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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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erzählen Sie mir, was gewesen ist«, sagte McCready, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Rowse sagte es ihm.
    »Gut«, sagte McCready. »Sieht nach einem Schiff aus. Das bedeutet wahrscheinlich, daß sie Ihre kleine Ladung der viel größeren für die IRA beipacken. Das wäre ganz in unserem Sinne. Wenn sie Ihre Sachen in einem anderen Container auf einer anderen Route verschicken, stehen wir wieder am Anfang. Dann bleibt uns nur noch Mahoney, aber da Ihre Ladung so klein ist, daß sie in einen Lieferwagen paßt, transportieren sie vielleicht alles zusammen. Steht schon fest, welcher Hafen?«
    »Nein, nur Europa.«
    »Fahren Sie zum Hotel zurück und tun Sie, was er sagt«, ordnete McCready an. Rowse fuhr los. Danny folgte ihm auf dem Motorrad. Marks und Bill kamen mit dem Auto und ließen McCready einsteigen. Die ganze Fahrt zurück saß er auf dem Rücksitz und dachte nach.
    Das Schiff, wenn es denn ein Schiff war, würde nicht unter libyscher Flagge fahren. Das wäre zu auffällig gewesen. Wahrscheinlich würde man einen Frachter chartern, dessen Kapitän und Mannschaft keine Fragen stellten. Solche Schiffe gab es im östlichen Mittelmeer zu Dutzenden, und viele davon fuhren unter zypriotischer Flagge.
    Wenn das Schiff hier gechartert wurde, mußte es zunächst einen libyschen Hafen anlaufen, um die Waffen an Bord zu nehmen, die sie wahrscheinlich unter einer ganz normalen Ladung wie Oliven oder Datteln in Kisten verstecken würden. Die drei Männer von der IRA würden die Ladung wahrscheinlich begleiten. Wenn sie aus dem Hotel auszogen, mußten sie unbedingt bis zur Anlegestelle verfolgt werden, denn um das Schiff aufbringen zu können, mußte man seinen Namen kennen.
    Ein auf Seerohr getauchtes Unterseeboot würde sich ans Heck des Schiffes heften. Das Unterseeboot lag vor Malta, getaucht und einsatzbereit. Eine Nimrod von der britischen Luftwaffenbasis in Akrotiri auf Zypern würde das Unterseeboot zu dem Frachter führen und dann das Weite suchen. Das Unterseeboot würde die weitere Verfolgung übernehmen, bis die englische Kriegsmarine das Schiff im Ärmelkanal aufbringen konnte.
    Er brauchte den Namen des Schiffes, am besten auch noch den Bestimmungshafen. Wenn er den Hafen hatte, konnte er seine Freunde bei der Lloyds Shipping Intelligence feststellen lassen, welche Schiffe Liegeplätze in diesem Hafen für welche Tage bestellt hatten. Dadurch würde sich die Zahl der in Frage kommenden Schiffe verringern. Möglicherweise würde er Mahoney nicht mehr brauchen, wenn nur die Libyer Rowse Bescheid sagten.
    Die Nachricht für Rowse kam vierundzwanzig Stunden später per Telefon. Am Apparat war nicht al-Mansur, sondern ein anderer Mann. McCreadys Techniker verfolgten den Anruf später zum Libyschen Volksbüro in Nikosia zurück.
    »Fahren Sie heim, Mr. Rowse. Wir werden dort in Kürze mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Ihre Oliven werden per Schiff in einem europäischen Hafen eintreffen. Einzelheiten über Ankunftszeit und Abholung wird man Ihnen persönlich mitteilen.«
    McCready grübelte in seinem Hotel über den Text des abgehörten Gesprächs. Hatte al-Mansur Verdacht geschöpft? Wollte er Rowse nur in Sicherheit wiegen? Wenn er ahnte, wer Rowses tatsächliche Auftraggeber waren, konnte er sich denken, daß auch Mahoney und seine Leute observiert wurden. Also Rowse nach England zurückschicken, um Mahoney die Beschatter vom Hals zu schaffen? Möglich.
    Für den Fall, daß es nicht nur möglich war, sondern zutraf, beschloß McCready, zweigleisig zu fahren. Er würde gleichzeitig mit Rowse nach London zurückkehren, aber die Beschatter würden bei Mahoney bleiben.
    Rowse beschloß, es Monica am Morgen zu sagen. Er war vor ihr aus Paphos ins Hotel zurückgekehrt. Sie war freudig erregt aus Limassol wiedergekommen. Ihre Hengste waren in prächtiger Verfassung und in einem Stall außerhalb der Stadt untergebracht. Sie brauchte jetzt nur noch die Transportpapiere,
    um die Pferde nach England bringen zu können.
    Rowse wachte am Morgen nach dem Anruf früh auf, aber Monica war schon aufgestanden. Er sah das leere Bett neben sich und ging in ihrem Zimmer nachsehen. Sie war nicht da. An der Rezeption hatte sie eine Nachricht für ihn hinterlassen, einen kurzen Brief in einem Umschlag des Hotels.
    »Lieber Tom, es war wunderschön, aber es ist vorbei. Ich kehre zurück, zu meinem Mann und meinem Leben und meinen Pferden. Behalte mich in so guter Erinnerung wie ich Dich. Monica.«
    Er seufzte. Natürlich hatte sie recht.

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