Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
Vom Netzwerk:
der Wind das Wasser. Fredi erzählte munter von seinen Plänen, auch ohne einen Rechner wie den, den Kareel nun hatte, sich in den Zentralcomputer einzuloggen. Wie üblich verstand Mayra rein überhaupt nichts von Fredis Ausführungen über die Sicherheitslücken von Computersystemen, aber da Fredi stets davon überzeugt war, dass jeder sich genauso für Software begeisterte wie er, machte das nichts. Gewohnheitsmäßig nickte Mayra an den passenden Stellen. Gleichzeitig hing sie ihren eigenen Gedanken nach, und ihre Stimmung war noch düsterer als der von Wolken überzogene Himmel.
    Schließlich bemerkte sogar Fredi ihre schlechte Laune. Mayra sagte nur „Gruseltour“, und Fredi drängte sie sofort, endlich etwas zu tun. Das Einzige, was Mayra einfiel, um den Widerstand ihrer Mutter klein zu kriegen, war, ihren Großvater auf Terrestra um Hilfe zu bitten.
    „Na dann mach das doch!“, kam es von Fredi und er bestand darauf, dass sie sofort ihre Sachen zusammensuchten und Mayra die nächste öffentliche Übertragungsstation nutzte. Dazu hatte Mayra keine Lust, aber Fredi ließ ihr keine andere Wahl. Er trieb sie regelrecht mit seinem Schwebestuhl voran, boxte sie mit dem so lange, bis Mayra schließlich grummelte: „Nun hör schon auf. Ich gehe ja schon!“
    Die nächste Übertragungsstation schwebte am Rande des Parks. Die überall auf dem Planeten verteilten Übertragungsstationen übermittelten kostenfrei eine Mitteilung an jede Person in erreichbarer Nähe einer Schwesterstation. Mayra ging zu dem kleinen, hellsilbernen Kubus, und das Gerät bewegte sich automatisch auf ihre Augenhöhe. Fredi stand direkt hinter Mayra, damit sie auch ja nicht ausweichen konnte. Mit dem Bein versuchte Mayra, ihn nach hinten zu schieben, doch er wich ihr einfach aus und kam nun dicht an ihre linke Seite. „Admiral Sven Rogers, diplomatische Mission auf Terrestra!“, befahl Mayra dem Kubus. Der fing an zu brummen. Im Inneren wurde ein Farbenspiel verschiedener Silbertöne sichtbar, und dann war der Kopf ihres Großvaters als Hologramm zu erkennen.
    „Mayra. Was für eine Überraschung! Wie geht es dir? Ist etwas passiert?“, fragte er.
    „Nein, ich meine gut. Mir geht es gut.“ Schnell setzte Mayra hinzu: „Auch Mama und Papa!“
    Ihr Großvater sah sie erwartungsvoll an. Admiral Rogers gehörte nicht zu den Leuten, die Worte verschwendeten.
    „Also, das ist so“, druckste Mayra rum und erklärte Rogers lange, gewunden und umständlich, dass sie nicht auf die Wahltour ihre Mutter wolle, in den Ferien, und dass ein Schulabschlussprojekt über Terrestra womöglich ihre Chance sei, auch einmal für die Herausforderung ausgewählt zu werden. Schließlich fragte sie ihn, ob er einmal mit ihre Mutter reden könne.
    Ihr Großvater hörte aufmerksam zu und meinte dann: „Das kann ich gerne tun. Ich bin selbst der Meinung, dass Cassiopeia sich in deiner Ausbildung viel zu sehr auf Unionia konzentriert. Das nähere Kennenlernen einer so andersartigen Kultur kann dir für deine Entwicklung nur nützen. Aber ich kann dir nichts versprechen. Deine Mutter ist eine eigenwillige Frau.“
    Mayra bedankte sich herzlich, und die Übertragung verschwand. Fredi haute ihr kräftig auf den Rücken.
    „Aua!“, beschwerte sich Mayra.
    „Gut gemacht!“, lobte Fredi fast ernsthaft.

Kapitel 11
    Abends saß Mayra mit ihren Eltern beim Essen. Zur Überraschung aller drei hatte der Koch, der die Speisen nach wie vor streng nach Gesundheitsgesichtspunkten zubereitete, diesmal ein Gericht ausgeworfen, in dem Quinoa als solcher zu definieren war. Außerdem waren in der Gemüsepaste noch einzelne Stücke zu erkennen. Cassiopeia bestand darauf, beides erst einmal zu probieren. Sie vermutete eine Fehlfunktion des Kochs. Doch nachdem sie vorsichtig einen halben Bissen genommen hatte, meinte sie: „Lecker!“ Mayra traute sich nun auch, und für diesmal stimmte sie ihrer Mutter zu.
    Erst gegen Ende der Mahlzeit kam Cassiopeia darauf zu sprechen, dass ihr Vater sie tatsächlich per Übertragung gesprochen hatte. Sie wandte sich an Mayra. „Bis zu einem gewissen Grad kann ich seine Argumente ja nachvollziehen, dass es eine Bereicherung für deine Ausbildung wäre, mehr zu sehen als nur Unionia oder einen Landwirtschaftsplaneten. Aber. Trotzdem. Ich weiß nicht. Sternon, was meinst du denn? Mayra ist in einem Alter …“
    Sternon guckte etwas erstaunt. Cassiopeia fragte ihn in Erziehungsdingen sonst nicht um Rat. Er schaute seine Tochter an, die ihn

Weitere Kostenlose Bücher