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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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wußtest du, daß ich zum Hay-Adams fahren wollte?«
    »Wanda Gothars Nachricht. Ich glaube, ich bin dahintergekommen.«
    »›Drin oder draußen bis vier in sechs-zwei-eins?‹«
    »Das bedeutet, du sollst dich bis heute um vier Uhr entschließen. Sie ist in Zimmer sechshunderteinundzwanzig. Auch ich kann manchmal große Zahlen im Kopf behalten.«
    »Du bist ein Lichtblick.«
    »Was wirst du ihr sagen?«
    »Daß ich drin bin.«
    »Was meinst du, wie sie den Tod ihres Bruders wirklich aufgenommen hat?«
    »Hart«, sagte er und sah mich dann an. »Du bist ehrlich neugierig, wie?«
    »Das passiert mir so bei Leuten, die in meinem Wohnzimmer umgebracht werden«, sagte ich und hoffte, daß der Taxifahrer an unserer Unterhaltung Gefallen fand.
    »Und jetzt willst du den zweiten Akt sehen?«
    »Nur wenn er nicht zu lange dauert.«
    »Es gibt Gründe«, antwortete Padillo, »die mich annehmen lassen, daß das nicht der Fall sein wird.«
    Das Hay-Adams ist ein Hotel mittleren Alters in der Sixteenth Street unmittelbar beim Lafayette Square, wo kürzlich mit großem Aufwand neue Bürgersteige und Abfallkörbe für die Menschenmengen angelegt wurden, die sich dort versammeln, um häßliche Dinge über den Vietnam-Krieg, die Umweltverschmutzung, die Wirtschaft und den Mann zu sagen, der in dem großen weißen Haus jenseits der Pennsylvania Avenue an der anderen Seite des Platzes wohnte. Die Menschenmengen und das, was sie sagten, hatten dem Mann offenbar nicht viel zu schaffen gemacht, weil er bis dahin nicht sehr viel hinsichtlich der Dinge unternommen hatte, über die sie sich beklagten.
    Wir nahmen den Fahrstuhl zum sechsten Stock. Padillo klopfte zweimal an der Tür des Zimmers 621, und Wanda Gothars Stimme fragte: »Wer ist da?« Sie öffnete die Tür erst, nachdem Padillo sich zu erkennen gegeben hatte.
    Sie zuckte beinahe zusammen, als sie mich sah, sagte aber nur: »Immer noch der stumme Zeuge, Mr. McCorkle?«
    »Von Zeit zu Zeit sage ich auch mal was.«
    Nachdem wir eingetreten waren, wandte sie sich an Padillo. »Nun?«
    »Ich bin drin.«
    »Wieviel?«
    »Wieviel kannst du dir leisten?«
    »Fünfzigtausend plus zehntausend für den, der meinen Bruder umgebracht hat.«
    »Nur den Namen?«
    »Nur den Namen.«
    »Arnos Gitner meint, du könntest es gewesen sein.«
    »Das ist keine zehntausend wert.«
    »Hatte ich auch nicht erwartet. Wieviel Anzahlung, Wanda?«
    Sie wandte den Blick von ihm ab und strich mit dem linken Zeigefinger über den Stoff der dunkelblauen Hose ihres Anzugs. »Fünftausend.«
    »Die Geschäfte müssen überall schlecht gehen. Kragstein und Gitner konnten mir nur siebentausendfünfhundert bieten, obwohl sie, wie ich gehört habe, noch regelmäßig arbeiten.«
    »Wir haben den Auftrag auf der Basis eines Erfolgshonorars übernommen.«
    »Sie auch.«
    Sie wandte sich ihm wieder zu, und als sie sprach, klang ihre Stimme leise und eintönig und sehr hart. »Beschaffe mir nur den Namen, und du bekommst die zehntausend, Padillo, selbst wenn es mich den letzten Cent kostet, den ich habe.« Sie wandte sich wieder ab, als sei ihr die Melodramatik ihrer Erklärung peinlich. »Was hatten Kragstein und Gitner zu sagen?«
    »Daß sie Walter nicht getötet hätten.«
    »Was sonst noch?«
    »Daß sie einen Bonus bekommen, wenn Kassim gewisse Papiere nicht unterschreibt. Keinen Bonus, wenn er unterschreibt, aber nicht nach Llaquah zurückkehrt.«
    »Eine gestaffelte Prämie also«, sagte sie. »Haben sie erwähnt, von wem sie bezahlt werden?«
    »Nein.«
    »Hast du sie gefragt?«
    »Ja.«
    »Und du hast ihren Vorschlag abgelehnt?«
    »Richtig.«
    »Was sagten sie dazu?«
    »Nicht viel.«
    »Gitner muß doch etwas gesagt haben.«
    »Er scheint der Ansicht zu sein, daß ich alt werde.«
    Sie betrachtete ihn gründlich, ganz wie sie ein tiefgekühltes Hähnchen inspizieren mochte, das schon etwas zu lange in der Tiefkühltruhe gelegen hatte. »Das ist richtig, wie du weißt.«
    »Es geht jedem so«, sagte Padillo.
    »Nun, sind dir fünftausend genug?«
    »Vergiß es.«
    »Was willst du damit sagen? Was wird jetzt hier gespielt, Padillo? Einer deiner raffinierten kleinen Tricks?«
    »Kein Trick. Ich mache umsonst mit, und wenn ich herausbekomme, wer Walter getötet hat, erfährst du das ebenfalls gratis.«
    »Ich will nichts gratis«, sagte sie. »Wenn man mir einen Gaul schenkt, sehe ich ihm ins Maul. Da er von dir kommt, sollte ich sogar auf Röntgenbildern bestehen.«
    »Laß es.«
    »Warum?«
    »Weil du dann

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