Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)
ultimative, unübertreffbare Computereinbruch?“
„Ja, ja!“ Fredi hopste vor Begeisterung in seinem Schwebestuhl auf und ab, so weit ihn die Rückenverstrebungen ließen.
„Fredi, mache ich mich damit eigentlich mit strafbar, wenn ich dir auch noch durch mein Interesse Vorschub leiste?“
Fredi hielt es nicht mehr aus. „Mayra, es ist die Flottenzentrale. Ich habe die Sternenflotte geknackt!“
„Super!“, meinte die. „Dann kannst du ja jetzt herausfinden, warum es hier immer so eintöniges Essen gibt. Muss irgendwo ein Memo geben, das das befiehlt!“
Fredi lachte. „Das wäre doch mal eine Mission!“
„Eine würdige!“, ergänzte Mayra nickend. „Sie hätte das Potenzial, das Leben vieler Menschen wenn nicht zu retten, dann doch zu verbessern. Aber sag mal, Fredi. Warum gehst du überhaupt noch zur Schule? Du weißt doch schon alles, was du wissen musst. Na ja, jedenfalls alles, was du wissen willst. Der Flottenrechner. Wow!“
Fredi grinste. „Tarnung, nichts als Tarnung. Hah! Das war so das Neueste bei mir. Und wie geht’s dir so? Was macht die Liebe?“ Fredi sah Mayras Gesicht und sagte sofort: „Gut geht’s der Liebe! Ich erwarte vollen Bericht!“
Mayra erzählte Fredi, was sie mit Djuma erlebt hatte. Das Thema Magie vermied sie. In Kontakt mit Fredi kam ihr das auch völlig unwirklich vor.
Ihr Freund seufzte und meinte: „Da werde ich fast neidisch!“
Mayra zog die Beine an die Brust und umfing sie mit den Armen. „Brauchst du nicht! Es ist alles gar nicht so einfach und fürchterlich aufregend!“
Doch Fredi winkte ab. „Ach, was! Mayra, genieß es!“
Mayra blickte auf Fredis Hand und fragte: „Sag mal, dein Tremor ist besser, oder?“
Fredi wedelte weiter mit seiner Hand, blickte sie an und meinte dabei: „Ja. Mit dem Zittern ist immer mal schlechter, mal besser. Die letzten Tage aber besser.“ Er ließ die Hand sinken. „Ich mache auch brav die Übungen, die du mir gesagt hast, das mit dem blauen und dem silbrig-weißen Licht. Und sag deinem Myrddin bitte, der Tee ginge ja noch, aber diese Paste schmeckt scheußlich!“
Mayra lachte. „Freut mich, dass es dir besser geht!“
„Ja. Aber das heißt auch, dass ich mich langweile – und das heißt auch, dass ich bitte über die Fortsetzung der Story informiert werden möchte. Der Nicht-Liebesgeschichte!“ Er zwinkerte ihr zu.
„Ach du!“, protestierte Mayra.
Fredi verabschiedete sich mit dem Versprechen zu gucken, was sich mit der Essenslieferung nach Terrestra machen ließe, und seine Projektion verschwand. Mayra legte sich mit dem Rücken auf das Bett und ließ die Aufnahme, die sie von Myrddins Unterricht gemacht hatte, vom Transponder wiedergeben. Sie versuchte, sich auf Myrddins Worte zu konzentrieren, aber immer wieder schoben sich Gedanken an Djuma dazwischen.
Kapitel 41
Am nächsten Morgen stand Mayra früh auf und hinterließ ihren Großeltern nur eine virtuelle Notiz, sie sei ausreiten, habe aber für Notfälle ihren Transponder mit dabei. In flottem Trab ritt Mayra erst Richtung Stadt und dann um sie herum. Djuma hatte gesagt, der Reitplatz liege hinter der Stadt. Mayra war sich eine Weile unsicher, ob sie ihn auch finden würde. Aber nachdem sie auf einem ausgetretenen Pfad die Stadt umrundet hatte, lag das Übungsgelände am Fuß der Mauer vor ihr.
Mayra parierte durch zum Schritt. Djuma und seine Leute waren mitten bei der Arbeit. Sie bemerkten sie zunächst nicht, und Mayra wollte nicht stören. So hielt sie Halda am Rande des Platzes an und sah zu. Zwei Männer ritten auf einem umzäunten Stück Wiese einfache Figuren. Einer von ihnen war der Rothaarige, der Djuma „verhaftet“ hatte. Er saß auf einem großen Rotschimmel, mit dem er nicht gut zurechtkam. Der junge Hengst schlug mit dem Kopf, legte immer wieder die Ohren flach an und brach mal links, mal rechts zur Seite aus. Sein Kollege auf dem Reitplatz versuchte, seine kleine Stute von ihm fern zu halten. Djuma war mit drei anderen Soldaten hinter der Reitbahn. Dort war ein Hindernisparcours aufgebaut, Strohballen, Stangen, Gegenstände auf dem Boden. Djuma hatte seinen Umhang achtlos über einen Zaun geworfen und trug außer einer dunklen Reithose nur ein blaues Unterhemd das Schultern und Arme frei ließ. Er lachte seinen Kameraden zu und forderte sie zu einem spielerischen Wettkampf heraus.
Djuma auf einem stabil gebauten Braunen und ein zweiter Soldat, ein ebenfalls junger, sehr kleiner, aber zäh aussehender Schwarzhaariger auf
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