Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
Vom Netzwerk:
wird, nämlich nichts zu tun. Ich würde gern mal fünfundzwanzig Riesen fürs Nichtstun verdienen.«
    »Wieviel Anzahlung?« fragte Padillo.
    Kragstein fuhr sich mit einer dicken, sorgfältig gepflegten Hand über die schimmernde Glatze, bevor er antwortete. »Vielleicht siebentausendfünfhundert.«
    Padillo lachte. Es war eigentlich kein Lachen, sondern mehr ein scharfes, unartikuliertes Bellen der Verachtung. »Ihr genauso wie Wanda«, sagte er.
    »Was ist bei uns genauso wie bei Wanda?« fragte Kragstein.
    »Ihr arbeitet auf gut Glück. Wieviel Öl liegt schätzungsweise unter Llaquah? Achtzig Millionen Barrels?«
    »Neunzig«, sagte Kragstein.
    Padillo beugte sich über den Tisch und ging vom Deutschen zum Englischen über. »Das bedeutet, ein Land, dessen Jahreseinkommen sich bisher um den Nullpunkt herum bewegt hat, erlebt, wie es auf sieben oder acht Millionen jährlich hinaufschießt – mehr als Kuwait einnimmt. Doch alles ist Zukunftsmusik. Im Augenblick steht auf beiden Seiten nicht genug Bargeld für eine Packung Zigaretten zur Verfügung.«
    »Das Geld wird kommen«, sagte Kragstein.
    »Wie hoch ist der Preis, den du verlangst, Franz? Eine Viertelmillion?«
    »Das haut ungefähr hin«, sagte Gitner.
    »Und ihr bietet mir zehn Prozent, wobei alles, was ihr im Augenblick für eine Anzahlung zusammenkratzen könnt, ganze siebentausendfünfhundert sind. Das heißt, daß ihr so gut wie pleite seid, und deshalb habt ihr euch auf dieses Geschäft eingelassen – weil nichts Besseres zu erwarten war.«
    »Du lehnst doch unser Angebot nicht ab, Padillo?« fragte Kragstein in einem neuen gedämpften Ton, der seine Worte eher wie eine Drohung als wie eine Frage klingen ließ.
    Padillo stand auf. »Genau das tue ich«, sagte er. »Vielleicht weiß dein neuer Partner noch nicht, daß ich noch nie für wenig Geld gearbeitet habe, Franz, aber du weißt es.«
    »Ich habe es mir von Ihnen erzählen lassen, Padillo«, sagte Gitner. »Das und eine Menge anderes. Vielleicht finde ich jetzt eine Gelegenheit, herauszufinden, ob etwas davon stimmt.«
    Ich stand jetzt neben Padillo, als er auf Amos Gitner hinabblickte. Er sah ihn einige Augenblicke fest an, bevor er sich Kragstein zuwandte.
    »Vielleicht sagst du es ihm besser, Franz«, meinte er. »Jemand sollte es tun.«
    »Was?«
    »Daß er so gut auch wieder nicht ist.«
    Kragstein machte etwas mit dem Mund, so daß seine Zähne zwischen dem Dickicht seines Bartes sichtbar wurden. Es hätte ein Lächeln sein können. »Ich halte ihn aber dafür«, sagte er.
    »Du sprichst wohl von der Technik?«
    »Natürlich.«
    »Dann übersiehst du etwas.«
    »Was?«
    »Verstand«, sagte Padillo. »Davon hat er nicht genug.«

8
    Draußen winkten wir einem Diamond-Taxi, aber es rollte vorbei, nachdem der Fahrer uns sorgfältig gemustert hatte. Vielleicht gefiel ihm der Schnitt meines waldgrünen Reitanzugs nicht, der Zweireiher, der wohlmeinende Freunde schon zu der Frage veranlaßt hatte, ob ich nicht ein paar Pfund abgenommen hätte. Es kann aber auch der finstere Ausdruck auf Padillos Gesicht gewesen sein, der ihn abschreckte. Mir wäre es so gegangen.
    »Lächle, um Himmels willen«, sagte ich, »sonst gehen wir zu Fuß.«
    Padillo zog die Lippen zurück und zeigte die Zähne. »Es tut weh«, sagte er.
    »Es war genau wie im Kino«, sagte ich und winkte einem gelben Taxi, dessen Fahrer mir fröhlich zunickte, während er an uns vorbeifuhr.
    »Wieso?«
    »Ein Western«, sagte ich. »Ein alter Revolverheld, der nur noch von seinem Ruf lebt und in New Mexico am Ende der Fahnenstange angekommen ist, klopft sich den Alkalistaub von seinen Überhosen –«
    »Ende der Fahnenstange ist gut.«
    »Und begegnet zufällig niemand anderem als dem einzigen Sohn des Großranchers, der sich danach sehnt, aus Daddys Schatten herauszutreten und sich selbst einen Namen zu machen.«
    »Also fordert der einzige Sohn den alten Revolverhelden zu einem Showdown heraus.«
    »Du hast ihn gesehen«, sagte ich, als ein Independent-Taxi vor uns zum Stehen kam.
    »Ich konnte nie bis zum Ende drin sitzen bleiben«, sagte Padillo, als er einstieg. »Wie geht er aus?«
    »Traurig«, sagte ich, und informierte den Fahrer, er solle uns zum Hay-Adams Hotel bringen.
    »Weißt du, wie ich ihn ausgehen lassen würde?« sagte Padillo.
    »Wie?«
    »Ich würde den alten Revolverheld auf eine mondlose Nacht warten und dann still aus der Stadt schleichen lassen.«
    »Du bist vielleicht der letzte Romantiker, Mike.«
    »Woher

Weitere Kostenlose Bücher