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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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funktionieren konnte, wenn keiner, nicht mal Myrddin, davon weiß. Du hast es vorhin selbst gesagt. Nur ein einziger Mensch erfährt etwas – und durch einen dummen Zufall erzählt der es einem, der einen kennt, der einen kennt.“ Einen Augenblick sahen die beiden sich an. Dann warf Mayra sich in Djumas Arme.
    „Es tut mir leid. Es tut mir so leid, dass ich dir nicht vertraut habe!“, flüsterte sie. Sie hob den Kopf. Ihre Lippen fanden die seinen und Djuma erwiderte ihren Kuss voller Sehnsucht.
    Da zerriss ein Krachen die Luft. Beide zuckten sie zusammen. Nicht weit von ihnen musste etwas explodiert sein. Dann erschollen auf Standard die Rufe: „Rückzug! Rückzug!“ Durch die Bäume hindurch sahen Mayra und Djuma Föderationssoldaten rennen.
    „Die kommen wieder!“, rief Mayra spontan. „Die kommen wieder mit Verstärkung.“ Angstvoll wandte sie sich Djuma zu. „Deine Leute haben keine Chance. Diesen Krieg verliert ihr!“
    Djuma schwieg einen Moment. „Du hast Recht! Und ich kann nichts dagegen tun!“, sagte er dann leise.
    Mayra überlegte kurz. Dann sagte sie: „Du kannst nichts dagegen tun. Aber ich!“
    „Du? Was meinst du damit?“ fragte Djuma verwirrt.
    Langsam und deutlich antwortete Mayra ihm: „Erinnerst du dich an das Gespräch mit Myrddin? Als es darum ging, dass ich Magie beherrsche?“ Djuma nickte. Langsam begriff er, worauf Mayra hinauswollte. „Ich muss deinen Vater zum Kampf herausfordern und ich muss ihn besiegen!“, sagte sie sehr bestimmt.
    „Nein, Mayra!“, rief Djuma. „Das ist Wahnsinn! Das schaffst du nie!“
    „Woher willst du das wissen?“ Wütend funkelte Mayra ihn an.
    „Philippus ist der mächtigste Magier, den ich je gesehen habe! Da hast du doch keine Chance!“ Djuma war außer sich! Er packte sie an beiden Schultern. „Ich will nicht, dass dir etwas zustößt!“
    Mayra löste sich aus Djumas Griff. Sie war auf einmal ganz ruhig. „Djuma, es ist die einzige Möglichkeit. Ich werde den König stellen. Und selbst wenn ich verliere, wird allein dieser Kampf seine Herrschaft ins Wanken bringen!“ Ein bisschen weniger sicher setzte sie hinzu: „Hoffentlich!“ Sie drückte Djumas Hand und sagte dann: „Es geht gar nicht mehr nur um dich. Es geht um mich. Ich würde mir für den Rest meines Lebens Vorwürfe machen, wenn noch ein Mensch stirbt, sei es ein Terrestraner oder ein Föderationssoldat. Wenn noch ein einziger Mensch in diesem Krieg stirbt und ich habe nicht wenigstens versucht, es zu verhindern? Das würde ich mir nie verzeihen!“
    Lange sagte Djuma nichts. Er sah Mayra nur an. Schließlich nickte er, atmete tief durch und erwiderte: „Das verstehe ich. Wenn es das ist, was du willst, dann bringe ich dich heimlich in die Festung zum König.“
    Mayras Lächeln war ein bisschen zittrig. Aber tapfer antwortete sie: „Gut! Dann los!“
    Beide standen auf. Djuma bewegte prüfend seine Schulter. Besorgt fragte Mayra: „Geht es?“
    Djuma nickte und versicherte: „Alles gut!“
    Auf der Lichtung sahen sie niemand mehr, weder Terrestraner noch Föderationssoldaten. Der Baum, unter dem Mayra Silvio fest geklemmt hatte, war zur Seite gerückt. Der Prinz war also frei gekommen. Djuma führte Mayra weg von dem Schlachtfeld hinein in den Wald.

Kapitel 53
    In schnellem Tempo bewegten sie sich vorwärts. Innerhalb kürzester Zeit hatte Mayra die Orientierung verloren. Das Gelände war oft steil. Mayra war an Wanderungen abseits fester Wege nicht gewöhnt und sie hatte oft Mühe, das Gleichgewicht zu bewahren. Doch immer war Djumas Hand da, wenn Mayra sie brauchte. Ohne dass sie etwas sagen musste, half er ihr über schwierige Passagen hinweg, wenn sie drohte, auf einem Geröllfeld ins Rutschen zu kommen oder ein Felsen zu hoch für sie war, um alleine hinunterzukommen. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte sie nach einer Weile atemlos.
    „Zu einer Hütte, nicht weit von hier “, erklärte ihr Ragnar, während er zügig weiter lief.
    „Und dafür hast du ein eingebautes Navigationsgerät? Wo sind wir?“, wollte Mayra wissen. Sie bekam langsam Angst in dieser Wildnis aus Gestrüpp, Wurzeln und ihr unbekannten Pflanzen.
    „Nein, ich habe kein Navigationsgerät. Und nein, ich brauche auch keines, weil ich mich hier auskenne“, erklärte Djuma mit größter Selbstverständlichkeit.
    „Hier?“, Mayra zeigte um sie herum. Sie sah gerade einmal zwei Meter weit, sah bis zum nächsten der vielen Bäume und Büsche, und jedes der Gewächse sah für sie

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