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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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Verkehrsmaschine eine Höhe von 18 000 Fuß.
    Der Autopilot registrierte diesen Wert und begann mit dem Abfangen aus dem Notabstieg. Die Sturzflugbremsen wurden eingefahren; dann brachte der Autopilot die vier Triebwerke langsam und gleichmäßig auf höhere Umdrehungen.
    Im Cockpit hockten drei Gestalten zusammengesunken und angeschnallt auf ihren Sitzen. Die beiden Steuerhörner bewegten sich im Gleichtakt, die vier Leistungshebel wurden nach vorn geschoben, und die Ruder machten ständig leichte Steuerbewegungen. Die Straton 797 flog unbeirrbar präzise. Aber sie war kein Geisterschiff, kein Fliegender Holländer, sondern ein modernes Flugzeug, dessen Autopilot die ihm erteilten Befehle ausführte. Zumindest vorläufig war alles in bester Ordnung.
    Als der Autopilot die Nähe der gewünschten Höhe registrierte, ließ er die riesige Maschine in 11 000 Fuß bei einer treibstoffsparenden Geschwindigkeit von 340 Knoten in den Horizontalflug übergehen. Die Klimaanlage hatte sich automatisch ausgeschaltet, als das Flugzeug tiefere Luftschichten erreichte. Frische Meeresluft strömte in die Kabinen des Trans-United-Fluges 52.
    Einige Minuten nach dem Abfangen erwachten die ersten Passagiere aus ihrem unnatürlichen Schlaf.

3
     
    Leutnant Peter Matos steuerte seine F-18 im Horizontalflug geradeaus. Er drückte widerstrebend auf den Sprechknopf. »Homeplate, hier Navy drei-vier-sieben. Die Erprobungsrakete scheint getroffen zu haben.« Er ließ den Mikrophonknopf nicht los, damit die Nimitz erst senden konnte, wenn er darauf vorbereitet war. In seinem Kopf drehte sich alles. Irgend etwas stimmte noch immer nicht. Schließlich nahm er den Finger vom Sprechknopf und machte die Frequenz dadurch für die Antwort der Nimitz frei.
    »Verstanden, Navy drei-vier-sieben«, antwortete Signalmaat Moriarty. »Wir haben den Aufschlag ebenfalls registriert.« Matos wußte, daß die Luft-Luft-Rakete von dem Flugzeugträger aus verfolgt worden war und daß die Männer in E-334 den plötzlichen Senderausfall beim Einschlag der Rakete wahrgenommen hatten.
    »Navy drei-vier-sieben, hier Homeplate, kommen.«
    Die Stimme in Matos’ Kopfhörer gehörte unzweifelhaft Commander Sloan. Obwohl der Funkverkehr auf dieser Frequenz durch Scrambler gegen Mithören gesichert war, blieb seine tiefe, befehlsgewohnte Stimme unverkennbar. Matos merkte, daß er beinahe Haltung angenommen hätte, als sei er Sloan in einem der Korridore der Nimitz begegnet.
    »Homeplate, hier Navy drei-vier-sieben, kommen«, antwortete der Leutnant mit einem flauen Gefühl im Magen.
    »Wir empfangen widersprüchliche Signale«, stellte Commander Sloan fest.
    Matos spürte, daß Sloan irritiert und ungeduldig war. Er hatte noch nie einen Anpfiff von ihm einstecken müssen, aber die anderen Piloten konnten in dieser Beziehung wilde Geschichten erzählen. Sloans Wutanfälle waren geradezu berüchtigt. Immer mit der Ruhe! ermahnte der Leutnant sich. Das elektronische Echo macht ihn nervös. Laß dich nicht beirren.
    »Unsere Monitore stimmen mit Ihrer Meldung überein, daß die Rakete getroffen hat«, fuhr Sloan fort. »Aber wir empfangen weiterhin Signale des Zielflugkörpers. Das widerspricht dem Ergebnis der Phoenix-Erprobung. Haben Sie das betreffende Gebiet auf Ihrem Radarschirm?«
    Matos sank auf seinem Sitz zusammen, soweit die straff angezogenen Schultergurte dies zuließen. Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und räusperte sich, bevor er wieder auf den Sprechknopf drückte. »Verstanden, Homeplate. Ich bekomme das Zielgebiet jetzt auf den Schirm. Bitte warten.«
    Aber James Sloan hatte nicht die Absicht, sich auch nur für kurze Zeit von einem Untergebenen hinhalten zu lassen. »Dreiviersieben, versuchen Sie, die Phoenix mit Ihrem Radar zu erfassen«, forderte er Matos auf. »Die Erprobungsrakete muß vor dem Einschlag versagt haben. Das könnte erklären, warum die Drohne noch intakt ist.«
    »Verstanden, Homeplate.« Aber Matos wußte, daß die Phoenix irgend etwas getroffen hatte. Das hatte er auf dem Radarschirm beobachtet. Er wußte auch, daß das Radar der Nimitz das Zielgebiet nicht mehr erfassen konnte, weil die Entfernung zu groß war. Und die elektronischen Monitore an Bord ließen nur erkennen, daß die Erprobungsrakete nicht mehr sendete, während das Signal des Zielflugkörpers unerklärlicherweise weiterhin laut und klar empfangen wurde.
    Matos beugte sich über seinen Radarschirm. Nach dem Treffer war das Ziel für kurze Zeit horizontal

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