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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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für Notfälle stehst«, antwortete er schließlich.
    Metz sah sich in dem leeren Raum um.
    Johnson grinste unwillkürlich. Metz war ein gerissener Bursche. Er machte sich bewußt kostbar. »Gut, ich wollte ein paar Auskünfte von dir. Sind wir vor allem gegen sämtliche Risiken dieses Falls versichert?«
    »Das nehme ich an. Eure Kaskoversicherung kommt natürlich für den Schaden an der Maschine auf. Aber alles andere fällt potentiell unter unsere Deckungspflicht.«
    Die Ausdrücke »nehme ich an« und »potentiell« gefielen dem Vizepräsidenten nicht. »Auch die Ansprüche, die sich ergeben, falls die Straton über San Francisco abstürzt? Alle Sach- und Personenschäden?«
    »Richtig, so steht’s im Vertrag.«
    Johnson ging zwischen den Geräten auf und ab. Er hatte die Hiobsbotschaft, die Metz ihm überbringen mußte, noch nicht erhalten, weil er nicht die richtigen Fragen gestellt hatte. Er hob ruckartig den Kopf. »Kann deine Gesellschaft sich diesen Schaden leisten?«
    Metz zuckte kaum merklich mit den Schultern.
    Johnson blieb stehen. »Was soll das heißen, verdammt noch mal?«
    »Das heißt, daß niemand deine Frage beantworten kann, bevor der Schaden eingetreten ist. Es bedeutet auch, daß der Versicherungsnehmer verpflichtet ist, alles zu tun, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Und es bedeutet weiterhin, daß die Trans-United Airlines nachweisen können müssen, daß ihre Mitarbeiter den Unfall nicht fahrlässig herbeigeführt haben. Außerdem …«
    »Augenblick!« unterbrach Johnson ihn erregt. »Erstens möchte ich euch dringend raten, das Geld zu haben. Zweitens tun wir alles Menschenmögliche, um den Schaden geringzuhalten. Dazu sind wir schließlich hier! Und drittens liegt keinerlei Fahrlässigkeit unserer …«
    »Irgend jemand hat eine Bombe an Bord geschmuggelt. Vielleicht dieser Berry. Das hast du vorhin selbst gesagt.«
    Johnson trat einen Schritt auf Metz zu, aber dann wandte er sich an Ferro. »Rufen Sie die Rechtsabteilung an, Jack.«
    Metz merkte, daß er den Bogen überspannt hatte. »Langsam, Ed. Ich möchte erst ein paar Punkte mit dir besprechen.« Er nickte zu Ferro hinüber. »Unter vier Augen.«
    Der Vizepräsident hob die Hand. »Augenblick, Jack.«
    Ferro nahm die Hand vom Telefonhörer. »Ich bleibe lieber am Data-Link, glaube ich«, erklärte er Metz trocken. Metz wechselte einen Blick mit Johnson. »Ich muß darauf bestehen …«
    Jemand klopfte an die Tür. Die drei Männer drehten sich um.
    Dennis Evans stand mit einem Zettel in der Hand draußen. Er trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    Johnson sperrte ihm auf. »Was gibt’s, Evans?«
    »Jemand von der FAA hat wegen der Straton angerufen«, antwortete Evans. Er hielt den Zettel hoch. »Die Flugsicherung hat keine Verbindung mehr mit Flug 52. Sie will wissen, ob wir die Maschine auf einer unserer Frequenzen erreichen können. Der Fluglotse, der angerufen hat – ein gewisser Malone –, vermutet, daß die Funkgeräte ausgefallen sind.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Nichts, Sir. Ich hab’ ihn abgewimmelt.« Er gab Johnson den Zettel. »Sein Name und seine Telefonnummer. Ich hab’ ihm versprochen, daß wir zurückrufen.«
    Johnson steckte den Zettel in die Hemdtasche. »Okay, Evans. Gut gemacht.« Er schloß die Tür, bevor der junge Dispatcher antworten konnte, und ging ans Telefon.
    Metz vertrat ihm den Weg. »Langsam, Ed. Können wir nicht zuerst miteinander reden?«
    Johnson war es nicht gewöhnt, daß irgend jemand versuchte, ihn einzuschüchtern. Wayne Metz war entweder sehr frech oder sehr verzweifelt. In beiden Fällen hatte er etwas Bestimmtes im Sinn. »Ich muß anrufen, Wayne. Das hätte ich als erstes tun sollen. Dann wären die Rettungsmaßnahmen bereits eingeleitet. Wegen dieser Verzögerung kriegen wir ohnehin noch Schwierigkeiten.«
    Jack Ferro stand bereits am Telefon. »Das nehme ich auf meine Kappe, Ed. Geben Sie mir die Nummer. Ich rufe gleich an.«
    Der Vizepräsident schüttelte ungeduldig den Kopf. »Unsinn! Damit erledigen wir Evans. Er ist der dämliche Hund, der dort hätte anrufen müssen.«
    »Ich bin der Schichtleiter.«
    »Jack, überlassen Sie das lieber mir.« Johnson wandte sich an Metz. »Erstens besteht immer die Möglichkeit, daß Data-Link-Mitteilungen ein schlechter Scherz sind. Deshalb haben wir die Sache nicht gleich weitergemeldet. Zweitens ist dieser Unfall genau verkehrtherum abgelaufen. Normalerweise erfährt die Flugsicherung als erste davon und

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