer, wieviel Spaß sie früher hatten, obwohl sie gar nichts hatten«, sagte Bigmac.
    »Ja, aber das sagen doch alle Opas«, meinte Kirsty. »Das gehört zum Programm. Genauso, wie sie sagen: ›Was? 50 Pence für einen Schokoriegel? Als ich jung war, haben die weniger als Sixpence gekostet.‹«
    »Ich glaube, sie hatten Spaß, weil sie nicht
wußten,
daß sie gar nichts hatten«, sagte Johnny.
    »Aber
ich
weiß es«, jammerte Wobbler. »Ich kenne Essen, das mehr als zwei Farben hat, und Stereo und anständige Musik und… all so’n Zeug! Ich will
nach Hause

    Alle starrten Johnny an.
    »Du hast uns da reingezogen«, sagte Yo-less.
    »Ich?«
    »Es liegt an deiner Phantasie«, meinte Kirsty. »Sie ist zu groß für deinen Kopf, genau wie Sir J…« Sie hielt inne.
    »Genau wie ich immer sage«, verbesserte sie sich, »und sie zieht alles andere mit. Ich weiß nicht wie, aber genauso ist es. Du hast dich wegen der Paradise Street aufgeregt, und jetzt sind wir hier.«
    »
Du
hast doch gesagt, es macht keinen Unterschied, ob die Straße ausgebombt wird oder nicht«, meinte Johnny. »
D
u
hast doch gesagt, es wäre alles Geschichte!«
    »Ich will aber nicht Geschichte sein!« jammerte Wobbler.
    »Schon
gut,
schon
gut,
du hast gewonnen«, sagte Kirsty. »Was sollen wir tun?«
    Johnny blätterte in seinem Hefter.
    »Also… bei meinem Projekt habe ich rausgefunden, daß… es ein gewaltiges Gewitter gegeben hat. Das Wetter hat sich ziemlich verschlechtert. Und die Bomber haben Blackbury gesehen und die Bomben einfach abgeworfen und beigedreht. So was ist vorgekommen. Es gab… es
gibt
eine Warnsirene für Fliegeralarm. Sie sollte eigentlich heulen, wenn Bomber auf die Stadt zufliegen«, sagte er. »Aber es gab keinen Alarm.«
    »Warum nicht?«
    Johnny klappte den Hefter zu.
    »Fangen wir doch damit an, das rauszufinden«, sagte Johnny.
     
    Die Sirene war auf einer Stange oben auf dem Dach in der High Street angebracht. Sie sah nicht sonderlich groß aus. »Das ist alles?« sagte Yo-less. »Sieht wie ein Riesen-Yoyo aus.«
    »Das ist schon eine

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