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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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an Kragen und Ärmeln und einen blauen Umhang über den Schultern. Ein goldenes Band war durch seine Haare geflochten und funkelte in der Sonne. Er wirkte leicht angespannt, als er sein Pferd auf sie zutrieb. Es war ein Tier, das Mayra noch nicht kannte, ein großer, noch sehr junger Brauner. Unruhig spielten seine Ohren vor und zurück. An das Gerittenwerden hatte er sich noch nicht gewöhnt.
    Mit einer sanften, kaum sichtbaren Parade brachte Djuma sein Pferd vor ihnen zum Stehen und stieg ab. Mayra war auf einmal nervös, wusste nicht, was sie tun sollte und blieb einfach neben Myrddin sitzen. Der hatte Djuma längst bemerkt, aber arbeitete unbeirrt weiter. „Welch Glanz vor meiner bescheidenen Höhle!“, spöttelte er.
    Djuma deutete eine Verbeugung an. Myrddin schaute kurz zu ihm, zu Mayra, legte dann seine Nüsse weg, rieb sich die Hände sauber und stand mit einer fließenden Bewegung auf. „Ein schönes Pferd“, meinte er im Plauderton zu Djuma, während er zu ihm hinüberging.
    Der wiegte den Kopf. „Das wird er vielleicht mal. Wenn er voll ausgebildet ist. Jetzt stolpert er noch über seine eigenen Füße!“
    Myrddin stand nun am Kopf des Tieres und rubbelte ihn mit der flachen Hand unter der Stirnlocke, was das Pferd sich gerne gefallen ließ. „Was dagegen, wenn ich ihn mal ausprobiere?“, fragte Myrddin.
    Djuma schüttelte den Kopf: „Bestimmt nicht!“, meinte er und übergab seinem Lehrer die Zügel. „In einer Stunde muss ich unten am Waldweg sein, dort, wo der Pfad zu dir abbiegt.“ Myrddin hob fragend eine Augenbraue und Djuma erklärte, mehr zu Mayra hin als zu Myrddin. „Ein Übungsritt mit den neuen Remonten war die einzige Möglichkeit, um aus der Stadt rauszukommen. Ich habe zwei Kameraden, Glen und Liam, mitgenommen. Sie treffe ich nachher wieder.“ Myrddin nickte, saß auf, drückte dem Pferd die Fersen in die Flanken und trabte fort über die Wiese zum Wald.
    Djuma wandte sich Mayra zu. Während er sich auf die Bank ihr schräg gegenüber setzte, streifte er sich Umhang und Band achtlos über den Kopf und legte sie neben sich. Einen Augenblick sagten beide nichts. Dann nahm Djuma sich die noch ungeöffneten Nüsse. Während er anfing, sie mit der Zange zu öffnen, fragte er, in geradezu merkwürdig neutralem Ton: „Wie hat es dir gestern gefallen?“
    Mayra lächelte. „Gut! Alles sehr stilvoll!“
    Wie Myrddin warf Djuma die Schalen ins Feuer und legte die Kerne auf das Tuch zum Trocknen. Er sah Mayra nicht an, schien nach Worten zu suchen.
    Mayra zögerte kurz. Doch dann sagte sie: „Trotzdem habe ich das nicht verstanden. Warum du gesagt hast, dein Name sei Djuma.“
    Der Prinz legte seine Arbeit zur Seite. Sein Blick suchte den ihren. „Das bin ich doch, oder?“, antwortete er leise. Es war klar, dass Mayra das nicht gelten lassen würde. So atmete er tief durch und fuhr fort: „Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Ich habe gar nichts gedacht.“ Er schwieg einen Moment. Sie sahen sich einfach nur an. „Ich wollte einfach nicht, dass der Prinz mir schon wieder im Weg steht!“ Djuma wandte sich wieder den Nüssen zu und Mayra schaute ihm dabei zu, wie er sie öffnete.
    Sie ließ seine Worte in sich nachklingen, dachte nach. „Vielleicht war es wirklich ganz gut so“, sagte sie dann. Djuma schaute hoch. Fragend sah er sie an. Mit einem leisen Lächeln fuhr Mayra fort: „Vor Prinz Ragnar wäre ich sofort davon gelaufen. Mein Großvater hat mir oft genug erzählt, was für ein arroganter Kerl er ist!“
    Djuma musste erst lachen, wurde dann wieder ernst. „Ich kann es mir selten leisten, das nicht zu sein. Bei Myrddin hier geht das. Bei meinen Soldaten. Aber auch da bin ich der Hauptmann, der Anführer, der Königssohn.“ Djumas Tonfall war sachlich. Dennoch war Mayra angerührt.
    „Ich bin froh, dass du da bist!“, sagte sie spontan und hätte ihre Worte am liebsten sofort zurückgenommen.
    „Und ich bin froh, dass du noch nicht weggelaufen bist!“, antwortete Djuma mit einer Wärme in den Augen, die Mayra gar nicht aushielt. Sie schlug die Augen nieder.
    Um sich abzulenken und ihren Händen etwas zu tun zu geben, nahm sie ein Blatt vom Boden, das eine eigenwillige, gezackte Form hatte und eine hübsche Färbung in Blau, Grün und Gelb. Sie hielt es zwischen ihren Händen und ließ es dann, etwas gedankenverloren, nach oben schweben, sodass es in der Luft über ihren geöffneten Händen ruhte. Djuma sah das. „Was?“ Er war völlig verblüfft.

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