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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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verschiedene Welten. Aber die Tatsache bleibt, dass ich in dieser Welt pleite bin.«
    Pater Michael holte tief Luft und atmete ganz langsam aus. Ihm blieb nichts anderes übrig, als Dan unter Druck zu setzen, um ihm etwas Geld aus den Rippen zu leiern. Er stand auf und zog sein Hemd hoch. »Siehst du das?« Michael wies auf eine hässliche rote Narbe an seiner rechten Seite. Sie war ungefähr zwanzig Zentimeter lang und schlecht verheilt. Sie sah nicht direkt entzündet aus, aber auch nicht gesund.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte Dan.
    Pater Michael berührte die Wunde sehr vorsichtig. Er wusste nicht, warum er es nicht über sich brachte, Dan die Wahrheit zu sagen. »Ich bin in Afrika krank geworden. Der Arzt dort hat ein bisschen operieren müssen.«
    »Was? Vielleicht gar ein Medizinmann?« Dan bückte sich, um die Narbe genauer anzusehen. »Nicht einmal räudige Katzen hinterlassen solche Narben.«
    »Es war ein Feldlazarett und nicht die Mayo-Klinik. Ich glaube, die Narbe ist infiziert. Ich muss wirklich zu einem Arzt.« Er war nervös und tief bekümmert.
    »Bist du nicht durch die Kirche versichert?«
    »Nein, nicht mehr. Ich weiß auch nicht, warum.« Dan brauchte eine Minute, um nachzudenken. Es war nicht nötig, die letzten paar Dollar, die er noch auf dem Konto hatte, zu opfern, wenn ihm etwas Besseres einfiel. Er stand an der Balkontür und blickte auf die im Mondlicht schimmernde Santa Monica Bay. Warum nur, fragte er sich, landete so ein Malheur immer bei ihm? Zuerst seine Mutter, und jetzt das. Seine Familie schien entschlossen, ihn in seinem Leben nicht vorankommen zu lassen. Was würde passieren, wenn er ihnen nicht jedes Mal, wenn sie in der Klemme saßen, helfen würde? Vielleicht würden sie dann lernen zu schwimmen. Andererseits könnten sie auch ertrinken.
    Pater Michael krümmte sich erneut vor Schmerzen. »Es wird nicht besser«, sagte er.
    Schließlich hatte Dan eine Idee. Sie war nicht neu, aber die Chance, dass sie funktionierte, war gut. Es war eine gute Idee. Er drehte sich um und sah seinen Bruder an. »Ich sag dir was. Wahrscheinlich brauchst du nur eine Spritze – Penicillin oder so etwas, nicht wahr?«
    Pater Michael richtete sich auf. »Ja, wahrscheinlich«, sagte er und klang wieder etwas hoffnungsvoll. Dan nickte. »Also gut. Gehen wir.« Sie stiegen in Dans Wagen und fuhren zum Krankenhaus. Pater Michael überkam während der Fahrt ein ganz merkwürdiges Gefühl. Er war erleichtert, was verständlich war, weil er jetzt endlich ärztliche Hilfe bekommen würde; und ironischerweise gestattete ihm dieses Wissen, sich selbst gegenüber zuzugeben, dass die Schmerzen wirklich sehr schlimm waren. Am St. Luke’s Hospital parkten sie in dem fast voll besetzten Parkhaus ziemlich weit oben. Während sie zum Aufzug gingen, holte Dan seine Brieftasche hervor und hielt sie seinem Bruder hin. »Hier, nimm sie und gib mir deine«, sagte er.
    Pater Michael blickte auf Dans Brieftasche, als wäre sie die Schlange am Baum der Erkenntnis. Dann sah er Dan an. »Und dabei übe ich mich, zu haben ein unverletzt Gewissen gegen Gott und die Menschen. Apostelgeschichte 24,16.«
    Dan hielt seinem hehre Grundsätze hegenden Bruder die Brieftasche wie eine züngelnde Schlange unter die Nase. »Berichtigen Sie mich, wenn ich mich irre, Pater, aber ich glaube, der sehr verehrte Bud Schulberg hat in seinem Buch über die Gemeinde der Boxer geschrieben: ›Mit einem Gewissen zu leben ist wie Autofahren mit gezogener Handbremse.‹« Dan hob die Brauen, als hätte er ein nicht zu widerlegendes Argument gebracht. »Jetzt nimm die verdammte Brieftasche.«
    Pater Michael wurde für einen Moment schwach und nahm das Angebot an. Dann folgte er Dan zum Aufzug.
    »Okay«, sagte Dan. »Meine Versicherungskarte steckt vorne neben dem Führerschein. Ich denke, du siehst dem Foto ähnlich genug. Wenn jemand fragt« – Dan fuhr sich über das Kinn –, »dann sag, du hättest dich rasiert.« Sie waren schon beinahe beim Lift angekommen, als Dan seinen Bruder plötzlich festhielt. »Herrje! Wo hab ich bloß meinen Kopf? Zieh deine Sachen aus!«
    »Was?«
    »Du kannst da nicht mit meiner Versicherungskarte antanzen und aussehen wie Pater Flanagan.« Sie versteckten sich zwischen einem Lieferwagen und einem Volvo-Kombi, um ihre Kleider zu tauschen. Dan zog das schwarze Hemd und den weißen Kragen an. »Mach schon, zieh deine Hosen aus!«, drängelte er.
    »Oh! Mein Gott!«, sagte eine Frau. Etwas so Schmutziges hatte sie

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