Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)
verdient, und wir nannten ihn Djuma!“
Der stand auf. „Hätten wir das auch geklärt! Dann können wir ja weiter machen!“ Glen löschte das Feuer und sie gingen zu ihren Pferden.
Sie übten den ganzen Nachmittag. Immer wieder suchte Mayra Djumas Blick, und oft war es so, dass er sie bereits beobachtete. Mayra litt ein bisschen darunter, dass ein privates Gespräch nicht möglich war. Sie hätte auch gerne gewusst, warum Djuma vor ihrer Berührung so zurück gezuckt war. Wollte er vor seinen Männern nicht zugeben, dass sie sich nahe waren? Oder wollte er überhaupt nicht, dass sie ihn berührte? Oder war es so, dass es gar nichts mit ihr zu tun hatte?
Als die Sonne unterging und sie sich trennen mussten, nahm Djuma Mayra zur Seite. „Morgen Nachmittag könnten wir uns alleine sehen. Wenn du magst. Am See?“
„Gerne!“ Mayras Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie zu Djumas Gesicht hochsah und bemerkte, wie sehr er sich über ihre Antwort freute. Einer der Soldaten rief dem Prinzen etwas zu. Djuma drückte kurz Mayras Hand.
Mit einem leisen Bedauern ging Mayra zu Halda. Mit einem großen „Hallo!“ und „Auf Wiedersehen!“ verabschiedeten die Soldaten sie. Mayra winkte ihnen zu und ritt zurück zur Mission.
Dort fand sie Ursula immer noch in ihrem Zimmer. Sie führte gerade eine Konferenz mit mehreren Händlern, deren 3-D-Projektionen kaum alle in den kleinen Raum passten. Mayra winkte Ursula nur kurz zu, damit ihre Großmutter wusste, dass sie wieder da war, und ging dann nachdenklich über den Gang in ihr Zimmer. Sie wunderte sich, dass Ursula so intensiv daran arbeitete, ihre Exportfirma aufzubauen, obwohl die Terrestraner Handelsbeziehungen mit der Föderation bisher strikt abgelehnt hatten.
Kapitel 42
Am nächsten Tag ritt Mayra vor dem Treffen mit Djuma schon früh zu Myrddin. Sie fand den alten Heiler in seiner Höhle. Die hatte sie bisher nicht betreten und sie schaute sich neugierig um, während Myrddin ein paar Töpfe und Beutelchen in eine lederne Tasche packte. Hinter dem Eingang öffnete sich die Höhle zu einem Rund. Nur ein schmaler Gang führte an der gegenüberliegenden Wand tiefer in den Felsen hinein. In der Mitte der Höhle befand sich eine Feuerstelle, in der ein Rest von Glut glimmte. Auf der linken Seite sah Mayra Holzgestelle mit Myrddins Arzneien. An der rechten Seite stand ein einfaches Bett mit einem Fell und Decken. Mehr an Komfort gab es nicht. „Ist das nicht ein bisschen einsam? Und kalt?“, konnte Mayra sich nicht bremsen zu fragen.
Myrddin grinste. „Ich war lange genug oben im Palast. Ein bisschen Einsamkeit finde ich jetzt sehr angenehm. Und man gewöhnt sich an die Kälte.“ Er nahm die Tasche auf die Schulter und sagte: „Komm! Ich muss zu einem kranken Jungen.“
„Kann ich da so einfach mit?“
Myrddin nickte. „Ja, sicher. Ich bringe meine Schüler immer mit zu meinen Patienten. Wie sonst sollt ihr etwas lernen?“ Mayra freute sich über sein Vertrauen.
Am Anfang gingen sie den Weg, den Mayra gekommen war, zurück Richtung Hauptpfad. „Soris, der Köhler, ist ein guter Mann“, wandte sich Myrddin an Mayra. „Aber er hat viele Kinder und sie sind oft krank, weil er für seine Holzkohle in der Stadt nicht viel Geld bekommt, er sie kaum ernähren kann. Sein Ältester hat seit ein paar Tagen Fieber. Ich hoffe, es geht ihm inzwischen besser.“
Myrddin bog nun auf einen kaum sichtbaren Trampelpfad ein. Bald danach öffnete sich der Weg zu einer künstlich angelegten Lichtung, wo mehrere abgedeckte große Haufen leicht rauchten. Mayra erinnerte sich vage daran, dass ein Köhler davon lebte, dass er Holz schlug, es zu bestimmten Bedingungen erhitzte und die so entstandene Holzkohle an die Städter zum Heizen und Kochen verkaufte. Hinter den Kohlemeilern lag eine primitiv aus Holz gebaute Hütte, die halb in den Boden eingegraben war.
Ein bärtiger Mann, den Mayra auf Mitte 30 schätzte, kam die Stufen hoch zur Türe der Hütte. Seine Kleidung war fleckig vom Ruß. „Myrddin!“, rief er erleichtert.
„Soris!“, begrüßte ihn der Heiler. „Das ist Mayra, meine Schülerin“, stellte er sie vor.
Mayra sagte: „Hallo!“
Doch Soris nahm sie kaum wahr. Besorgt raunte er Myrddin zu: „Es geht ihm immer noch nicht besser. Und ich möchte meine Frau nicht beunruhigen. In ihrem Zustand!“
Myrddin legte Soris die Hand auf die Schulter und meinte ruhig: „Wir werden sehen.“ Alle drei gingen sie in die Hütte hinein.
Die Eingangstür war
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