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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Scales.
    »Vielleicht nicht«, sagte ich. »Diese beiden werden eine Zeitlang niemandem mehr Ärger machen. Möglicherweise sitzen sie jetzt schon im Gefängnis.«
    »Sind Sie für ihr – äh – Mißgeschick verantwortlich, Mr. McCorkle?« fragte Kassim und lächelte mit einem Anflug von echtem Humor.
    »Zum Teil wenigstens.«
    »Haben Sie schon einen anderen Aufenthaltsort im Auge, Mr. Padillo?« fragte Scales.
    »Meinen Sie hier in New York?«
    »Ja.«
    »Ich könnte einen finden, wenn wir ihn benötigen. Was wir aber dringender brauchen, ist ein Anruf von Wanda Gothar.«
    Scales fischte eine altertümliche goldene Taschenuhr aus seiner Weste und ließ den Deckel aufschnappen. »Es ist fast sieben Uhr dreißig«, sagte er. »Sie müßte jeden Augenblick anrufen.«
    Eine kleine Weile sagte keiner mehr etwas, als ob wir alle darauf warteten, daß das Telefon auf Stichwort schrillte. Als nichts geschah, sagte Padillo zu mir: »Wanda ist dabei, mit den Ölgesellschaften zu arrangieren, daß Mr. Kassim gewisse Papiere unterzeichnet.«
    »Warum schicken sie die nicht einfach mit Boten her?« fragte ich. »Einen Notar finden wir doch an der nächsten Ecke.«
    »Ich fürchte, daß dem die Größe der Transaktion im Wege steht, Mr. McCorkle«, sagte Scales. »Zwar wurden die Vorverhandlungen durch den verstorbenen Bruder seiner Majestät geführt, aber es muß aus einer Reihe von Gründen ein gewisses Maß an protokollarischer Formalität, sogar Feierlichkeit, wenn Sie wollen, bei der tatsächlichen Unterzeichnung der Dokumente eingehalten werden.«
    »Sie wollen das doch nicht öffentlich tun?« fragte ich.
    »Nein, aber dennoch wird eine angemessene Zeremonie stattfinden, und diese wird auf Film festgehalten. Dieser Film wird in ganz Llaquah im Rahmen eines Aufklärungsprogramms gezeigt werden, das die Bevölkerung mit der Bedeutung der Transaktion vertraut machen soll.«
    »Wird nur Mr. Kassim unterschreiben, oder werden noch andere Repräsentanten von Llaquah dabeisein?« fragte ich.
    Der König lächelte nervös und strich sich mit der rechten Hand über den kahlen Kopf, als ob er feststellen wolle, wann er sich wieder rasieren mußte. »Ich fürchte, Mr. McCorkle, daß die Vertreter von Llaquah, die sich hier im Lande aufhalten, auch die Auftraggeber der Herren Kragstein und Gitner sind. Meine Landsleute sind durchaus nicht begierig darauf, daß ich meinen Patrick Henry unter diese Dokumente setze. Sie würden es lieber selbst tun.«
    »John Henry, glaube ich«, murmelte Squales und suchte mit dem Blick Padillos Zustimmung.
    »John Henry «, sagte Padillo. »Weil nämlich derjenige, der unterschreibt, eine Prämie von vier Millionen Dollar erhält.«
    »Fünf Millionen«, sagte Scales. Er sagte es fast versonnen, als ob es so viel Geld auf der Welt gar nicht gäbe. Er schwieg einen Augenblick und mochte sich wieder einmal seinen Anteil an der Prämie ausrechnen. »Ich nehme an, daß diese Situation recht bizarr erscheinen muß, aber wir leben in einer ungewöhnlichen Zeit, und in diesem Fall geht es um einen äußerst hohen Einsatz. Für manche ist es eine Frage der persönlichen Bereicherung. Für Seine Majestät ist es die Gelegenheit, sein Land aus einem von Armut geplagten Wüstenstrich in ein wirtschaftliches Weltwunder zu verwandeln, in dem alle Menschen –«
    Scales hätte vielleicht fünfzehn Minuten so weitergeredet, wenn das Telefon nicht geklingelt hätte. Padillo meldete sich mit einem knappen Hallo und hörte dann zu. Ich sah die Fingerknöchel seiner rechten Hand weiß werden, während er fester zugriff. Er verabschiedete sich nicht, als er einhängte, und wenn er den Hörer auch nicht gerade auf die Gabel schlug, so ging er nicht direkt sanft mit ihm um. Er wandte sich uns zu, und sein Mund war eine dünne harte Linie.
    »Miss Gothar?« fragte Scales.
    Padillo schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Franz Kragstein.«
    »Meine Güte«, sagte Scales, und das mußte wohl bedeuten, daß er besorgt war. »Was hat er gesagt?«
    »Er gibt uns eine Stunde.«
    »Um was zu tun?« fragte Scales.
    »Von hier zu verschwinden.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann wird er uns hier herausholen.«
    Kassim zeigte sein nervöses Lächeln. »Aber wie sollte ihm das gelingen? Ist unsere Tür nicht uneindringbar?«
    »Undurchdringlich«, sagte Scales.
    Padillo drehte sich nach ihr um. »Für Kragstein ist sie weder das eine noch das andere.«
    »Was ist sie dann für ihn?« fragte Scales.
    »Für ihn ist es nur eine

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