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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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Mayra suchte sich eine Nische am Fenster, setzte sich mit dem Rücken zur Wand und beobachtete ihre Mitschüler. Als Realsimulation hatte die Mensa heute Wolken zu bieten, was Mayras Magen noch flauer machte. Manche Planeten wurden zwar durch Städte in den Wolken bewohnbar gemacht, aber die Wanddekoration machte Mayra klar, dass eine solche Stadt als Wohnort für sie nicht in Frage kam. Allein der ständig pfeifende Wind, der in der Mensa eingespielt wurde, machte sie nervös. Mayra rührte mehr in ihrem blaugrünen Brei herum, als dass sie wirklich etwas aß. Nachdem sie kaum die Hälfte gegessen hatte – der Brei schmeckte vorwiegend nach künstlichem Süßstoff –, gab sie auf und den Teller in die Wertstoffverwertung.
    An der Eingangstür musste sie Kareel und Cynthie ausweichen, die Arm in Arm den Gang entlangkamen und natürlich nicht daran dachten, Mayra Platz zu machen. Cynthie sah Mayra, wendete sich zu Kareel und gab ihm einen Kuss. Offensichtlich war Cynthie so stolz darauf, Kareel endlich erobert zu haben, dass sie sogar vor Mayra angeben wollte. Kareel blieb stehen und erwiderte Cynthies Kuss – und das sehr ausgiebig und intensiv. Mayra spürte, dass sie wieder rot wurde. Sie konnte nicht vorwärts, weil Cynthie und Kareel im Weg standen, und sie hatte keinen Grund zurückzugehen. Endlich löste sich Kareel. Er bemerkte Mayra, stoppte einen Moment und fragte: „Hallo, ähm …“ Es war klar, dass ihm Mayras Name nicht einfiel. „Wie geht es deinem Freund?“, fragte er dann freundlich.
    „Besser!“ Mayra blickte Cynthie wütend an. Die guckte weg. „Er hatte einen Herzanfall. Er ist stabil. Aber er muss noch lange im Genesungshaus bleiben!“
    „Grüße ihn von mir! Gute Heilung!“ Damit gingen die beiden weiter, Arm in Arm, ohne dass Cynthie Mayra noch einmal angeschaut oder irgendetwas gesagt hätte. Einen Augenblick sah Mayra den beiden noch traurig nach. Dann ging sie wieder in ihre Lernkammer.

Kapitel 16
    Die restlichen Aufgaben waren tatsächlich kein Problem mehr gewesen, und so konnte Mayra schon bald aus der Schule raus. Die anderen in ihrer Lernkammer starrten weiter auf ihren Bildschirm, als Mayra ging. In der Halle blieb sie kurz stehen. Das Licht war dort unten gedämpft wie immer. Sie schaute nach oben zur Kuppel, schaute sich um. Es war kaum ein Schüler zu sehen. Es war sehr leise. Mayra nahm einen tiefen Atemzug und verließ das Gebäude. Die nächsten drei Monate würde sie es nicht wieder sehen.
    Im Genesungshaus musste Mayra eine ganze Weile warten, weil Fredi bei einer Untersuchung war. Eine Heilhelferin schwebte Fredi zurück in sein Zimmer. „Hej, Mayra!“ Fredi freute sich sehr, dass Mayra da war. Mayra winkte Fredi schüchtern zu und wartete, bis die Helferin Fredi wieder ins Bett gepackt hatte. Fredi schien Mayra immer noch unnatürlich blass. Auf ihre vorsichtige Frage, schoss Fredi einen Monolog medizinischer Details auf sie los, wobei Mayra nur verstand, dass es ernst, aber nicht akut lebensgefährlich war.
    Fredi lehnte sich auf seinem Kissen zurück. Er sah müde, aber zufrieden aus. „Soweit die neuesten Neuigkeiten von mir. Was ist mit dir?“
    „Da gibt es nichts Neues.“ Mayra seufzte. „Oder jedenfalls nichts interessant Neues. Meine Aufgaben für dieses Schuljahr habe ich fertig. Meine Mutter hat jetzt schon gar keinen Grund mehr, mich nicht nach Terrestra fliegen zu lassen.“
    „Das ist doch ein Grund zur Freude!“ Fredi machte eine kurze Pause. Als Mayra ihn nur verwirrt anschaute, fuhr er fort: „Du siehst aber nicht freudig aus!“
    „Ach!“ Mayra nahm sich die Ecke von Fredis Decke, die herunter hing, und drehte sie hin und her.
    „Was?“ Fredi wollte es nun wirklich wissen. Als Mayra nicht antwortete, zog er ihr die Decke aus den Fingern.
    Mayra blickte fest auf den Zipfel der Decke und sagte dann: „Ich bin heute Cynthie und Kareel begegnet. Cynthie mit Kareel.“ Mayra sah Fredi in die Augen: „Die beiden sind zusammen.“
    Fredi schnaubte. „Das war ja klar. Das absolute Traumpaar. Warum sie da nicht früher drauf gekommen sind!“
    Mayra starrte wieder Fredis Decke an. „Weißt du, Fredi. Mir war es nicht klar, aber mir tut es wirklich weh. Kareel wusste heute noch nicht mal meinen Namen. Er wird ihn nie wissen. Für den strahlenden Überflieger wird es immer nur so strahlend schöne Frauen geben.“
    Unglücklich schaute Mayra hoch zu Fredi.
    „Und für die Cynthies dieses Universums …“ Fredis Stimme klang bitter. Beide

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