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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Gelegenheit, die Überraschung zu bemerken, die über das Gesicht des jungen Mannes huschte, bevor der Schmerz einsetzte und die Gesichtszüge zu einer Karikatur der Qual verzerrte, die dort blieb, bis er zusammenbrach.
    Der ältere Mann wollte sich wieder zu uns umwenden, aber da war Padillo bereits durch das Zimmer. Er schlug mit seiner Pistole auf das rechte Handgelenk des Mannes, und der Revolver des Mannes flog weg, und ich erinnere mich daran, daß ich hoffte, er würde nicht losgehen, wenn er auf dem Boden landete. Der Mann schrie auf und packte sein Handgelenk und warf wilde Blicke um sich, entschied aber dann, daß nichts halb so interessant war wie die Pistole, die Padillo ihm vor die Nase hielt. Der Mann mußte schielen, um sie sehen zu können.
    Ich schaute wieder den jungen Mann an, der auf dem Boden lag, und die Qual war aus seinem Gesicht verschwunden. Jetzt sah er entspannt aus. Entspannt und tot. Wanda Gothar schaute ihn nicht an. Stattdessen untersuchte sie das Loch, das sie in ihre Handtasche geschossen hatte. Es war kein großes Loch, und sie schien zu überlegen, ob sie die Tasche reparieren lassen konnte.
    »Wo sind sie?« fragte Padillo, und als der gemein aussehende Mann sagte: »No comprende «, drückte Padillo ihm das Verschlußstück der Pistole unter das schwere Kinn, so daß der Mann nur noch an die Decke schauen konnte. Padillo redete spanisch mit dem Mann und erklärte ihm mit fünfundzwanzig Wörtern oder weniger, was mit ihm passieren würde, wenn er nicht die Wahrheit sagte. Der größte Teil von Padillos spanischer Drohung war viel zu schnell für mich, aber das bißchen, was ich verstand, klang nicht angenehm.
    Der Mann nickte oder versuchte es, aber die Pistole war im Weg. Padillo ließ sie sinken, und der Mann nahm den Kopf herunter, warf einen Blick auf die Leiche am Boden und sagte: »Okay, okay. Es ist nicht mein Bier.« Er sprach akzentfrei.
    »Wo sind sie?« sagte Padillo noch einmal.
    »Sie sind nicht hier.«
    »Waren sie hier?«
    Der Mann nickte. »Sie meinen den dicken jungen Typ mit Glatze und den langen Dünnen?«
    »Stimmt.«
    »Sie waren hier. Doc Asfourh hat sie hergeschickt, und ich und der Kleine sollten uns um sie kümmern. Sie sollten nur eine Nacht bleiben, wissen Sie.«
    »Was ist passiert?«
    »Nichts ist passiert. Sie blieben etwa dreißig, vierzig Minuten, und dann sind sie gegangen.«
    »Einfach so?« sagte Padillo.
    Der Mann rieb sich das rechte Handgelenk, das Padillos Pistole verletzt hatte. »Ja, einfach so«, sagte er. Er war kein guter Lügner.
    »Tut Ihr Handgelenk weh?« fragte Padillo.
    »Verdammt weh.«
    »Soll das andere auch weh tun?«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Wie heißen Sie?«
    »Valdez – José Valdez.«
    »Blödsinn«, sagte Padillo.
    Der Mann zuckte mit den Achseln. »Rogelio Quesada.«
    »Na schön, Señor Quesada. Dann lassen Sie mal alles hören.«
    Der Mann sah sich im Raum um. Seine Augen saßen tief in den Höhlen, und wenn er sie nicht weit aufriß, war nicht viel Weiß zu sehen. Über den Augen lagen knapp drei Zentimeter Stirn, und unter ihnen lagen eine plattgedrückte Nase und ein Mund, der knurrte, wenn er sprach, und grinste, wenn er schwieg. Er sah häßlich und gemein und groß genug aus, um sein Aussehen zu rechtfertigen.
    »Was, zum Teufel, soll ich mit ihm anfangen?« fragte er und starrte auf die Leiche.
    »Ruf die Cops«, sagte ich.
    »Scheiße«, sagte er.
    »Von Anfang an«, sagte Padillo.
    Quesada riß den Blick von der Leiche los und sah sich wieder gehetzt im Raum um, als hielte er nach der Geheimtür Ausschau, die sich auftun und ihn durchlassen würde, so daß er es bis zum Sonnenaufgang nach San Diego schaffen könnte. Als er sie nicht fand, fiel sein Blick auf Padillo, und er knurrte: »Ach, Herrgott, ist nicht mein Bier.«
    »Das sagten Sie schon.«
    »Na ja, ich bekomme diesen Anruf von Doc Asfourh, und er will wissen, ob wir was am Laufen haben, und als ich nein sage, meint er, er will uns zwei Kerle schicken, die bis morgen früh ein Versteck brauchen. Also sage ich, wieviel, und er sagt, soviel, und ich sage, das ist nicht genug, also feilschen wir ein bißchen rum, bis wir uns über den Preis einig waren. Also kommen diese beiden Kerle rund fünfzehn Minuten später, und der Junge und ich schicken sie nach oben und vergessen sie.« Er machte eine Pause und tastete seine Hosentaschen vorsichtig ab. »Haben Sie ’ne Zigarette?« fragte er Padillo.
    »Gib ihm eine«, sagte Padillo zu mir. Ich

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