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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Verschwiegenheit.«
    »Waren es viele?«
    »Frauen?«
    »Ja.«
    »Einen Überschuß habe ich nie beobachtet«, sagte ich, »aber es herrschte auch kein Mangel. Soweit es um Frauen ging, hat er sich immer an das gehalten, was man als Pufferbestandsschema bezeichnete.«
    »Wenn ihr von mir sprechen müßt«, sagte Padillo, »versucht es doch bitte im Präsens. Die Vergangenheitsform eröffnet mir eine Perspektive, für die ich nicht viel übrig habe.«
    »Was bringt dich denn so bald wieder nach New York, Michael?« fragte sie. »Mr. McCorkle sieht ja ganz repräsentabel aus, aber als ich William nach deinen beiden anderen Freunden fragte, seufzte er. Er fand sie etwas merkwürdig.«
    »Einer der beiden ist ein König«, sagte Padillo.
    »Amtiert er etwa als solcher?«
    »Er hofft, daß es dazu kommen wird.«
    »Wovon ist er König? Eigentlich müßte ich es erraten können, denn so viele gibt es ja gar nicht mehr.«
    »Von Llaquah«, sagte Padillo.
    »Sein Bruder ist gerade erst gestorben, nicht wahr? Er war ein angenehmer Mann. Ein bißchen frivol, aber angenehm.«
    »Kanntest du ihn?« fragte Padillo.
    Sie nickte. »Wir sind uns ein paarmal begegnet. Einmal in Paris und einmal in Madrid, glaube ich. Ich kannte ihn nicht sehr gut. Wie nennst du den neuen König?«
    »Ich nenne ihn Mr. Kassim.«
    »Wäre ›Majestät‹ oder ›Hoheit‹ nicht passender?«
    »So nennt Scales ihn.«
    »Und wer ist Mr. Scales?«
    »Der königliche Ratgeber«, sagte Padillo. »Er war einmal Kassims Privatlehrer.«
    »Der königliche Ratgeber hat einen zerrissenen Ärmel, wie William berichtet.«
    »Er ist hingefallen«, sagte ich.
    Sie sah Padillo an und dann mich und dann wieder Padillo. »Also, man kann nicht gerade behaupten, daß sein übriges königliches Gefolge sonderlich elegant ist.«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte ich. »Was ihm an Eleganz fehlt, macht es durch stille Kompetenz und beharrliche Ergebenheit wett.«
    »Es hat noch etwas für sich«, sagte Padillo.
    »Was denn?« fragte sie.
    »Es ist billig.«
    »Ist der König denn arm?«
    »Heute ist er pleite, aber nächste Woche ist er vielleicht der reichste König in der Welt.«
    »Dann weiß ich, was ich tun werde«, sagte sie.
    »Was?« fragte Padillo.
    »Ich werde versuchen, ihn aufzuheitern. Die meisten Könige, die ich kennengelernt habe, waren schrecklich traurig.«
    Der Speiseraum, in dem wir uns an diesem Freitagabend versammelten, mußte der sein, der für kleine, intime Gesellschaften mit nicht mehr als einem Dutzend Gästen benutzt wurde. Ich weiß nicht, wie man ihn nannte, oder ob er überhaupt einen Namen hatte. Das Personal mochte ihn »Hilfsspeiseraum Nummer sechs« nennen. Oder sieben. Oder sogar acht.
    Ich weiß auch nicht, wer das Protokoll ausgearbeitet hatte, aber wir saßen an einem großen runden Tisch, Kassim rechts von Amanda Clarkmann, Padillo links von ihr, ich neben dem König und Scales neben Padillo. In diesem Fall bedeutete »neben« etwa einen Meter entfernt.
    Der König schien sich für die angenehmeren Dinge dieser Welt zu interessieren. Er inspizierte sorgfältig das Silber, drehte den Teller um und schien befriedigt. Für jemanden, der fünf Jahre in einem Kloster verbracht hatte, zeigte Kassim ein ungewöhnlich reges Interesse an weltlichen Dingen. Ich nahm an, daß er während jener Zeit vieles entbehrt hatte, was er jetzt nachzuholen bestrebt war.
    Wir wurden von zwei Leuten bedient, einem älteren Mann, den ich gern für unser Lokal engagiert hätte, und einem jüngeren, der beinahe ebensogut war. Auch dem Koch hätte ich einen Job gegeben, wenn ich der Meinung gewesen wäre, daß wir ihn uns hätten leisten können. Er hatte etwas Wunderbares mit dem Kalbfleisch angestellt, und als mir der ältere Mann mit geübten Griffen eine zweite Portion auf den Teller häufte, als ob er Verfressenheit für eine Tugend hielte, erkannte ich, wie leicht ich zu korrumpieren war. Es machte mir nichts aus.
    Amanda Clarkmann hielt das Gespräch mühelos in Fluß, richtete das Wort meistens an den König, der zwischen Kauen und Schlucken einsilbig antwortete. Wenn sein Tischgespräch und seine Manieren auch nicht den rechten Schliff hatten, so ließ sein Appetit nichts zu wünschen übrig. Jedesmal, wenn seine Gastgeberin versuchte, das Gespräch auf Llaquah zu bringen, lenkte der König es wieder auf das Essen und lobte das Kalbfleisch so überschwenglich, daß sie sich veranlaßt fühlte, ihm eine dritte Portion aufzunötigen.
    Nach dem Essen

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