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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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daß die Flugsicherung noch glaubt, die Straton sei auf ihrem ursprünglichen Kurs nach Japan unterwegs?«
    »Richtig.« Johnson warf Metz einen prüfenden Blick zu. Der Versicherungsmann wollte offenbar auf etwas Bestimmtes hinaus, und seine anfangs geäußerten Bedenken wegen der Landeanweisungen ließen erkennen, worauf er hinauswollte. Der ganze Unsinn mit einem möglicherweise drohenden Gerichtsverfahren war lediglich ein Versuchsballon gewesen. Vielleicht hatte Metz irgendeine Idee, wie sich ihre persönliche Haftung in dieser Angelegenheit verringern ließ.
    Wayne Metz starrte seine Schuhspitzen an. Der psychologisch richtige Augenblick, in dem er zuschlagen mußte, war noch nicht gekommen – aber er stand unmittelbar bevor. Er hob den Kopf. »Daß die Funkverbindung abbricht ist also nicht ungewöhnlich?«
    Johnson nickte. »So was kommt vor«, bestätigte er. »Auch moderne Funkgeräte funktionieren nicht immer. In großen Höhen treten alle möglichen atmosphärischen Störungen auf. Sonnenflecken. Inversionen. Aber solche Störungen dauern nicht ewig. Wenn die Verbindung nicht bald wiederhergestellt ist, weiß jeder, daß ein Notfall vorliegen muß.«
    Metz runzelte die Stirn. »Das bedeutet also, daß die Trans-United Schwierigkeiten bekommt, falls die Flugsicherung später den genauen Unfallzeitpunkt feststellen kann?«
    Johnson gab keine Antwort. Der Versicherungsmann ließ seine Feststellung einige Sekunden lang im Raum stehen, bevor er das Thema wechselte. »In welcher Entfernung erscheint die Straton auf den Radarschirmen der Flugsicherung?«
    »Das hängt von der Höhe ab. Die Maschine fliegt jetzt verhältnismäßig tief. Die Anflugkontrollstelle hat sie erst in fünfzig bis sechzig Seemeilen Entfernung auf dem Radarschirm.«
    »Nicht schon vorher?«
    »Nein. Warum? Was hat das mit meiner Haftpflichtversicherung zu tun, Wayne? Du bist wie mein gottverdammter Autoversicherer. Er will alles über den Unfall wissen, während mich nur interessiert, wann gezahlt wird.«
    Metz lächelte freundlich. »Das hängt alles zusammen.«
    »Tatsächlich?« Johnson spürte, daß Metz ihm einen Vorschlag machen wollte, und bemühte sich, aufgeschlossen zu wirken. Er erwiderte das Lächeln des anderen. »Worauf willst du hinaus, Wayne? Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Ich kann ganz offen mit dir sprechen?«
    »Klar. Was hast du vorzuschlagen? Ich bin für alles zu haben, was der Trans-United nützt. Und wenn du einen Vorschlag hast, der Ed Johnson und der Trans-United nützt, sind wir uns schon so gut wie einig. Aber falls dein Vorschlag nur Wayne Metz und Konsorten hilft, fliegst du ’raus! Los, red schon! Ich muß die Flugsicherung anrufen.«
     
    Metz stand auf. Er starrte den Vizepräsidenten lange prüfend an, bevor er leise begann:
    »Ed …, die Straton muß abstürzen. Über dem Meer, nicht über festem Land. Keine Überlebenden an Bord, keine weiteren Todesopfer am Absturzort.«
    Johnson schüttelte den Kopf. Aber dieser Vorschlag war nicht ganz unerwartet gekommen. »Bist du verrückt geworden?«
    Der Versicherungsmann atmete langsam aus. Johnson hatte ihn nicht gleich hinausgeworfen. Das war bereits ermutigend. Metz schwieg klugerweise.
    Ed Johnson drehte sich nach der Pazifikkarte um. Er starrte sie an, senkte den Kopf und begann, in dem kleinen Raum auf und ab zu gehen. Dann blieb er ruckartig stehen und wandte sich an Metz. »Okay, ich beiße an. Was haben wir davon, wenn die Maschine ins Meer stürzt?«
    Metz wußte, daß er überzeugende Argumente vorbringen konnte. Er wartete ab, bis Johnson sich diese Frage in Gedanken selbst beantwortet haben mußte, bevor er seine Antwort gab. »Damit ist alles gewonnen, Ed. Wir retten unsere Firmen, unsere Jobs und unseren zukünftigen Wohlstand.«
    »Alles auf einmal? Wunderbar! Und dafür brauchen wir nur einen kleinen Massenmord zu verüben, was?«
    »Das ist kein Witz, Ed.«
    »Richtig, Mord ist kein Witz.« Johnson machte eine Pause.
    »Und wie willst du erreichen, daß die Straton abstürzt? Im Augenblick verfügt die Trans-United leider weder über Lenkwaffen noch Abfangjäger.«
    »Darauf kommen wir später zurück – falls du daran interessiert bist.« Metz sah zur Tür hinüber, als sei er bereit, den Raum zu verlassen.
    Johnson ignorierte dieses stillschweigende Angebot. »Mich interessiert alles, was du sagst.«
    Metz nickte. »Okay, hör gut zu. Die Beneficial kann ihren Verpflichtungen nachkommen, wenn diese Leute sterben. Die

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