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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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kaum noch Luft. Ärgerlich blickte er auf das Manometer. Der Zeiger stand kurz vor null. In seiner Gier hatte er vergessen, die Flaschenfüllung zu checken. Panik ergriff ihn. Verzweifelt sprang er an die Stahltrosse des Aufzugs und versuchte, sich hochzuziehen. Das stählerne Seil sägte sich in seine Handflächen und blutige Schauer fielen auf den Boden. Leise zerplatzten die roten Tropfen auf dem Metall und ein blutiger Nebel wehte über das Leichenmeer. Ein feines Knistern erklang, so als wenn glänzendes Bonbonpapier von Kinderhänden zerknüllt wird.
    Jackson brüllte vor Schmerz, aber auch wegen seiner eigenen Dummheit auf. Er hatte sowohl das Sprechfunkgerät als auch seine Waffe oben stehen lassen. Eine Salve aus seiner AK 74 hätte die Wache im Tempelbau gehört. Und wieder schalt er sich einen Idioten, denn es war ja keiner da, der ihn hören könnte. Die Russen würden inzwischen stockbesoffen herumliegen und Gregori schob die von ihm befohlene Wache im Konferenzcontainer.
    Sehnsüchtig blickte er nach oben und bemerkte einen grünen Schimmer – Akälajaw. Jackson riss die Lampe hoch und Akälajaw verschwand lachend. Jackson lauschte, wie das Kichern immer leiser wurde. Atemnot überfiel ihn - er musste sich  niederkauern. Er patschte in eine warme Schmiere – Blut – sein Blut. Unbarmherzig strömte der rote Lebenssaft aus seinem Körper. Und während seine Lungen krampfhaft den allerletzten Sauerstoff aus den Flaschen saugten, bemerkte er, wie am Rand seiner Blutlache unheimliches Leben erwachte. Im Licht des Strahlers glitzerten farblose Tropfen auf, die sich am blutigen Ufer drängten, um ihren Durst zu stillen. Dabei schwollen diese Tröpfchen auf Erbsengröße an. Blutrote Winzlinge wimmelten auf ihn zu und kurz darauf kroch eines auf seine Hand. Er fühlte einen Stich, und lähmende Kälte schoss durch seinen Körper. Wie bei einer Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hat, sackte er zur Seite. Die Lampe glitt ihm aus der Hand und er fühlte, wie sich seine Blase entleerte. Er konnte sich weder bewegen noch schreien, nicht einmal seine Augenlider schließen. Hilflos sah er, wie Dutzende dieser Wesen auf seinen Körper zu krabbelten. Aus der Nähe glichen sie roten Tropfen. Haardünne Beinchen kraxelten zielstrebig an ihm hoch. Er fühlte, wie etwas über seinen Hals, über sein Kinn lief, seine Unterlippe berührte. Reflexartig versuchte er, den Mund zu schließen, aber seine Muskeln regierten nicht, sie waren wie versteinert. Hilflos fühlte er, wie die Winzlinge über seine Lippen liefen. Dann spürte er, wie sie seine Luftröhre herunterkrabbelten, er wollte husten und konnte nicht. Die nächsten krochen in seine Nase und etwas fraß sich in seinen Augapfel. Explodierender Schmerz zerrte Jackson in eine Nacht ohne Wiederkehr.
     
    Als Cara zwei Stunden später zum Schacht zurückkehrte und die lähmende Stille spürte, wusste er, dass Jackson tot war. Er schaltete den Stromverteiler wieder ein und wollte gerade den Rückzug antreten, als Akälajaw vor ihm stand.
    „Hun Nal?“
    Akälajaw hatte seinen Diebstahl bemerkt. Verzweifelt suchte er nach einer Entschuldigung oder einer sinnvollen Ausrede. Ohne Vorwarnung schlug ihn der Alte mit einer so ungeheuren Kraft auf die Wange, dass er zu Boden ging.
    „Xibaj“, schrie ihm Akälajaw im Weggehen zu. Der Alte hatte recht, er und die anderen mussten ihm wie böse Geister, wie Teufel erscheinen. Sich die brennende Wange haltend, eilte er zum Ausgang.
     
    Am nächsten Morgen lauschte er, ob sich bei Sutins Leuten etwas tat - Fehlanzeige. Nur Gregori stürzte fluchend los, um seine Leute einzusammeln. Eine Stunde später hatte er die Trunkenbolde vor dem Konferenz -Container zusammengetrieben. Einige schwankten noch, aber das trieb er ihnen mit diversen Liegestützen und anderen sportlichen Quälereien schnell aus. Gregori gab ihnen ihre Waffen zurück und ließ einen Teil seiner Leute ausschwärmen, um nach Jackson zu suchen, während er die anderen auf das Plateau jagte, da aus der Ferne das Flattern des Huey ertönte.
    Verkatert rollten sie die nächste Benzinladung zum Aufzug und verschwanden kurz darauf mit der hoch entzündlichen Fracht im Pyramideninneren. Ohne Rückfracht schwebte der Huey davon.
    Gregori fluchte, Sutin würde wegen dieser unprofessionellen Aktion toben, und alles nur wegen dieses schwarzen Affen. Auf einmal dämmerte es Gregori, wo er Jackson suchen musste. Er eilte dem Aufzug hinterher. Unten jagte er seine

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