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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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benachrichtigt die Fluggesellschaft. Über Data-Link ist noch nie ein Notruf eingegangen, soviel ich weiß. Dieser Fall ist in unseren Vorschriften gar nicht vorgesehen. Außerdem hast du mich gebeten, keine anderen …«
    Metz schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das mit der Flugsicherung geht mich nichts an. Ich möchte nur die Art und Weise der Bekanntgabe mit dir absprechen, bevor du irgendwo anrufst. Wir sollten Betriebs- und Haftpflichtfragen auseinanderhalten, sonst gefährden wir unsere juristische Ausgangslage. Ich muß dich eine Minute unter vier Augen sprechen, Ed. Nur eine einzige Minute!«
    Johnson nickte Ferro zu. »Jack …«
    Der Dispatcher schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen! Flug 52 ist mein Flug, Ed. Ich muß wissen, was hier besprochen wird.«
    Johnson legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Nur Versicherungskram, Jack. Den wollen Sie gar nicht hören, sonst müßten Sie eines Tages darüber aussagen. Lassen Sie uns eine Minute allein, ja?«
    Ferro starrte die beiden Männer an. Die Trans-United glich noch immer einer großen Familie – aber einer Familie, die etwas zu verbergen hatte. Er wußte, daß er sich nicht gegen Edward Johnson auflehnen konnte. »Gut, meinetwegen …« Er ging zur Tür und verließ den Raum.
    Johnson sperrte hinter ihm ab und drehte sich nach Metz um. »Okay, jetzt hast du deine Minute.«
    Metz holte tief Luft und zog sich einen Drehstuhl heran. »Hör zu, Ed, wir müssen vom Haftungsstandpunkt aus sehr vorsichtig sein. Wir dürfen nichts tun, wodurch sich die Lage der Straton verschlechtern könnte. Vom juristischen Standpunkt aus ist es besser, nichts zu tun, als das Falsche zu tun.«
    »Soll das heißen, daß wir ihnen keine Landeanweisungen geben sollen?«
    »Tut mir leid, aber das ist die logische Schlußfolgerung. Die Rechtsprechung kennt genügend Präzedenzfälle. Was ihr jetzt tut, wird später vor Gericht beurteilt – und dabei geht es um die Folgen, nicht um die guten Absichten, die du vielleicht gehabt hast. Mit anderen Worten: Wenn du ihm landen hilfst und er dabei verunglückt, bis du schlechter dran, als wenn du’s nicht versucht hättest. Wie ich die Sache sehe, bist du lediglich dazu verpflichtet, Rettungsmaßnahmen auf dem Flughafen einzuleiten.«
    Johnson starrte Metz an. Er spürte, daß der Versicherungsmann etwas ganz anderes meinte, als er sagte. »Das glaubst du doch selbst nicht! Aber falls du doch recht hast, haben wir bisher wenigstens noch keinen Fehler gemacht. Besser wär’s allerdings gewesen, wenn wir Berry Fernunterricht erteilt hätten,damit er lernt, wie man ein Überschallflugzeug fliegt. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie schwierig es ist, einen Piloten zur Landung ›herunterzusprechen‹? Und wir sollen dieses Kunststück über Data-Link schaffen. Unser Chefpilot macht sich wahrscheinlich in die Hose, wenn ich ihm sage, was er zu tun hat.« Er machte eine Pause. »Bei dem Pech, das ich in letzter Zeit habe, schafft Fitzgerald es wahrscheinlich und wird über Nacht zum Nationalhelden. Dann kann er gemeinsam mit Berry in Fernsehshows auftreten. Wunderbar!«
    Der Versicherungsmann setzte sich auf. »Du siehst also eine Chance, daß die Straton heil runterkommt?«
    Johnson zuckte mit den Schultern. »Es hat schon verrücktere Dinge gegeben. Gott auf dem Kopilotensitz, Maschinen, die mit toter Besatzung landen, geheimnisvolle Lichter, die im Nebel den Kurs zum nächsten Flughafen weisen. Außerdem kann dieser Berry ein erstklassiger Pilot sein. Wer weiß?«
    Wayne Metz nickte. Der Anruf von der Flugsicherung war etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte, und er fragte sich, welche Überraschungen noch zu erwarten waren. Er brauchte weitere Informationen. »Warum weiß die Flugsicherung nicht, wo die Straton ist? Verfolgt sie die Maschine nicht im Radar?« »Über dem mittleren Pazifik gibt’s keine Radarüberwachung mehr. Jedes Flugzeug bestimmt seine Position selbst und meldet sie an die Flugsicherung. Dort werden die Flüge koordiniert, damit nicht zwei Maschinen zur gleichen Zeit in gleicher Höhe die gleiche Strecke befliegen. Bei der Straton 797 ist das
    sehr einfach: Sie fliegt in Höhen, in denen nur gelegentlich eine Concorde oder Militärmaschinen unterwegs sind. Wahrscheinlich macht die Flugsicherung sich deshalb keine allzu großen Sorgen wegen des abgerissenen Flugkontakts. Dort oben ist ein Zusammenstoß mit einem anderen Flugzeug ziemlich unwahrscheinlich.«
    Metz beugte sich nach vorn. »Das heißt also,

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