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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Werk. Mahoney sah zu. Rowses Beine versagten den Dienst, er ging zu Boden und kauerte sich zusammen, um Unterleib und Genitalien zu schützen. Für einen guten Schlag war er zu weit unten, und so bearbeiteten sie ihn mit den Füßen. Er drehte den Kopf zur Seite, um sein Gehirn zu schützen, und spürte, wie die Schuhspitzen in Rücken, Schultern, Brust und Rippen krachten; der Schmerz schnürte ihm die Luft ab, und nach einem Tritt an den Hinterkopf umfing ihn barmherzige Dunkelheit.
    Er kam zu sich wie nach einem schweren Unfall: Erst wurde ihm zaghaft bewußt, daß er nicht tot war, dann spürte er die Schmerzen. An seinem ganzen Körper schien keine Stelle zu sein, die nicht weh tat.
    Er lag auf dem Gesicht, und eine Zeitlang betrachtete er das Muster des Teppichs. Dann rollte er sich herum; das war nicht gut. Er betastete sein Gesicht. Bis auf eine Schwellung unter dem linken Augen war es im großen und ganzen noch dasselbe, das er seit Jahren rasiert hatte. Er versuchte sich aufzusetzen und zuckte zusammen. Jemand griff ihm unter die Arme und setzte ihn behutsam auf.
    »Um Himmels willen, was ist denn hier passiert?« fragte eine Frauenstimme.
    Monica Browne kniete neben ihm, einen Arm um seine Schultern gelegt. Mit den kühlen Fingern ihrer rechten Hand berührte sie den Bluterguß unter seinem linken Auge.
    »Ich bin zufällig vorbeigekommen. Die Tür war offen - «
    »Ich muß ohnmächtig geworden sein und mich irgendwo gestoßen haben«, sagte er.
    »War das bevor oder nachdem Sie Kleinholz aus dem Zimmer gemacht haben?«
    Er sah sich um. Er hatte die herausgerissenen Schubladen und verstreuten Kleider vergessen. Monica knöpfte sein Hemd auf.
    »Mein Gott, muß das ein Sturz gewesen sein«, sagte sie nur. Dann half sie ihm auf und führte ihn zum Bett. Er setzte sich. Sie drückte ihn nach hinten und hob seine Beine aufs Bett.
    »Laufen Sie nicht weg«, sagte sie unnötigerweise. »Ich hab was in meinem Zimmer.«
    Sie war gleich wieder da, schloß die Tür hinter sich und drehte rasch den Schlüssel um. Sie hob seinen rechten Arm hoch und zog ihm vorsichtig das Hemd aus, nicht ohne mehrmals den Kopf zu schütteln über die schon hübsch blau angelaufenen Quetschungen, die seinen Körper zierten.
    Er kam sich hilflos vor, aber sie wußte offenbar, was sie tat. Ein Fläschchen wurde entkorkt, und sanfte Finger rieben die verletzten Stellen ein. Es brannte. Er sagte »Au«.
    »Das wird Ihnen guttun. Es läßt die Schwellungen zurückgehen und vermindert die Verfärbung. Umdrehen.«
    Sie rieb ihm auch die blauen Flecken auf Schultern und Rücken ein.
    »Wieso tragen Sie solche Salben mit sich herum?« murmelte er. »Passiert das allen, mit denen Sie einmal zu Abend essen?«
    »Die ist für die Pferde«, sagte sie.
    »Na wunderbar.«
    »Stellen Sie sich nicht so an. Bei Männern wirkt sie genauso, obwohl die kleinere Köpfe haben. Wieder umdrehen.«
    Er gehorchte. Sie stand am Bettrand, das goldene Haar fiel ihr über die Schultern.
    »Haben die Sie auch in die Beine getreten?«
    »Ja, überall.«
    Sie knöpfte ihm den Hosenbund auf, öffnete den Reißverschluß und zog ihm ohne Umstände die Hose aus - eine Hilfeleistung, die für die junge Frau eines Mannes, der gerne eins über den Durst trinkt, nichts Ungewohntes ist. Abgesehen von einer Beule auf dem rechten Schienbein fand sich noch ein halbes Dutzend blauer Flecken auf den Oberschenkeln. Sie massierte auch hier ihr Mittel ein. Wenn das Brennen nachließ, war das Gefühl äußerst angenehm. Der Geruch erinnerte Rowse an die Rugby-Spiele in der Schule. Monica hörte auf und stellte das Fläschchen hin.
    »Ist das auch eine Beule?« fragte sie.
    Er sah auf seine Unterhose. Nein, es war keine Beule.
    »Gott sei Dank«, murmelte sie. Sie wandte sich ab und griff nach dem Reißverschluß am Rücken ihres cremefarbenen Kleides aus Shantung-Seide. Wegen der zugezogenen Gardinen war das Licht im Zimmer gedämpft und kühl.
    »Wo haben Sie gelernt, Prellungen und Quetschungen zu verarzten?« fragte er.
    Nach der Prügelei und der Massage fühlte er sich benommen. Zumindest sein Kopf war nicht voll einsatzfähig.
    »Daheim in Kentucky. Mein kleiner Bruder war AmateurJockey«, sagte sie. »Bei ihm habe ich oft Erste Hilfe geleistet.«
    Ihr Kleid glitt herab und fiel zu einem weichen Häufchen zusammen. Sie trug einen winzigen Janet-Reger-Slip und keinen Büstenhalter. Trotz ihrer vollen Brüste brauchte sie keinen. Sie
    drehte sich um. Rowse schluckte.
    »Aber

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