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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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Männer zu ihnen hinüber.
    Johnson stand auf und ging zur Tür.
    »Los, Wayne! Mit einer raschen Bewegung aus der Maschine in deine Tasche. Alle beobachten jetzt mich.« Seine Hand lag auf der Klinke. »Los!«
    Metz riß das Papier ab und stopfte es hastig in die Hosentasche.
    Johnson schien sich die Sache anders überlegt zu haben: Er ließ die Klinke los und ging an seinen Platz zurück. »Gut gemacht, Wayne. Bei unmittelbar bevorstehender Gefangennahme ißt du das Beweismittel am besten auf.«
    Der Versicherungsmann blieb vor ihm stehen. »Dein Humor gefällt mir allmählich nicht mehr, Ed.«
    Johnson zuckte mit den Schultern. »Und mir gefällt dein Mangel an Humor nicht. Das ist das erste Anzeichen einer geistigen Störung – die Unfähigkeit, die Dinge von der besseren Seite zu sehen.«
    Metz hatte das Gefühl, die Situation entgleite seiner Kontrolle. Alles in diesem Raum – auch Ed Johnson – kam ihm so fremdartig vor. Er konnte Menschen beeinflussen und durch sie ihre Technologie, ihre Fabriken, ihre Maschinen steuern. Aber die Maschinen selbst ließen sich nicht manipulieren. Der menschliche Faktor war eigentlich weniger unberechenbar als der technische: Computer und Triebwerke, die funktionierten, wenn sie hätten stillstehen sollen, und stillstanden, wenn sie funktionieren sollten. »Ich habe das Gefühl, daß die Straton landen wird, wenn wir nicht dafür sorgen, daß sie abstürzt.«
    Der Vizepräsident nickte grinsend. »Eine späte, aber richtige Erkenntnis. Das Flugzeug und der Pilot sind soweit in Ordnung. Wenn Berry die Nerven behält, kann er auf irgendeinem Flughafen oder sonstwo landen, und du kannst dich darauf verlassen, daß dabei er selbst, die ausgedruckten Data-Link-Mitteilungen oder der Flugschreiber der Straton heil bleiben.«
    »Das dürfen wir nicht zulassen!«
    »Richtig, das müssen wir verhindern.« Johnson tippte auf das vor ihm aufgeschlagene Betriebshandbuch. »Hier drin steht etwas, das ihn erledigt – schnell erledigt. Und ich bin dieser Sache auf der Spur.«
    Die Nachmittagssonne glitzerte auf der ruhigen See, die der Flugzeugträger Chester W. Nimitz gleichmäßig durchpflügte. Ein mäßiger Wind, der durch die 18 Knoten Fahrt der Nimitz entstand, wehte über das leere Flugdeck. Unter Deck wurden nachmittags gemächlich Wartungs- und Routinearbeiten vorgenommen.
    Commander James Sloan und Vizeadmiral a. D. Randolf Hennings saßen schweigend im Raum E-334. Beide hatten seit einigen Minuten nichts mehr gesagt; beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Für Sloan lagen das Problem und die Lösung auf der Hand.
    Aus Hennings’ Sicht stellte sich das Problem erheblich komplizierter dar. Sloan trug einen starren, kompromißlosen Gesichtsausdruck zur Schau. Hennings’ Gesichtsausdruck verriet seinen Gewissenskonflikt.
    Sloan ergriff schließlich das Wort. »Die Situation ist unverändert«, stellte er fest. »Wir haben nur den Fehler gemacht, darauf zu warten, daß die Straton von selbst abstürzen würde.
    Aber es hat keinen Zweck, diese Diskussion endlos lange fortzusetzen. Sie müssen versuchen, die Sache als taktisches Problem zu sehen, Admiral.«
    Hennings war abgespannt und hatte Kopfschmerzen. »Hören Sie auf, mir Kriegsanalogien vorzusetzen, Commander. Das zieht nicht mehr.« Hennings hatte nach Matos’ Meldung, die Verkehrsmaschine habe eine Kurve geflogen, darauf gehofft, daß Sloan einsehen würde, daß sie nicht weiter versuchen durften, das Flugzeug zu vernichten. Die Vorstellung, Kapitän z. S. Diehl zu beichten, was sie getan hatten, war geradezu erleichternd. Aber er hätte wissen müssen, daß Sloan nicht so schnell aufgeben würde. Für Sloan bedeutete es keinen großen Unterschied, ob sie ein Flugzeug abschossen, das nach ihrer Überzeugung nur noch Tote an Bord hatte, oder eines abschossen, in dem es offenbar noch Leben gab. »Und behaupten Sie nicht immer wieder, die Situation sei unverändert! Ganz im Gegenteil: Jetzt hat sich alles geändert.«
    »Richtig, alles hat sich verschlimmert. Ich möchte nochmals betonen, Admiral, daß ich nicht ins Gefängnis will. Mein ganzes Leben liegt noch vor mir. Sie werden in Portsmouth wahrscheinlich als VIP behandelt – mit eigenem Häuschen oder wie Admirale sonst untergebracht werden –, aber ich … Da fällt mir übrigens ein, daß Sie in diesem Jahrhundert der erste amerikanische Admiral sein werden, der vors Kriegsgericht kommt, nicht wahr? Oder vielleicht werden Sie als Pensionär entwürdigenderweise von

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