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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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bis auf spärlich angebrachte Halter für Fackeln. Die Treppe schlängelte sich um die quadratische Öffnung und enthielt regelmäßig ebene Strecken, auf denen sie ein wenig verschnaufen konnten.
    Endlich hatten sie den Boden erreicht. Ein unerträglicher Ammoniak-Gestank wehte ihnen entgegen. Chola wies auf einen dreieckigen Durchbruch, dem sie sich vorsichtig näherten. Dahinter wäre ein guter Ort für einen Hinterhalt, sann Cara.
    Deshalb schickte er seinen fliegenden Scout vorneweg. All e warteten gespannt auf die Aufnahmen der Drohne. Wenig später schrien alle geblendet auf. Die Drohne hatte ihnen Aufnahmen eines Feuers geliefert. Erst Sekunden später hatten sich die Sensoren dem Lichtschein angepasst. Vorsichtig durchquerten sie den Durchlass. Aufgeregt zeigte Chola zu einem Steinblock, der im Feuerschein orangerot schimmerte.
    Dort stand Akälajaws Opferstein - ein erster Beweis für seine Barbareien. Langsam näherten sie sich dem Relikt. Davor lagen zwei Stoffbündel. Cara hob sie auf und starrte verwundert auf eine Hose und ein langes Hemd, an dessen Ärmel ein Handschuh angenäht war. Dies waren die Gewänder Akälajaws. Bis auf Chola ließen alle die seltsamen Kleidungsstücke durch ihre Hände wandern.
    Cara wollte gerade weitergehen, als er ins Straucheln kam. Ein umgekippter Schemel lag da inmitten eines Scherbenhaufens. Ein halbrundes Bruchstück erregte seine Aufmerksamkeit. Er hob es auf - es war ein Trümmerteil des Kugelhelms. Unauffällig steckte er es in seine Hemdtasche, dann folgte er den anderen, die sich mittlerweile vor Akälajaws Opferstätte versammelt hatten, nur Chola stand abseits. Eigentlich war der Altar von Akälajaw nur ein massiver Steinblock, aus dem aber an zwei Seiten ein Rundholz ragte.
    Tori wies auf eines: „Wozu steckt denn dieser Pfahl da drin?“
    Chola schob sie sanft zur Seite und hob vom Steinboden einen Lederriemen auf. Dann legte sie ihren verbundenen Arm auf die Stange und wickelte locker den Riemen darum. Alle erstarrten. Und nun entdeckten sie auch die bizarren Schichten, die sowohl den Steinblock als auch den Boden davor bedeckten. Blut! Unmengen davon waren hier zu dicken Krusten eingetrocknet, und dies konnte nur innerhalb vieler Hundert Jahre passiert sein.
    Chola und all die anderen Gepeinigten mussten hier in diesem stinkenden Dunkel Unglaubliches erduldet haben. Nun begriffen sie, warum sich diese junge Frau so bereitwillig von ihrem Namen getrennt hatte – sie wollte nie mehr an all den Horror ihres früheren Lebens erinnert werden. Unbewusst nahm Cara sie in den Arm. Chola schmiegte sich eng an ihn.
    Gegenüber brannte das Feuer, das sie kurz geblendet hatte. Langsam schritten sie darauf zu. Mannshoch hing ein irdener Kessel darüber. Dessen Rand war mehrfach von einem armdicken Seil umschlungen, das in zwei dicke Trageschlaufen auslief, durch die eine lange Holzstange ragte. Diese lagerte auf zwei Holzgeländern, die auf einer breiten Rampe befestigt waren. Neugierig erstiegen sie das meterhohe Podest und schauten in den Topf. Angeekelt sprangen sie zurück. In einer trüben Brühe schwamm eine Gesäßbacke.
    Tori krümmte sich und übergab sich in die Schutzmaske ihres Anzuges. Sie drohte, an dem Erbrochenen zu ersticken. Panisch nestelte sie an ihrer Maske herum. Schnell schnitt Cara die seitliche Gummierung durch und riss das Sichtfenster auf. Ein Schwall von halb verdauten Essensresten platschte heraus.
    Auf einmal klirrte es - die Aufnahmen der Drohne erloschen. Celia erkannte als Einzige die Gefahr. Sie zog den Taser und schoss auf die aus dem Dunkel auftauchende Gestalt. Zu spät. Tori schrie auf. Ihr Schrei krachte durch den unterirdischen Dom. Ein Speer hatte ihren Oberschenkel gestreift, schreiend fiel sie über das Geländer und schlug auf dem Boden auf.
    Aber auch Celia hatte ihr Ziel getroffen. Bajlumkolem, der große Jaguar, lag auf dem Felsboden und zuckte wild. Tausende Volt des Tasers ließen seinen Körper beben. Celia wartete ein paar Sekunden und beendete den Stromfluss. Lässig drehte sie den stöhnenden Krieger auf den Bauch und verdrehte ihm mit einem geübten Griff die Hand so stark, dass der benommene Hüne vor Schmerzen aufschrie. Blitzschnell fesselte sie seine Hand- und die Fußgelenke mit Kabelbindern. Danach wendete sie sich Tori zu und durchstach mit einer Spritze den Schutzanzug. „Morphium“, erläuterte sie kurz, dann schlitzte sie mit einem Skalpell Toris Schutzanzug an der Verletzungsstelle auf. Eilig

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