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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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Bestätigen Sie.«
    »Verstanden. Bleibe vorläufig hinter der Straton.«
    »Danke, Ende!«
    Matos fuhr sich mit der Zungenspitze über seine trockenen Lippen und starrte den Kompaß an. Wenn ein Commander so »Ende!« sagte, hieß das praktisch: Rufen Sie mich nicht mehr, bis ich Sie rufe. Aber Matos mußte noch etwas loswerden. »Homeplate, hier Navy drei-vier-sieben.«
    Sloan antwortete nicht gleich. »Was gibt’s, Navy?« fragte er ungnädig.
    »Homeplate, die Verkehrsmaschine wird offenbar von jemand geflogen, der seine Sache versteht. Die Straton fliegt jetzt einen Steuerkurs von hundertzwanzig Grad. Damit nimmt sie Kurs auf Kalifornien.«
    Das Schweigen in den Kopfhörern von Matos’ Jethelm schien sehr lange zu dauern.
    »Verstanden. Noch etwas?«
    Matos konnte Sloans ausdruckslosen Tonfall nicht recht deuten. Er fragte sich, was jetzt im Kopf des Commanders vorgehen mochte. Warum hatten sie geglaubt, an Bord der Straton sei niemand mehr am Leben? Matos konnte sich nicht länger beherrschen, er mußte die Frage stellen, die ihm auf den Lippen brannte. »Homeplate, warum muß ich außer Sichtweite des Cockpits bleiben?«
    Er lehnte sich zurück und machte sich auf eine längere Wartezeit gefaßt.
    Erst nach reichlich einer Minute knackte es in seinem Kopfhörer. »Weil ich’s Ihnen befohlen habe, Leutnant«, antwortete der Commander scharf. »Wir stecken alle bis zum Hals in der Scheiße. Wenn Sie nicht für den Rest Ihres Lebens in Portsmouth sitzen wollen, lassen Sie sich nicht in der Nähe dieses Cockpits blicken. Ich schlage vor, daß Sie über den Grund für meinen Befehl nachdenken, Leutnant, und sich melden, sobald Sie ihn rausgekriegt haben. Okay?«
    Matos nickte wieder und starrte seine am Steuerknüppel liegenden Hände an. »Verstanden.«
    »Ende«, sagte Sloan nur.
    Der Leutnant klappte das Spiegelvisier hoch und sicherte den Feuerknopf. Er starrte die große Verkehrsmaschine an, bis seine Augen schmerzten, und zwang sich dazu, die Entwicklung von dem Augenblick an zu analysieren, als er zwei Ziele auf seinem Radarschirm erkannt hatte. Allmählich wurde ihm klar, worauf Sloan hinauswollte. Jetzt wußte er auch, was vermutlich noch von ihm verlangt werden würde. Sprich ’s ruhig aus, Peter, dachte er. Mord.

8
     
    Der spürbare Druck wurde schwächer und verschwand schließlich ganz, als die Straton 797 nach der Kurve wieder in den Horizontalflug überging.
    John Berry lächelte, und Sharon Crandall erwiderte sein Lächeln.
    Sie klatschte vor Begeisterung in die Hände. »Wir haben’s geschafft! John, das war großartig. Einfach super!«
    Berry lachte geschmeichelt. »Okay. Wir fliegen also zurück. Wunderbar! Die Ruder funktionieren. Wir können Kurven fliegen.« Er grinste breit und ahnte, daß dieses Grinsen dümmlich wirkte. Es verschwand, als er an die Landung dachte, die er würde versuchen müssen. »Okay, das können wir erst einmal melden.« Er schrieb eine kurze Nachricht.
    VON FLUG 52: NEUER KURS 120 GRAD . ERBITTEN WEITERE ANWEISUNGEN .
    Er drückte auf den Sendeknopf.
    Das Klingelzeichen, das eine Antwort ankündigte, ertönte fast augenblicklich.
    AN FLUG 52: SEHR GUT GEMACHT . WEITERE ANWEISUNGEN FOLGEN . RUHE BEWAHREN . WIR TUN UNSER BESTES , UM EUCH HEIMZUHOLEN .
    Berry nickte. Er las die Antwort erneut durch. »Ruhe bewahren«, wiederholte er. »Okay, ich bin ganz ruhig. Und Sie?«
    Sharon Crandall nickte. Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln heraus. Sehr gut gemacht. Geradezu professionell. Obwohl John Berry kaum mehr als ein Sonntagsflieger war – ein Geschäftsmann, der mehr oder weniger das Firmenflugzeug fliegen durfte –, hatte er seine erste Bewährungsprobe mit Bravour bestanden. Jedenfalls besser als sie oder Barbara. Sie merkte, daß ihr John Berry sehr sympathisch war. »Möchten Sie etwas trinken? Ein Glas Wasser? Oder etwas Stärkeres?«
    »Nein, danke.«
    Sharon wußte, daß in dieser Situation zweifellos außergewöhnliche Kräfte wirksam waren, die sie zu ihm hinzogen; aber sie spürte auch, daß John eine Persönlichkeit war, deren Bekanntschaft sie auch im Alltag gern gemacht hätte. »Ich rufe jetzt Barbara.«
    »Sie müßte schon auf dem Rückweg sein. Versuchen Sie’s mit einer der näheren Sektionen.«
    »Okay.«
    Sie schaltete auf die mittlere Sektion um und drückte auf den Rufknopf.
    Yoshiro meldete sich nicht.
    Sie rief sämtliche Sektionen – auch die Bordküche im Unterdeck.
    Berry drehte sich nach dem Salon um. »Harold! Rufen Sie bitte

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