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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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Ich weiß, dass es bescheuert war.“ Mayra wusste, dass er seine missglückte Kommunikation mit Cynthie meinte und nickte unglücklich.
    Eine Heilhelferin kam herein, checkte irgendetwas an den Geräten, an denen Fredi angeschlossen war, und gab ihm einen Medikamentensaft zu schlucken. Mit einem kleinen Lächeln zu Mayra und Fredi ging sie wieder.
    Fredi entzog Mayra seine Hand und sagte: „Und bei dir? Neuigkeiten?“
    Mayra nickte traurig. „Mein Großvater hat es geschafft. Ich darf nach Terrestra. Aber jetzt bleib ich natürlich erst mal hier!“
    „Wieso das denn?“
    „Bis es dir besser geht.“
    „Mayra, was für ein Schwachsinn. Mal ehrlich, das kann eine Weile dauern.“
    „Dann bleibe ich eben die Ferien bei dir!“
    „Mayra, das will ich nicht!“
    „Aber wieso?“
    Fredi sah sie eine Weile aufmerksam an und sagte dann: „Weil du dann komplett ungenießbar wärst.“
    „Was?“
    „Komplett ungenießbar das ganze nächste Schuljahr. Mayra, ich will keine Freundin, die täglich schlecht gelaunt ist, weil ihr die schönen Erlebnisse in den Ferien gefehlt haben. Lass du mich in Ruhe gesund werden und du gehst hübsch nach Terrestra.“
    Mayra protestierte: „Aber das geht doch nicht!“
    In dem Augenblick kam Dame Caruana zurück ins Zimmer. „Mayra! Süße, ich hatte dich ganz vergessen! Tut mir leid.“
    Mayra stand auf. „Macht nichts, Dame Caruana, ich wollte sowieso grad gehen, damit Sie und Ihr Sohn …“
    Mayra ging zur Tür, und Fredis Mutter setzte sich auf den Stuhl neben Fredis Bett. „Bis morgen!“, verabschiedete Mayra sich an der Tür von Fredi.
    Der raffte seine Kraft zusammen und rief ihr nach: „Und du fliegst!“
    Damit war Mayra aus der Tür.

Kapitel 14
    Mayra war viel zu aufgewühlt, um sofort nach Hause zu gehen. Wenn sie noch ein bisschen wartete, würden ihre Eltern sowieso nicht gemerkt haben, dass sie gar nicht in der Schule war. Besser gesagt, sie würden es erst dann erfahren, wenn sie die Mitteilung der Schule bekamen. Mayra ließ sich zu ihrem Lieblingsplatz am See transportieren. Lange saß sie am Wasser und ihr wurde klar, dass Fredi Recht hatte. Sie wollte raus aus Unionia, das sie mit seinen hohen Häusern erstickte. Ein ganzes neues Schuljahr würde sie nur dann durchhalten, wenn sie wenigstens die drei Monate etwas anderes als Häuser, Maschinen und 100 % keimfreie Parks erlebt hatte!
    Am Abend teilte Cassiopeia ihr freudestrahlend mit, dass sie bereits mit ihrem Großvater alles Nötige besprochen und ihr Assistent Mayras Reise organisiert habe. Der Versorgungsflieger der Flotte würde sie nach Terrestra mitnehmen. Schon in zwei Tagen ging es los.
    Nach dem Essen versuchte Mayra Fredis Mutter zu erreichen. Doch bei Fredi zu Hause antwortete niemand. Wahrscheinlich waren beide Eltern bei ihm im Genesungshaus. Mayra fühlte sich sehr bedrückt. Ihren Freund einfach so zu verlassen, kam ihr feige vor. Andererseits konnte sie auch nicht viel für ihn tun. So wie sie Fredi einschätzte, hatte er es ernst gemeint, als er sagte, sie solle nach Terrestra gehen. Sie musste ein bisschen lächeln, wenn sie daran dachte, wie begierig Fredi alles in sich aufnehmen würde, was sie da erleben und ihm erzählen würde. Er fehlte ihr jetzt schon.
    Um sich abzulenken und weil sie neugierig war, rief Mayra im GWW, dem Galactic Wide Web, alle Informationen auf, die über Terrestra öffentlich zugänglich waren. Es war nicht viel. Das meiste hatte ihr Großvater eingestellt. Terrestra war ein Planet der gleichen Größenklasse wie Unionia. Mayras Heimatplanet Unionia hieß früher Terra. Terra war der Planet, auf dem die Menschen sich als Spezies entwickelt, auf dem sie ursprünglich gelebt hatten, bevor sie sich mit ihren Kolonien über das ganze Universum ausbreiteten. Den Namen „Terra“ hatten die Kolonisten in „Terrestra“ variiert.
    Die Kolonie war etwas kleiner als der Heimatplanet, hatte dafür aber einen schwereren Kern und damit eine nahezu identische Schwerkraft. Die Atmosphäre war in Bodennähe leicht sauerstoffhaltiger. Sie war für Menschen ohne Maske atembar. Terrestra war der sechste von sechzehn Planeten, die um eine kleine Sonne im Quadranten TZ-14 kreiste. Es gab nur einen Kontinent, der sich auf Äquatornähe befand. Der Rest des Planeten war von Wasser bedeckt. Durch die Nähe zum Äquator war das Klima auf dem Festland das ganze Jahr über gleichbleibend. Die Temperaturen schwankten um angenehme 240 Gradeinheiten. „Edel“, dachte Mayra. „Da

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